Artist Index: Kummer, Ernst Eduard

Kummer, Ernst Eduard, Mathematiker, Professor in Breslau und Berlin (1810-1893). Eigh. Brief m. U. "Kummer, h. A. Rector". 1 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. Folio. Breslau 27.IV.1849.
An den bedeutenden Mediziner und Naturwissenschaftler Chr. G. Nees von Esenbeck, der Kummer als Rektor um einen Hörsaal der Universität gebeten hatte, um eine "Vorlesung über sociale Politik vor einem gemischten Publikum" zu halten. Vor allem wegen des "gemischten Publikums" verweigert der konservative Kummer die Bereitstellung eines Raumes, weil er die Vorlesung, die "in gegenwärtiger Zeit nothwendig Leidenschaften, sowohl für als gegen, erregen muss, im Interesse der Universität die Benutzung des Musiksaales Ihnen zu versagen genöthigt" sei. "Es wird Ew. Hochwohlgeboren aber glaube ich leicht sein irgend ein anderes passendes Lokal, ausserhalb der Universität für diese Vorlesung, wenn sie vor einem gemischten Publikum gehalten werden soll, sich zu verschaffen. - Was Ihre Anfrage wegen der bei einer Aenderung der im Lektions-Verzeichnisse angekündigten Vorlesungen einzuholenden Genehmigung betrifft, so erlaube ich mir Ew. Hochwohlgeboren zu erklären, dass eine jede solche Aenderung der Genehmigung des vorgesetzten Ministeriums bedarf ...". - Was Kummers spätere erfolgreiche Karriere an der Berliner Universität betrifft, so machte "das befreundete Dreigespann Kummer-Weierstraß-Kronecker Berlin für drei Jahrzehnte zu einem der weltweit führenden Zentren für Mathematik" (Wikip.). - Mit dem üblichen Siegel-Ausriss beim Öffnen des Briefes.

Kummer, Ernst Eduard, bedeutender Berliner Mathematiker, Mitbegründer des Kgl. Gewerbe-Instituts, Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Berlin, Göttingen und München, Professor an der Berliner Universität (1810-1893). 3 eigh. Briefe m. U. ""E E Kummer". Zus. 3 ¹/₂ S. Gr. 4to und gr. 8vo. 1860-1871.
An den Berliner Mathematiker Carl Wilhelm Borchardt. Im ersten Schreiben, das offenbar ursprünglich zwei Manuskripte begleitete, gibt Kummer eine Aufstellung seiner akademischen Titel sowie eine wichtige, ausführlich erläuternde Zusammenfassung der beiden Aufsätze, die Borchardt in "Crelle's Journal für die reine und angewandte Mathematik" abdrucken wollte [1860]. Die anderen Briefe behandeln eine Verabredung und die Geburt von Borchardts Töchterchen. - Der erste Brief mit durchgetrennter Querfalte.