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Lot 1002, Auction  126, Biblia latina Fragment, Lateinische Handschrift auf Pergament. Wohl Frankreich Ende 13. Jahrhunderts.

Biblia latina Fragment
Lateinische Handschrift auf Pergament. Wohl Frankreich Ende 13. Jahrhunderts.
Los 1002

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Biblia latina Fragment mit dem Anfang des Buches Ruth. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Blatt mit 2 S. (verso stark verbräunt). 2 Spalten. 42 Zeilen. Schriftraum ca. 20 x 15 cm. Format ca. 28,2 x 19 cm (mit Ausbrüchen). Mit Rubrizierung, Kapitalstrichelung, roter Überschrift und 3-zeiliger roter Initiale "I". Wohl Frankreich Ende 13. Jahrhunderts.
Fragmentblatt einer Handschriftenmakulatur mit Teilen des Anfanges des Buches Ruth als Teil des Tanach, der Hebräischen Bibel. Es handelt sich um die Ketuvim, die Schriften des Alten Testaments, darin um die Festrollen, die sogenannten Megillot. In den christlichen Bibeln werden diese allgemein zu den Geschichtsbüchern gezählt.
"In diebus unius judicis, quando judices praeerant, facta est fames in terra. Abiitque homo de Bethlehem Juda, ut peregrinaretur in regione Moabitide cum uxore sua ac duobus liberis." – Für die Einbandmakulatur typische Ausbrüche und Fehlstellen, jedoch hier recto nur mit leichtem Textverlust und Löchlein, allerdings einige Oberflächenabreibungen, wenige Fleckchen und Gebrauchsspuren.

Lot 1009, Auction  126, Livres d'Heures, Lateinische Handschrift auf Pergament

Livres d'Heures
Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 1009

Nachverkaufspreis
350€ (US$ 389)

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Livres d'Heures. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Blatt. 17 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 11 x 8 cm. Format: 16,5 x 12,5 cm. Mit rubrizierten und golderhöhten Initialen und golgeprägter Rankenbordüre in Blau, Rot, Grün und Weiß. Unter Glas mit Passepartout in goldgeprägter Holzleiste. Frankreich, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Einzelnes Blatt aus einem französischen Stundenbuch (Livres d'Heures), verso und recto beschriftet und mit sehr hübscher Rankenverzierung. – Leicht gewellt und mit winzigen Gebrauchsspuren, sonst gutes Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Provenienz: Mit Antiquariatsschildchen "Antiquariat Stenderhoff, Münster ... Kunstmesse Köln 1980".

Lot 1021, Auction  126, Französische Predigtexte, und Briefschaften. 21 Fragmente. Sepiafarbige und schwarze Tinte auf Papier

Französische Predigtexte
und Briefschaften. 21 Fragmente. Sepiafarbige und schwarze Tinte auf Papier
Los 1021

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Französische Predigttexte und Briefschaften. 21 Fragmente. Sepiafarbige und schwarze Tinte auf Papier. Verschiedene Größen. Bastarda des 16. Jahrhunderts.
Ausgelöste Fragmente verschiedener Handschriften des frühen bis späten 16. Jahrhunderts aus Frankreich aus dem Besitz des Heidelberger Germanisten Gerhard Eis (1908-1982) in dessen eigenhändig beschriftetem Umschlag: "Hs. 215 Briefe des 16. Jhs. (frz.) (Lag an Hs. 214). Gekauft von Jacques Rosenthal in Eching, 12.08.1973". – Teils stärker gebräunt und mit Gebrauchsspuren und üblichen Makulaturverlusten, sonst aber gut erhalten. Inhaltlich noch unerschlossen.

Lot 1023, Auction  126, Rechnungsbuchfragment, Rechnungsbuchfragment. Deutsche Handschrift auf Papier.

Rechnungsbuchfragment
Rechnungsbuchfragment. Deutsche Handschrift auf Papier.
Los 1023

Nachverkaufspreis
250€ (US$ 278)

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"Post von Bologna nach Augspurg zu 20 Gulden 15 Kreuzer "
Rechnungsbuchfragment. Deutsche Handschrift auf Papier. 4 S. auf 2 Bl. 28-33 (von ?) Zeilen. Schrift: Kanzleibastarda. Format: 28,2 x 18,2 cm. Deutschland um 1540-1545.
Verzeichnis zahlreicher Kaufbelege mit Daten und Preisen in "k" und "gl", also Kreutzer und Gulden oder "fl" für "florin" (= Gulden), wohl in Reinschrift aufgenommen in ein Kontor- oder Rechnungsbuch, in dem u. a. Portokosten für den Transport von Briefen zwischen deutschen und italienischen Städten vermerkt sind, z. B. Augsburg, Bologna, Botzen, Rom etc.: "den xxii tag Jullio des 1540 Jars von post von Bologna ... gen augspurg te 20 k 15 und einen eignen posten mit prieffe von bologna gen botzen te k 4 und aine postmaister zu bologna von einem grossen Malzoprieff aus Rom war bedingt zu bezallen A 1 k 19" (mit Fehlern). – Oberhalb in den Text beschnitten, mit Randläsuren, ausgelöstes Makulaturfragment. Wurmspurig und etwas fleckig. Aus der Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Kennzeichnung Hs. 77. "Handschrift 77 aus einem Rechnungsbuch 1545 im Besitz von Prof. Dr. Gerhard Eis Freising Domberg 16 ist nach den Grundsätzen der Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin von Herrn Prof. Dr. Gerhard Eis aufgenommen worden" (Fiche).

Lot 1024, Auction  126, Andachtsbillets, Sammlung von 6 Heiligenbildchen auf Pergament

Andachtsbillets
Sammlung von 6 Heiligenbildchen auf Pergament
Los 1024

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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Andachtsbillets. Sammlung von 6 teils kolorierten und golderhöhten Heiligenbildchen auf Pergament von J. Hubert, Pet van Lanckuelt, J. de Man oder F. Bouttate. 12 x 9 cm bis 10 x 15,5 cm. Um 1600.
Die Billets zeigen verschiedene Heilige, wie den Heiligen Rochus, Maria mit Jesus, den Heiligen Augustinus oder den Heiligen Hyacinthus. Die Bildchen sind mit kräftigen Farben gehalten und teils mit Golderhöhung verziert. – Teils knapp beschnitten, mit kleineren Fleckchen, sonst gut erhalten. Sehr dekorativ.

Lot 1025, Auction  126, Functiones ecclesiastica, Lateinische Handschrift auf Papier. 59 beschriebenen S. auf 30 Bl.

Functiones ecclesiastica
Lateinische Handschrift auf Papier. 59 beschriebenen S. auf 30 Bl.
Los 1025

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Vademecum des Pfarrers Johannes Knipfelberger aus Hermagor im Gailtal
Functiones ecclesiastica. Lateinische Handschrift auf Papier. 59 beschriebenen S. auf 30 Bl. 14-17 Zeilen. Schrift: Kurrentkursiva. Schriftraum: 9,7 x 6,7 cm. Format: 12,5 x 9 cm. Mit Rubrizierung, Titel, Überschriften und Textpassagen in Rot. Moderner Pappband mit Marmorpapierbezug. Gailtal in Kärnten 1620.
Vademecum eines Priesters der katholischen Kirche in der Diözese Aquileia aus Hermagor im Gailtal. Westlich von Villach, nicht weit der Grenze zu Slowenien, am Hermagor-Pressegger See in Kärnten gelegen, erhielt die Stadt ihren Namen von dem frühchristlichen Heiligen Hermagoras, des ersten Bischofs von Aquileia, der unter Diocletian sein Martyrium erlitt. Das Incipit hebt an: "Sequuntur aliquot functiones Ecclesiasticae, à Sacerdote perficiendae conscriptae à Joanne Knipfelbergero, pro tempore Parocho ad S. Hermagoram, vallis Gyliae Aquilegiensis Dioceseos. Anno 1620".

Das Büchlein enthält mit roten Überschriften ausgezeichnete liturgische Texte, Responsorien, Gebete, Fürbitten, Zwiegesänge zwischen Priester und Gemeinde, aber auch konkrete Handlungsanweisen für den die Messe zelebrierenden Geistlichen, zu Geburt, Taufe, Hochzeit, Kindstode, Begräbnis und weiteren Sakramenten: "Administratio Sacramenti Baptismatis, secundum usum Romanum ... Deinde pollice in fronte infantis imprimat crucem dicens ... Oremus ...". "Exorcismus super Masulos ... Exorcismus super faeminas", "Benedictio sponsi, et sponsae", "Benedictio Mulieris post partum in Ecclesiam introducendae", "Ad sepeliendos infantes ... Deinde funere ad Sepulcum portato, sepulenum Aspergatur, et thurificetur, et rursus, terramque dicat ...", "Ad Sepeliendos Adultos", "Caeteris tumulantibus Sacerdos dicat ..." – Im Innenspiegel gestempelt "Prof. Dr. Gerhard Eis" und handschriftlich "Hs. 202", sowie hinten der eigenhändige Eintrag desselbigen: "Gekauft bei Jacques Rosenthal (Hans Koch) in Eching, 7. I. 1972 GEis". Unwesentlich, minimal fleckig, wohlerhalten, sehr schön und sauber, hervorragend lesbar.

Lot 1028, Auction  126, Prognosticon, Eines Vornemen unparteiischen Doct: Astronominae

Prognosticon
Eines Vornemen unparteiischen Doct: Astronominae
Los 1028

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Europa im Wandel: Ungarn ohne Türken gegen Schweden, Katholische Habsburger bleiben, Spanien in Not, England im Kampf, Venedig profitiert und "Pohlen bekompt jamerlichen krieg."
"Prognosticon Eines Vornemen unparteyischen Doct: Astronominae". Deutsche Handschrift auf Papier. 2 S. 1 Doppelbl. 24 Zeilen. Deutsche Kurrentschrift. Schriftraum: ca. 25 x 19 cm. Format: 28,7 x 20,7 cm. Deutschland 17. Jahrhundert.
Bis dato wohl unveröffentlichtes, sehr dezidiertes Prognostikum in 30 Sätzen, eine weitgehend präzise - und erstaunlicherweise, nachträglich betrachtet, auch in den allermeisten Aussagen zutreffende Vorhersage über die politische Zukunft Europas zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Wahrscheinlich datiert die Handschrift auf die Mitte des 17. Jahrhunderts, sie wurde möglicherweise im Kontext des Westfälischen Friedens als Vaticinium von einem "Doctor Astronomiae" verfasst. Demnach wurde nach Befragung der Sterne und ihrer Konstellationen die Kräfteverhältnisse zwischen den europäischen Mächten prophezeit:
"1. Das Königreich Ungarn wirt nit durch den Türken überwaltigt. Von den Schweden aber wirt es angefochten, under sich selbstlich zertheilet, und bekomht einen neüwen König". - "2. Böhmen, Mähren, Schlesien, Lendlin ob der Entz, Österreich ... Kernten, Crain, werden dann sy bekommen Iher voerige Religion". - "3. Spanien kompt in not, denn es weder im selbsten, noch einen anderen helfen kann" - "4. Castilien wird sein flucht hauß sein" - "5. Frankreich leidet noht, großen schaden und verlust triumphiert dah." - "6. Italien brechet und wirt schröcklich verwunt, ein Papst bringets in noth". - "7. Denemark lebt in zweifel, trifft weder zihl noch zweck". - "8. Pohlen bekompt jamerlichen krieg." - "9. Venedig kompt auch mit ins Spill, macht sich aber zu nutzen", "Engelland wirt großen Krieg haben, und ein weill regieren nach vill blut vergießen" ... – Kleine Randläsuren und Flecken, mehrfach gefaltet. Aus der Sammlung des Germanisten und Mediaevisten Prof. Dr. Gerhard Eis (1908-1982), hier mit der Signatur Hs. 183. Erworben im April 1971 im Antiquariat Jacques Rosenthal. Mit dem hs. Umschlag von Eis: "Prognosticon eines vornemen unparteiischen Doctoris Astronominae".

Lot 1030, Auction  126, Prognosticon,  Wunderzeichen zur Vorhersage im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges. Deutsche Handschrift auf Papier

Prognosticon
Wunderzeichen zur Vorhersage im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges. Deutsche Handschrift auf Papier
Los 1030

Nachverkaufspreis
150€ (US$ 167)

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"Prognosticon" mit Wunderzeichen zur Vorhersage im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges. Deutsche Handschrift auf Papier. 2 S. auf 1 Bl. 15-17 Zeilen. Deutsche Kurrentschrift. Schriftraum: ca. 18 x 13,5 x cm. Format: 19,5 x 15,6 cm. Rheinpfalz (?) September 1688.
Vorhersagung aufgrund von außergewöhnlichen Ereignissen vor dem Hintergrund des Pfälzischen Erbfolgekriegs, der am 27. September 1688 ausbrach - ein neun Jahre andauernder Konflikt zwischen der französischen Krone unter Ludwig XIV. und der Großen Allianz (bestehend aus England, den Niederlanden, Spanien und dem Heiligen Römischen Reich). Die Prophezeiungen stützen sich auf Geschichten, wie die des Säuglings, der nicht wie normale Kinder schrie, sondern laut und deutlich das Wort Herz herausbrüllte "Cœur" (hier "Coehr"), "Herz Frankreichs" und dann verschied:

"Deß Heyl. Regierenden Königs in Frankreich ungerechten Kriegs halber, gerechter untergang. Im Septembri 1688 ist zu Toga ohnweith Paris ein Kindt geboren worden mit einer Lilien auff der Stirn und Mund, und auf der Brust, so nach der Heyl. Tauffe 3. mahl geschrien: Coehr, Coehr, Coehr Frankreich, und ist darauf gestorben. In der Grafschafft Lasine ist ein Delphine gesehen worden, so mit einem großen geherz und ungewitter verschwunden, welches zu andern Zeiten im übel Omen auff Frankreich gewest. Im anfang des Octobris 1688 ist in dem Königl. Pallast zu Versalien [sic] eine dreyfache Todten procession in welcher deß Königs mit unterschiedlichen Wappen behangt gesehen worden [...]. In der Landschafft Languedoc ist in dem Himmel gesehen worden ein arm und hand, so einen Posten gehalten [...]". – Oberer Rand knapp beschniten (minimaler Linien-, kein Textverlust), etwas gebräunt. Aus der Sammlung des Germanisten und Mediaevisten Prof. Dr. Gerhard Eis (1908-1982), hier mit der Signatur Hs. 167. Erworben im Februar 1971 im Antiquariat Jacques Rosenthal.

Lot 1033, Auction  126, Diätetik, Pharmakopöe und Haushaltsbuch. "Bewerte Mitl Vor Unterschidliche Zueständ".  Deutsche Handschrift auf Papier

Diätetik
Pharmakopöe und Haushaltsbuch. "Bewerte Mitl Vor Unterschidliche Zueständ". Deutsche Handschrift auf Papier
Los 1033

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Pulverisierte Menschenzähne gegen die Zauberei
Diätetik, Pharmakopöe und Haushaltsbuch. "Bewerte Mitl Vor Unterschidliche Zueständ". Deutsche Handschrift auf Papier. 141 num., 21 nn. Bl. Kurrent mit kalligraphischen Auszeichnungen. 21 x 16 cm. Halbleder d. Z. (Rückenleder teils abgerissen, brüchig, Deckelbezüge dito, beschabt und bestoßen). Wohl Österreich (Vorarlberg?) frühes 18. Jahrhundert.
Sehr umfangreiches Haushaltsbuch für alle möglichen Beschwerden, aber auch Lösungen für Aufgaben, die sich allenthalben bei der Hausarbeit stellen - und am Schluss durch ein nicht weniger ausladendes, detailliertes Register erschlossen sind. Möglicherweise stammt die etwas mundartlich gefärbte Handschrift aus dem westösterreichischen oder Tiroler Raum - jedenfalls liegt hier auch ein höchst interessantes erforschungswürdiges Zeugnis deutscher Sprache vor.

Das Buch enthält zahlreiche Rezepte für Mittel zur Abhilfe allerhand möglicher Krankheiten und Unwohlsein. Z. B. "Ein Magen Pulver. So auch gut vor die Gall und Wind", "Vor das Drey Tägige Fieber", "Die Wärzen im Gesicht oder Händen zu Vertreiben", "Purgierter Träck die Gall auß zu fiehrn", "Ein Guetes Trinckh Wasser in Grosser Hiz für den Durst zu brauchen", "Etliche Mitl für die Huesten und Catar", "Wan einem ein Ader aufspringt nach der Ader Läß", "Für die Würm im Leib", "Vor die Kinds Blatern", "Ringl Blumem Pulver für Zanwehe".

Die Handschrift enthält jedoch auch zahlreiche diätistische Anleitungen und konkrete Rezepte für alle möglichen Kuren, Genuss- und Lebensmittel, Kostmetik etc.: "Recept den besten Turinischen Rosolio zu Machen", "Einen Gueten schopf Toback zu machen", "Königl. Griene salben zu machen", "Pimbernel Würzl einzumachen", "Guete Manl saiffen zu machen" und zahlreiches mehr.

Besonders nützlich auch die Kapitel zur Herstellung von Farben:
"Unterschiedliche Farben zu sieden", "Recht Aurora farb zu machen", "Wie man das May-Thau zuericht", "Hoch Goldtgelb zu färben", "Carmesin farb zu färben", "Mit der höchsten Blauen farb zu färben", "Pagerl Grien zu färben",

Auch Rezepte zum Zaubern dürfen nicht fehlen "Für die Zauberey. Nimb einen Menschen Zahn. Pulverißier diesen, und Brauch, was verzaubert ist", "Für das Grimmen", "Für den Schlag", "Für den Schwindel", "Todte frucht außtreiben", "Rezept für die Pest" und mehrere Hunderte mehr. – Mit üblichen Gebrauchsspuren, teils leicht fleckig, gebräunt, fingerfleckig, insgesamt aber in bemerkenswert gutem Gesamtzustand, sehr gut lesbar, sehr sauber geschrieben.

Lot 1034, Auction  126, Lochner, Joh. Christoff, "Der Je und allezeit mit gesunden vor allen Seuchen, Umfall und andern gefährlichen Krankheiten befreyten Pferden". Deutsche Handschrift

Lochner, Joh. Christoff
"Der Je und allezeit mit gesunden vor allen Seuchen, Umfall und andern gefährlichen Krankheiten befreyten Pferden". Deutsche Handschrift
Los 1034

Nachverkaufspreis
350€ (US$ 389)

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Lochner, Johann Christoff. "Der Je und allezeit mit gesunden vor allen Keuchen (recte Seuchen), Umfall und andern gefährlichen Krankheiten befreyten Pferden, Rindern, Schaf und Schweinen wohlbestellte Mayerhoff. Vorgezeiget in einem kleinem Tractaetlein". Deutsche Handschrift in Sepiatinte auf Papier. 1 nn. Bl, 331 S., 19-21 Zeilen. Mit schwarzbrauner Feder in Kurrent-Kursiva. Schriftraum: Ca. 16,5 x 11,5 cm Format: 19 x 15 cm. Halbleder des 19. Jahrhunderts (Rücken mit Schabspuren, berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und RGoldfileten im Pappschuber. Nürnberg 1715.
– Reichhaltige veterinärmedizinische Handschrift, eine Abschrift des 1715 in Nürnberg publizierten Drucks. Das Werk bietet eine umfassende Darstellung zur Anleitung einer gesunden und seuchenfreien Viehhaltung mit präventiven und therapeutischen Maßnahmen. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Pferden, ergänzt durch Rezepte und Anleitungen für die Pflege von Rindern, Schafen und Schweinen. Enthält u. a. Anweisungen zur Herstellung von Heilmitteln, Kräuterpulvern, Tinkturen sowie Hinweise zur Fütterung.

Hinzuweisen ist auf die Urheberschaft Eberhard Gockels, der "Mayerhoff" von 1678 ist als bisher unbekanntes Werk dieses zur Zeit weithin bekannten und berühmten Medicus von Bedeutung. Die "Unterthänigste Zuschrift" zeugt von dieser Autorschaft. Das Titelblatt ist späteren Ursprungs und von anderer Hand geschrieben als der übrige Text. – Gelegentlich leicht stockfleckig. Papierbedingt etwas gebräunt, insgesamt wohlerhalten.

Lot 1035, Auction  126, Artzney:Buch für die Menschen, Deutsche Handschrift auf Papier.

Artzney:Buch für die Menschen
Deutsche Handschrift auf Papier.
Los 1035

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Kompendium der Humanmedizin des 18. Jahrhunderts
Artzney:Buch für die Menschen. Deutsche Handschrift auf Papier. 9 nn. Bl., 347 S., 10 nn. Bl. (davon 10 weiß). 31 x 20 cm. Deutsche Kurrentschrift mit kalligraphischen Auszeichnungen in Gotica-Fraktur. Schwarzes Leder d. Z. (mit Bezugsfehlern an den Kanten, Gelenke teils offen, Deckel leicht gebogen, beschabt, bestoßen) mit Wappenprägung auf den Deckeln (Vergoldung abgerieben). Wohl Süddeutschland oder Österreich Anfang des 18. Jahrhunderts.
Sehr systematisches, umfangreiches Arzneihandbuch, erschlossen mit einem detaillierten Register am Anfang "Register über das Artzney-Buch für die Menschen" mit Hunderten von Beschreibungen von Krankheiten, Anleitungen zu Diagnose udn Therapie sowie Rezepturen von A bis Z. "Vom Haupt Und allerley Beschwernüßen deßselben", "Ein Aqua Vitae", "Wan das Haupt erzündett und gantz hitzig ist", "Von Augen", "Von Mund und Hals", "Von der Brust", "Vom Hertz", "Vom Syten Stechen", "Von der Gälsucht", "Vom Magen", "Vom Stulgang", "Von der Colica", "Von den Nieren und Blaßen", "Von der Lände", "Von Gemechten", "Von den Brüsten", "Von Feberen", "Für die Pstilentz", "Für die Scharötti oder Rottlauffen Salben", "Blutt Reinigen", "Für das blut Speüwen", "Von der Wund:artzney", "Von allerley guten Pflasteren", "Böser Wind" und vieles, vieles mehr. – Die ersten (Register-)Seiten teils stärker gebräunt und etwas angeschmutzt, hin und wieder Fingerflecke, kleine Einrisse und Gebrauchsspuren, insgesamt jedoch im Block in bemerkenswert guter Erhaltung.

Lot 1037, Auction  126, Struve, Burkhard Gotthelf, Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio

Struve, Burkhard Gotthelf
Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio
Los 1037

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Struve, Burkhard Gotthelf. "Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio". Lateinische Handschrift auf Papier. 176 nn. Bl. Mit 3 (2 doppelblattgroßen, 1 mehrfach gefalteten) Tafeln mit Stammbäumen. 21 x 17 cm. Halbpergament d. Z. (Rücken mit alter Ausbesserung, kaum beschabt) mit hs. RTitel, breiten Pergamentecken und Marmorpapier-Deckelbezügen. Wohl Weimar oder Jena um 1740.
Einzige bekannte, möglicherweise gerade posthume Niederschrift einer "Geschichte Pommerns" von dem Polyhistor Burkhard Gotthelf Struve (1671-1738) von mehreren, sauberen Händen, ein Text, der von uns nicht nachweisbar ist. Struve stammt aus Weimar, hatte in Jena Philosophie, Politik, Recht und Geschichte studiert, lehrte an der Universität zu Jena, war mit J. J. Müller, J. A. Schmid, G. Schubart bekannt und folgte dem letzteren auf dessen Professur daselbst: "Seine Hauptkraft wandte er fortab der Geschichte zu und daher lenkten sich, als 1704 durch G. Schubart's Tod die ordentliche Professur für Geschichte erledigt worden war, die Blicke der maßgebenden Kreise auch auf Struve. Ein ernstlicher Nebenbuhler erstand ihm nur in dem jüngeren Heinrich Leonhard Schurtzfleisch, der schon seit 1680 als ordentlicher Professor der Geschichte in Wittenberg wirkte. Aber Schurtzfleisch lehnte den Ruf nach Jena ab, und so ward St. im Herbst 1704 zu Schubarts Nachfolger ernannt, während Magister Reinhard die Bibliothekarstelle übernahm. Sein amtliches Wirken, bei dem ihm ein angenehmes Sprachorgan und eine gefällige Lehrweise sehr zu statten kamen, und seine rege schriftstellerische Thätigkeit verschafften ihm bald Ruhm und Ansehen." (ADB XXXVI, 671f.).

Stuve veröffentlichte in dieser Zeit mehrere Werke zur deutschen Geschichte, von dem aber bis dato keine dezitierte Geschichte des Herzogtums Pommerns bekannt ist. Möglicherweise handelt es sich um einen Auszug aus seinen sonstigen historischen Werken, was jedoch nicht wirklich evident wird. So liegt die Annahme nahe, hier handele es sich tatsächlich um eine seltene, bis dato unbekannte Textüberlieferung.

Jöcher erzählt noch dezidierter von dem durch Struves Bruder beim Goldmachen in Holland verprassten gemeinsamen Erbe, was den "ICtus" in Depressionen stürzte: "Als er wieder nach Jena kam, gerieth er in solche Schwermuth, daß er zwey Jahr lang nichts als die Bibel, Tauleri und Arndts Schrifften las, vor allem Studieren aber einen Eckel hatte [...]" (Jöcher IV, 891). Von diesem geheilt machte er Karriere als Historiker und veröffentlichte zahlreiche Werke, die Jöcher aufführt, jedoch auch hier wird keine "Historia Pomeraniae" oder einen ähnlichen Titel erwähnt. – Mit Randknick für Marginalien, meist weiß geblieben, die schönen Stammbuchtafeln teils mit den Einträgen in Tondorahmen. Kaum fleckig, sehr sauber. Unten auf dem Titel "Comparata a C. A. von Stedinck duobas florenis et decem aflibus", also etwa: "Gekauft von C. A. Stedingck für zwei Gulden und zehn Franken". Die Handschrift stammt demnach aus dem Besitz des Christoph Adam von Stedingk (1715-1791), Vater des bedeutenden schwedischen Feldmarschalls und Diplomaten Curt von Stedingk (1746-1837).

Lot 1039, Auction  126, Viadana, Lodovico, Responsoria ad Officium Hebdomadae Sanctae

Viadana, Lodovico
Responsoria ad Officium Hebdomadae Sanctae
Los 1039

Nachverkaufspreis
250€ (US$ 278)

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Viadana, Lodovico. (Responsoria ad Officium Hebdomadae Sanctae), Fer. 5ta Coenae Domini mit Benedictus, Fer. VI. Lateinische Handschrift auf Papier. 1 w., 24 (recte 23) num. Bl. Schrift: Italienische Kurrent. Schriftraum: ca. 16 x 12,5 cm. Format: 20 x 14,2 cm. Mit Rubrizierung. Leder d. Z. (gering berieben und mit oberflächlichen Wurmfraßstellen, kleiner Ausbruch am Fuß des Rückens). 1762.
Baßstimme zunächst anonymer Harmonisierungen von je neun Responsorien für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersamstag. Die Zuweisung an den großen italienischen Komponisten zwischen Renaissance und Barock Lodovico Viadana (um 1560-1627) erfolgte 1873: Besitzvermerke des österreichisch-böhmischen Organisten und Musikforschers Johann Evangelist Habert (1833-1896) auf dem Vorsatz und der ersten Textseite. Habert hatte die Handschrift offenbar zur Begutachtung an seinen Freund Pater Sigismund Keller (1803-1882) in Kloster Einsiedeln gesandt. Keller hinterließ einen ganzseitigen eigenhändigen Kommentar auf der Vorderseite des ersten weißen Blattes, "Einsiedeln 24. X. 1873" datiert und mit seinen Initialen gezeichnet. In einem handschriftlichen Stimmbuch von 1747 aus der Bibliothek von Kloster Weingarten habe er eine Zuschreibung derselben Responsorien an Orlando di Lasso gefunden. Es bleibe jedoch immer merkwürdig, dass kein Werkkatalog Orlandos sie anführe. Einen Monat später verfaßte Keller einen Brief an Habert, den dieser auf der Rückseite des Blattes eigenhändig zitiert. Keller hatte sich an Julius Joseph Maier gewandt, seit 1857 Konservator der Musiksammlung an der Staatsbibliothek. Dieser führt aus: "Die mir in ihren Anfängen mitgetheilten 4stimmigen Resp. sind nicht von Orl. di Lasso, sondern von Ludovico Viadana. Wir besitzen in einem starken Band sämmtliche Compositionen welche während der Charwoche in der Sixtina aufgeführt werden ... geschrieben von Friedrich Maria Closs, einem bairischen Geistlichen, welcher Ende der 20Jahre im Collegium Romanum in Rom studierte ... Darin finden sich nun die 3 in ihren Anfängen mir mitgetheilten Resp. auf fol. 39. 101. u. 167 (wie überhaupt sämtliche Charwochen Resp.) als von L. Viadana. ... Nicht so glücklich, wie bei den Resp. war ich bei dem mitgetheilten Benedictus Dominus Deus Israel welches wahrscheinlich auch von Viadana ist". – Schwache Fingerspuren, Block brüchig, sonst frisch.

Lot 1040, Auction  126, Bernard, Pierre-Joseph, L’art d’aimer

Bernard, Pierre-Joseph
L’art d’aimer
Los 1040

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Bernards seltene "Liebeskunst" mit der Widmung an Madame de Pompadour
Bernard, Pierre-Joseph. L'art d'aimer [und:] Pauline et Théodore. Französische Handschrift auf Papier. 2 Werke in 1 Band. 1 Bl., iii S., 83 S.; 38 (einige w. Bl. zwischengebunden) Bl. Schrift: französische Kurrent. Format: 18,8 x 13 cm. Mit Titel und 9 Vignetten in Aquarell. Leder d. Z. (stärker fleckig, berieben und bestoßen, Rücken teils lose und mit großen Ausrissen) mit goldgeprägtem RSchild und Deckelfileten sowie Goldschnitt. Frankreich um 1770-1790.
Frühe Abschrift Pierre-Joseph Bernards (1710-1775) Hauptwerks "L'art d'aimer", das Madame de Pompadour, die Mätresse des Königs Ludwig XV., gewidmet ist. Pierre-Joseph Bernard (1708-1775), von Voltaire "Gentil-Bernard" genannt, wurde von Madame de Pompadour, der die "Art d'aimer" gewidmet ist, protegiert. Bernard begnügte sich lange Zeit damit, Auszüge aus diesem galanten Gedicht in den Salons vorzutragen, bevor er es im Jahr seines Todes veröffentlichte. Die vorliegende, nicht datierte Abschrift stammt möglicherweise noch aus der Zeit vor der Erstveröffentlichung, den Terminus ante quem liefert die zu 1790 datierte spätere Abschrift von La Fontaine. Pauline et Théodore wurde unter dem Titel Phrosine et Mélidore im Jahr 1772 veröffentlicht.

Die Handschrift besteht im Hauptteil aus drei Stücken von Pierre-Joseph Bernard: 1) "Art d'aimer" (83 S.) in drei Gesängen, die sehr schön und gleichmäßig geschrieben und mit 9 sehr hübschen, aquarelierten Vignetten in Pastellfarben versehen ist, die den Beginn und den Schluss jedes Gesanges zieren, 2) "Pauline et Théodore" (75 S.), in 4 Gesängen, die jeweils durch ein Blankoblatt getrennt sind, 3) "Épitre à Claudine" (5 S.). Es folgen, von anderer Hand, verschiedene Stücke unterschiedlicher Autoren: 4) "Extrait d'un voiage en Espagne" (3 S.), 5) Supplik an den Bischof von Autun (3 S.), 6) "Recueil de contes choisis dans ceux de M.de La Fontaine. Par M. Moulin. 1790": Le Rossignol' (S. 7) "Maximes et Réflexions morales du duc de La Rochefoucauld" (25 S.). – Kaum gebräunt und leicht fingerfleckig. Nach den beiden Gedichten folgen weitere kurze Gedichte und Erzählungen in anderer Kalligraphie und ca. 22 weiße Blatt: "Epître à Claudine" von P.-J. Bernard; "Extrait d'un voïage en Espagne"; "Supplique à" "Monseigneur l'Evêque d'Autun"; "Recueil de contes choisies dans ceux de M. de La Fontaine. By M. Moulin. 1790" (nur "The Nightingale"); "Maximes et Réflexions morales du Duc de La Rochefoucauld".

Lot 1043, Auction  126, Oratoria Sacra, Lateinische und deutsche Predigthandschrift auf Papier

Oratoria Sacra
Lateinische und deutsche Predigthandschrift auf Papier
Los 1043

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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"Ein Mensch kommt von Jerusalem ... und fällt unter die Mörder"
Oratoria Sacra. Lateinische und deutsche Predigthandschrift auf Papier. 198 Bl. Ca. 24-28 Zeilen. Schrift: deutsche und lateinische Kurrent. Format: 20,2 x 16 cm. Halbleder d. Z. (minimal beschabt) mit Kibitzbezugspapier. Österreich (Kloster Admont?) um 1780.
Wohl aus dem Kloster Admont, der Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont stammende Predigthandschrift. Die gewaltigen Klosteranlagen von Admont in der Steiermark (Abbatia Sancti Blasii Admontensis O.S.B.) wähnt sich, die größte Klosterbibliothek der Welt zu besitzen. Das Buch enthält selbst jedoch keine direkten Hinweise auf Admont. Die Texte heben mit lateinischen Gebeten an "Oratoria Sacra - Inventio excitandos - De Interventione Propositionis", doch schon ab Seite 14v folgen Interpretationen, Gebets- und Predigtexte in deutscher Sprache.

So ist jeweils ein Kirchenfesttag oder ein Sonntag des Kirchenjahres als Überschrift vorangestellt, dem dann ein lateinischer Predigttext folgt und daraufhin die ausführliche, durchformulierte Predigt, die auch heutige Pfarrer noch anregen kann: "Dominica 12. post Pentecost. 1789 - de peccato Veniali": "Erbarmungswürdiger Anblick; ein Mensch kommt von Jerusalem ... er fällt unter die Mörder, sie rauben ihn aus, sie schlagen und verwünschen ihn; er liegt in seinem Blut voll von Schmerzen; nur todt ist er nicht. Was ist diß für ein Bild? ..." – Kaum fleckig, wenige Gebrauchsspuren, einige Blätter zusätzlich inneliegend, mit Griffregister. Im Innenspiegel gestempelt "Prof. Dr. Gerhard Eis H.s. 214", der das Buch erwarb am 15.08.1973 im Antiquariat Rosenthal bei Hans Koch, München, mit beiliegendem Kaufbeleg und Notiz von Koch: "Zur unverbindlichen Prüfung. 1 Deutsche Predigthandschrift, wohl 18. Jh., angeblich aus Kloster Admont. Leider wohl nicht sehr wahrscheinlich, daß 'Rosinen' darin enthalten. Hoffentlich folgt nunmehr Besseres. Die z. T. älteren losen Einlagen bitte ich, in jedem Falle unberechnet zu behalten, sowiet nicht Papierkorb. Von Haus zu Haus wie immer Ihr Hans Koch". Rüstzeug für Pfarrer zum Aufbauen von Predigten, auch noch zur Inspiration heutiger Prediger zu gebrauchen.

Mohr, Anton
Bienenstock. In Welchem aus verschiedener Medicorum und und Chyrurgorum Manuscriptis,
Los 1044

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,333)

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Umfassendstes Kompendium des Stabschirurgen am Hof zu Wien
Mohr, Anton. "Bienenstock. In Welchem aus verschiedener Medicorum und und Chyrurgorum Manuscriptis [...]". Deutsche Handschrift auf Papier. 5 nn. Bl., 1472 S., 14 nn. Bl. Meist einheitliche, saubere Kurrentschrift in Sepia-Schwarz mit Auszeichnungen in Rot sowie 1 eingeschriebene und 3 einmontierte Tabellen der "Chymischen Zeichen" (eine gedruckt, zwei hs.). 24 x 17 cm. Dunkelbraun-schwarzes Leder d. Z. (teils etwas brüchig, beschabt, bestoßen und berieben, jedoch sauber restauriert) über 5 Bünden und mit dreiseitigem Rotschnitt. Wien 1799.
Von bzw. für den k. u. k. Stabschirurgen Mohr am Wiener Hof angefertigte, überaus umfassende medizinische Handschrift, ein wahrer "Bienenstock", der wie in den Wabenfächern Hunderte, ja wohl Tausende von chirurgischen und allgemeineren humanmedizinischen Anweisungen zu Anamnese, Diagnose, zu Operationen und Therapien enthält. Der für uns leider nicht weiter identifizierbare Stabschirurg Anton Mohr nennt sich auf einem Blatt am Anfang wohl eigenhändig in brauner Tinte "Anton Mohr Chirurg: Wien d: 23 febr: 1799" als Eigner mit einem Kaufpreisvermerk.

Mit vollständigem Titel: "Bienenstock. In Welchem aus verschiedener Medicorum und und Chyrurgorum Manuscriptis, Verschiedene Mitteln und Arzneyen zu heillung allerhand Kranckheiten und Gebrechen des Menschlichen Leibs Durch dem Kays:Königs:Stabs-Chirurgo Mohr einigeschreibet worden. Anno 1799".

Der Band enthält mehrere Tabellen mit der Systematisierung der chemischen Elemente mit deren Symbolen, teils in Rot und Schwarz sowie eine Tabelle in Kupferstich. Der Text ist überaus ordentlich und gut lesbar in sehr kleiner Handschrift bemerkenswert sauber auf das Papier gebracht, so dass allein der gewaltige Umfang des Kompendiums beeindruckt, das wirklich alle neuesten medizinischen Methoden am Wiener Königs- und Kaiserhofe enthält. – Bis auf wenige Teile ist der Hauptcorpus wohl von einer Hand geschrieben, hin und wieder kleinere Gebrauchsspuren, insgesamt aber außergewöhnlich und bemerkenswert gut erhalten, sauber und frisch. Eine Quelle für eine Doktorarbeit, wenn nicht für mehrere.

Lot 1046, Auction  126, Kochen und Backen, Handschriftliche Kochbücher aus dem 19. Jahrhundert

Kochen und Backen
Handschriftliche Kochbücher aus dem 19. Jahrhundert
Los 1046

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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Kochen und Backen. Handschriftliche Kochbücher aus dem 19. Jahrhundert. 2 Bände. Deutsche Handschrift auf Bütten. 196 hs. S., Bl., 19 l. w. Bl; 93 Bl. Ca. 23 Zeilen. Schrift: Kurrent. Format: 19,5 x 16,5 cm bzw. 21 x 17,5 cm. (1) Pappband d. Z. (beschabt und bestoßen); (1) Halbleinen d. Z. (beschabt, bestoßen, fleckig, Rücken offen und mit Fehlstellen). Preußen (Wittenburg) 1820-1861.
Die beiden Kochbücher stammen aus Preußen und vereinen daher typische deutsche und französische Gerichte, eines ist aus Wittenburg in Mecklenburg. Sie tragen je einen Titel: "Sammlung von mancherley Recepten zum einmachen und Kochen" und "Kochbuch für A. Henninges". Darin finden sich zahlreiche Rezepte und Anleitungen zum Einmachen, Backen, Kochen und Zubereiten von verschiedenen Gerichten aus der preußischen und französischen Küche. Zum Beispiel: "Grüne Erbsen einzumachen", "Sauce Robert", "Créme à la Vanille zu machen", "Tourte de Créme", "Orangen zu machen", "Kirschen Saft zu machen", "Reis-Kuchen zu machen", "Citronen Kuchen zu machen", "Mandelpudding zu machen", "Borstorffer Aepfel Gelée zu machen", "Pflaumen ahn Zwetschen mit zucker zu trocknen", "Zinn-Brey zu machen", "Eier Schnee zu machen", etc. – Papierbedingt gebräunt, etwas braun- und stockfleckig sowie etwas gewellt. Das Kochbuch aus dem Jahre 1861 mit offenem Innensteg ab Blatt 5 sowie etwas feuchtrandig.

Lot 1047, Auction  126, Neugebauer, Carl Gottlob, Die fortgesetzte Beschreibung der Lebens-Geschichte der Eltern, Geschwister, und Verwandten des Carl Gottlob Neugebauer, gebuertig aus Daetzdorff, Berichts- Amts- Actuarius

Neugebauer, Carl Gottlob
Die fortgesetzte Beschreibung der Lebens-Geschichte der Eltern, Geschwister, und Verwandten des Carl Gottlob Neugebauer, gebuertig aus Daetzdorff, Berichts- Amts- Actuarius
Los 1047

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 200)

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Neugebauer, Carl Gottlob. Die fortgesetzte Beschreibung der Lebens-Geschichte der Eltern, Geschwister, und Verwandten des Carl Gottlob Neugebauer, gebuertig aus Daetzdorff, Berichts- Amts- Actuarius. Deutsche Handschrift in Sepiatinte auf Papier. 66 Bl., davon 40 Bl., eng beschrieben. Ca. 19-26 Zeilen. Kurrent-Kursiva. Format: 23,5 x 19 cm, geheftet. Primkenau um 1830.
Diese private, in Niederschlesien entstandene und offenbar als Abschnitt einer umfassenderen, fortlaufend geplanten Familienchronik konzipierte Handschrift bietet eine detaillierte, nahezu systematische Darstellung der Lebenswege der Verwandtschaft des Carl Gottlob Neugebauer. Die biografischen Skizzen umfassen zentrale Lebensdaten sowie schulische, berufliche und geografische Stationen der einzelnen Personen. Besonders hervorzuheben ist die Berücksichtigung weiblicher Familienangehöriger, wodurch das Dokument auch unter geschlechterhistorischen Gesichtspunkten als aufschlussreiche Quelle zur Alltags- und Sozialgeschichte dient und Einblicke in weibliche Biographien und Lebensrealitäten der Zeit gewährt. So findet auch eine seiner Schwestern, die 1792 geborene Anna Sabina, Erwähnung. Neugebauer äußert sich ihr gegenüber in deutlich abschätziger Weise und vermerkt, sie habe Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen gehabt - unterrichtet worden sei sie an einer evangelisch-lutherischen Schule. Er beschreibt sie als "etwas schwachsinnig und hatte ein kurz (sic) Gedächtniß". Ihrem Werdegang ist zu entnehmen, dass sie als "Hufegärtnermagd" bei verschiedenen Dienstherren tätig war. – Kaum Handhabungsspuren, wohlerhalten.

Lot 1048, Auction  126, Handwercher, Franz Sales, Franz Sales Handwercher zu Scherding bei Straubing

Handwercher, Franz Sales
Franz Sales Handwercher zu Scherding bei Straubing
Los 1048

Nachverkaufspreis
150€ (US$ 167)

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"Die Welt-Jahrmarkt wird zur Beute Satans"
Handwercher, Franz Sales. - "Gesichte des gottseligen Pfarrers F(ranz) S(ales) Handwercher zu Scherding bei Straubing". Deutsche Handschrift auf Papier. 21 nn., 9 w. Bl. 20 Zeilen. Schrift: Deutsche Kurrentschrift. Format: 16,5 x 10,3 cm. Schlichte Broschur d. Z. (Rücken lichtrandig, fleckig) mit späterem hs. Deckelschild. (Oberschneiding) nach 1830.
Franz Sales Handwercher (1792-1853) war als Segenspfarrer und Visionär in Niederbayern bekannt. In diesem Heft sind 15 Sonntags-Visionen des katholischen Pfarrers zusammengetragen, darunter: "Europäischer Satanskampf die Kirche", "Die Welt-Jahrmarkt wird zur Beute Satans", "Großes Sterben" und weitere. – Etwas fleckig, drei Seiten mit modernen hs. Anmerkungen und Notizen von Prof. Dr. Gerhard Eis, aus dessen Sammlung mit der Kennzeichnung "Hs. 59. Erhalten im November 1945 von Maria Moser in Ast".

Lot 1049, Auction  126, Moeschl, H., "Gebetbuch eines katholischen Christen", Deutschland 1838

Moeschl, H.
"Gebetbuch eines katholischen Christen", Deutschland 1838
Los 1049

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Moeschl, H. "Gebetbuch eines katholischen Christen". Deutsche Handschrift auf Papier. 2 nn. Bl., 123 S., 6 nn. Bl., davon 3 Bl vacat. 11-15 Zeilen. Mit schwarzbrauner Feder in Kurrent-Kursiva. Schriftraum: Ca. 12 x 7,5 cm. Format: 16 x 10 cm. In gelbem Rahmen und teils in floral-ornamentalen Bordüren sowie einigen floralen oder ornamentalen Zierstücken und Schlussvignetten in Gouache. Etwas späteres Leder (berieben und bestoßen) über Pappdeckel. Deutschland 1838.
Diese für die private Andacht zusammengestellte Handschrift enthält eine Sammlung an Gebeten, Traktaten und Texten der katholischen Frömmigkeitspraxis. Das Inhaltsverzeichnis umfasst folgende Abschnitte: "Morgengebet; Abendgebet; Meßgebet; Gebet, vom Leiden Christi; Beicht- und Kommunionsgebete; Zur Erleuchtung bei Erforschung des Gewissens; Gebet, vor der Beicht; - vor der Kommunion; - nach der Kommunion; Gebet zum heil. Schutzengel; - zum heil. Namens-Patron; Gebet zu Maria der Mutter Gottes, besonders an ihren Festtagen; - zur Erlangung des heil. Ablasses, - zur Zeit des heiligen Segens". – Besonders im Rand papierbedingt gebräunt, minimal fleckig, teils eselsohrig, Seite 62 mit deutlichem Fleck im Text, gut lesbare kalligraphische Schrift.

Hadrian, Carl
Tagebuch geführt auf Hochburg. Hadrian Carl aus Baden. Deutsche Handschrift zur Landwirtschaft
Los 1053

Nachverkaufspreis
250€ (US$ 278)

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Hadrian, Carl. "Tagebuch geführt auf Hochburg. Hadrian Carl aus Baden." Deutsche Handschrift zur Landwirtschaft auf Papier. 94 Bl. 16-21 Zeilen. Mit schwarzbrauner Feder in Kurrent-Kursiva. Schriftraum: ca. 18 x 15,5 cm. Format: 20,5 x 16,5 cm. Mit 8 Bleistiftzeichnungen von Pferden und landwirtschaftlichen Geräten im Text. Halbleinen d. Z. (Außengelenke abgeplatzt, stärker berieben und bestoßen). Hochburg bei Emmendingen 1854.
Ein Tagebuch, vermutlich aus der Hand eines badischen Landwirts oder Gutsbesitzers, das sowohl landwirtschaftliche Fachkenntnisse als auch persönliche Beobachtungen festhält. Die Aufzeichnungen sind teils in Abschnitte gegliedert, darunter "Das Einlagern‚ Das Eggen" und "Das Walzen". Der Autor beschreibt die einzelnen Tätigkeiten detailliert - etwa das Walzen mit Unterkapiteln zur "Zerkrümelung großer Schollen" oder zur "Bindung der Feuchtigkeit". Besonders liebevoll widmet er sich dem Pflügen, das an mehreren Stellen behandelt wird. Der Autor bekennt: "Das Pflügen ist mir immer schon die angenehmste und liebste Beschäftigung gewesen." Ergänzt werden die Texte durch einige Bleistiftzeichnungen, darunter drei angespannte Pferde sowie verschiedenes landwirtschaftliches Gerät und Werkzeuge. – Ein Blatt ausgebunden. Papierbedingt gebräunt und stellenweise am Rand mit Braun- und Wasserflecken. Die Sepiatinte im Mittelteil ist stellenweise leicht verblasst.

Lot 1054, Auction  126, Ziegler, Armin, Rechnen

Ziegler, Armin
Rechnen
Los 1054

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)

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Ziegler, Armin. Rechnen. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 Bl., 61 S., 93 Bl., 5 l. w. Bl. Schrift: Kurrent-Schrift. Schriftraum: 15 x 11 cm. Format: 19,5 x 15,5 cm. Mit zahlreichen Formeln und Rechenbeispielen. Halbleinen d. Z (leicht berieben) mit montiertem hs. DSchild. Deutschland Ostern 1867-1868.
Ausführliches handschriftliches Lehrbuch der einfachen Mathematik. Mit zahlreichen Formeln, Rechenbeispielen und Tabellen. Behandelt werden zum Beispiel die Themen "Numeration", "Addition", "Subtraction", "Multiplikation", "Division", "Substraction mehrfach benannter Zahlen", "Multiplikation mehrfach benannter Zahlen", "Division mehrfach benannter Zahlen", "Der Schluss von der Mehrheit auf die Einheit", "Der Schluss von der Mehrheit auf ein ganzes Vielfache derselben", "Substraktion der Brüche", "Multiplikation der Brüche" etc. – Papierbedingt minimal gebräunt, teils leicht stockfleckig, sonst gutes Exemplar. – Dabei: Die gemeine Rechenkunst lehrt die im gemeinen leben vorkommenden Dinge durch Zahlen bestimmen. Deutsche Handschrift auf Papier. 103 Bl., 25 w. Bl., 4 Bl. Schrift: Kurrent-Schrift. Schriftraum: 19 x 15 cm. Format: 20,5 x 16,5 cm. Mit zahlreichen Formeln und Rechenbeispielen. Halbleder d. Z. (etwas berieben und Rücken mit kleinem Wurmfraß). Deutschland um 1870. - Mathematisches Lehrbuch mit den Kapiteln "von ganzen Zahlen", "von gebrochenen Zahlen", "von benannten Zahlen" und "von den Verhältnissen". - Leicht stockfleckig, sonst gutes Exemplar.

Lot 1059, Auction  126, Inkunabelfragmente, 3 Hefte mit 2-4 Einzelblättern aus Drucken des 15. Jahrhunderts

Inkunabelfragmente
3 Hefte mit 2-4 Einzelblättern aus Drucken des 15. Jahrhunderts
Los 1059

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 778)

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Inkunabelfragmente. 3 Hefte mit jeweils 2-4 Einzelblättern aus Drucken des 15. Jahrhunderts, davon ein Doppelbogen auf Pergament. Zus. 8 Bl. 28,5 x 21 cm. Mit Initialspatien, teils rubriziert. Augsburg, Köln, Florenz 1473-1485.
Aurelius Augustinus (Pseudo-). Soliloquium de arrha animae. Augsburg, Günther Zainer, 12.X.1473. - Hain 2021. GW 3022. Goff A-1335. ISTC ia01335000. Darus Blatt I und Blatt II mit dem "Incipit soliloquium beatissimi Augustini episcopi yponensi de arca anime". - Druck auf Papier mit hübscher Auszeichnungsschrift. - Etwas stärker fleckig, breitrandig.

Petrus de Herenthals. Collectarius seu expositio libri psalmorum. Köln, Johann Guldenschaff, 1.III.1483. - Hain 8365. GW 32269. Goff P-472. ISTC ip00472000. Daraus 4 Blätter. Mit reicher Rubrizierung, Absatzmarken, Kapitalstrichelung, Unterstreichungen und mehreren 2-4-zeiligen Lombarden in Rot. - Bemerkenswert sauber und frisch.

Gilbertus de Hoylandia.
Sermones super Cantica canticorum. Florenz, Nicolaus Laurentii, 16.IV.1485. - Hain 7773. GW 10921. Goff G-304. ISTC ig00304000. Daraus Blatt I und VIII mit dem Incipit "Giliberti Sermonum super Cantica Canticorunm liber incipit feliciter sermo primus" und den Beginn des "Sermo tertius". - Druck auf Pergament, sehr selten (keine Nachweise im GW und ISTC), möglicherweise einziger Nachweis für einen Pergamentdruck. - Leicht abgegriffen, zeitgenössische Marginalien, Rasur. – Insgesamt nur gelegentliche Gebrauchsspuren, schöne Inkunabelbeispiele.

Lot 1063, Auction  126, Petrus de Crescentiis, Ruralia commoda

Petrus de Crescentiis
Ruralia commoda
Los 1063

Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,667)

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Das Estelle Doheny-Exemplar des ersten Straßburger Drucks der "Ruralia"
Petrus de Crescentiis. Ruralia commoda. 148 nn. Bl. (le. w.). 2 Spalten. 46 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21 x 13,6 cm. Format: 28,2 x 20 cm. Mit 3 (2 blauen, 1 roten) 5-7-zeiligen Lombarden auf der ersten Textseite, sonst Initialspatien mit Hinweisbuchstaben. Pergament vom Anfang des 20. Jahrhunderts (etwas abgegriffen und fleckig) über Holzdeckeln mit hs. RTitel und 1 (statt 2) Bindelitzen. Straßburg, Drucker des Jordanus von Quedlinburg, 9.III.1486.
Hain-Copinger 5831. GW 7824 . Goff C-968. Proctor 602. Pellechet 9152. Klebs 310.5. Bodleian C-481. Borm 861. Collijn 343. Deckert 261. Günther 2665. Hubay 654. Madsen 1293. Madsen T 20. Schlechter-Ries 554. Ohly-Sack 976. 977. Walsh 229. BMC I, 134. BSB-Ink C-697. CIBN C-670. ISTC ic00968000. – Erster Straßburger Druck, typologisch zugeschrieben dem Drucker des Jordanus von Quedlinburg, der wiederum auch immer wieder mit Georg Husner identifiziert wurde. Dem vorliegenden vorangegangen sind lediglich eine Augsburger und zwei Löwener Drucke. "De Ruralia" ist der wohl zwischen 1299 und 1305 entstandene Traktat über die Landwirtschaft, in dem der Autor zahlreiche, in der Folgezeit vielfach zitierte Anweisungen zur Urbarmachung, der Bestellung des Landes und der Ertragsmaximierung, aber auch zur Bestimmung von Pflanzen und Tieren etc. darlegt. Verfasst in einem italianisierten Latein von dem Juristen, Naturkundler und Landwirt Petrus de Crescentiis (Pier de’ Crescenzi; 1230-1321) auf seinem Landgut Ca d'Olmo, umfassen die "Ruralia" ganze zwölf Bücher, in denen auch die landwirtschaftlichen Wohn- und Nutzgebäude und eine allgemeine Pflanzenlehre Erwähnung finden, die etwa eine Beschreibung von 120 Arten, Getreide und Gemüse enthalten, ferner Hinweise zum Weinbau, Bäume, Gräser, Wiesen, Wälder, Haustiere, Jagd und Fischfang mit den Regeln dazu. Nicht zuletzt enthalten Kalendarien die Orientierungen zur Aussaat, Pflege, Ernte etc. - eine großartige Zusammenfassung, die aus antiken und mittelalterlichen Quellen (u. a. Albertus Magnus) schöpft. Thiébaud S. 218 nennt es das erste gedruckte auf die Jagd bezügliche Werk. – Titel und letztes weißes Bl. (mit Randausriß) stärker fleckig, etwas angeschmutzt und gebräunt, Titel mit Federproben und hs. Besitzvermerk "FF. Canonicorum Regularium ad S. Zen:", möglicherweise handelt es sich um ein ausgeschiedenes Exemplar der einstigen Bibliothek des Klosters Sankt Zeno der Augustiner-Chorherren in Bad Reichenhall in Bayern. Buchblock gegen Schluss gebrochen, im Block nur leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig, in der Mitte im Innensteg mit Wurmspuren und Verklebungen. Vorne mit dem Exlibris von Frederick Spiegelberg und Estelle Doheny.

Hieronymus, Sophronius Eusebius
Leben er Heiligen Altväter
Los 1065

Nachverkaufspreis
40.000€ (US$ 44,444)

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Hieronymus. - Vitas patrum deutsch. Leben der Heiligen Altväter. "Das hochwirdig leben der außerwölten freünde gotes der heiligen altväter was wunder zaichen die gewirckt haben [...]". 283 (statt 284, ohne das le. w., das 142. w. r8 vorhanden). 2 Spalten. 39 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 20,3 x 13,6 cm. Format: 28,8 x 18 cm. Mit 264 (1 ganzseitigem Titel-) kolorierten Textholzschnitten vom Kreuzfahrt- bzw. dem Columna-Meister. Braunschwarzes festes Kalbsleder im Stil d. Z. über schweren abgefasten Holzdeckeln mit vielfachen Blindfileten, Rundstempeln und 2 jeweils 3-teiligen Messingschließen, dreiseitiger dunkelgrüner Schnitt. In modernem grünen Leinenschuber mit goldgeprägtem Titel. Augsburg, Johann Schönsperger d. Ä., 9.VI.1497.
Hain 8604. 8608. GW 50897. Goff H-221. Schreiber 4223. IBP 2813. VB 237. BSB-Ink V-265. Günther 88. Madsen 4192. ISTC ih00221000. Nicht bei Oates, Proctor, Polain, im BMC, in der Bibliotèque Nationale etc. – Die bemerkenswert seltene sechste deutsche Ausgabe der "Vitas Patrum", das gemeinhin dem heiligen Kirchenvater Hieronymus zugeschriebene "Altväterleben", das zu den wichtigsten, meistzitiertesten hagiographischen Werken des Mittelalters zählt und Heiligenviten bis zurück ins Ende des Frühchristentums, ins 4. nachchristliche Jahrhundert enthält. Die reizenden, sehr erzählerischen, oftmals vielfigürlichen Holzschnitte stammen zumeist aus der Sorgschen Ausgabe von 1482 und werden allgemein dem Kreuzfahrt- bzw. dem Columna-Meister zugeschrieben, der für die Holzschnitte der deutschen Ausgabe von Francesco Colonna's Hypnerotomachia Poliphili nachweisbar ist (siehe Muther I, 31). – Es fehlt lediglich das weiße Schlussblatt, sonst ist das Exemplar komplett, auch mit dem anderen weißen Blatt (an Position 142, das letzte der Oktavlage r8). Nur leicht und gleichmäßig etwas gebräunt, gegen Ende gering stärker und dort wenige Blätter mit kleinen, kaum sichtbaren Randausbesserungen, vereinzelte, unwesentliche Fingerflecke und gelegentlicher leichter Farbdurchschlag, sonst in sehr schöner Gesamterhaltung. Die Holzschnitte sind in herrlichem Altkolorit überkommen, in der bezwingenden zeitgenössischen Farbigkeit: Grün (Grasgrün und Olivgrün), Rot, Gelb, Grau, Inkarnats-Rosé, teils mit Eiweiß gehöht oder überstrichen, um den Darstellungen Glanz zu verleihen (oftmals beim Rot). Besonders schön das große Titelbild als Frontispiz zum Incipit "Hie hebt sich an das hochwirdig leben der auserwelten feünde Gottes der Heyligen Altuetter" (a1) in rotem Rahmen (mit Mennige-Eiweismischung im Pigment) und vielfigürlicher synoptischer Darstellung aus der Vita Sancti Gregorii Papae. Der stimmungsvolle Einband mit Handfiletenverzierung ganz im Stil der Inkunabelzeit und geziert mit wohl altem Stempelmaterial (wie der Markuslöwe nach links im Rund, einer Rose im Rund).

Lot 1101, Auction  126, Afflitto, Matteo de, In utriusque Siciliæ, Neapoliq. sanctiones, & constitutiones novissima prælectio. Prima pars super primum librum

Afflitto, Matteo de
In utriusque Siciliæ, Neapoliq. sanctiones, & constitutiones novissima prælectio. Prima pars super primum librum
Los 1101

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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ALTE DRUCKE VOR 1600
Afflitto, Matteo de. In utriusque Siciliæ, Neapoliq. sanctiones, & constitutiones novissima prælectio. Prima pars super primum librum [und:] Secunda super secundum, Tertium Librum. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 302 S.; 2 Bl., 222 S., 50 (2 l. w.) Bl. Mit 2 Holzschnitt-Vignetten auf dem Titel. 32 x 21,5 cm. Flexibles Pergament d. Z. (stark lädiert, vom Block gelöst, fleckig, mit Einrissen und ohne die Verschlussbändchen) mit hs. RTitel. Venedig, Johann Varisco,1562.
Vgl. Adams, I. 11 (aus dem Jahr 1588). STC 10 (aus dem Jahr 1580). – Wohl erste Ausgabe. Matteo d'Afflitto (1447-1523) war ein neapolitanischer Jurist und konzentrierte sich auf das Feudalrecht, auf das Ius Patrium und das indigene neapolitanische Gesetz. Zu seinen Hauptwerken gehören zum Beispiel: "Tractatus celeberrimus de iure sive diure congrui", "Commentaria super primo (-tertio) fehherum libro" oder "S.R. Consilii Neapolitanien".
Von uns konnte kein weiteres Exemplar in einer deutschen, nur mehrere in italienischen, Bibliothek ausfindig gemacht werden. – Stock-, braun- und fingerleckig, knickspurig und teils feuchtrandig. Sehr selten im Handel.

Lot 1102, Auction  126, Agend Büchlein, für die Pfarrherren auff dem Land (+ 2 Beibände)

Agend Büchlein
für die Pfarrherren auff dem Land (+ 2 Beibände)
Los 1102

Nachverkaufspreis
250€ (US$ 278)

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Agend Büchlein, für die Pfarrherren auff dem Land. 88 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. 19,5 x 14,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (stärker fleckig und berieben) mit 2 (modernen) Messingschließen. Nürnberg, Nikolaus Knorr, 1586.
VD16 A 654. – Frühe Ausgabe des zuerst 1543 erschienenen Agendbüchleins, das von dem Reformator Veit Dietrich (1506-1549 ebenda) im Auftrag der Stadt Nürnberg bearbeitet und herausgegeben wurde. Regional wichtiges Handbuchs der Kirchenordnung für die Pfarrer der Kirchen in der reformierten Stadt Nürnberg, das neben den üblichen Fragen auch Grundsätzliches zum Protestantismus enthält. – Beigebunden: Christliche Vermanung, alle Sontage, vor der Predigt und Communion, der Gemeine fiirzulesen. 10 nn. Bl. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. Nürnberg, (Katharina Gerlach), 1591. - VD16 ZV 16652. - Collecten, auch Tauff und Traubiichlein. 50 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. 50 Bl. Ebenda 1591. - VD16 ZV 16612. - Vorsätze modern erneuert, alle drei Drucke fast durchgehend im Seitenrand fachmännisch mit Japanpapier verstärkt (anfangs dort Fehlstellen), Titel vom Agendbüchlein verso gestempelt. Durchgehend in der oberen rechten Ecke mit Bleistift foliiert.

Lot 1104, Auction  126, Bacci, Andrea, De thermis. Venedig, Felix Valgrisi, 1588

Bacci, Andrea
De thermis. Venedig, Felix Valgrisi, 1588
Los 1104

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)

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Bacci, Andrea. De thermis. 23 Bl., 492 S. Mit großer Holzschnitt-Vignette auf dem Titel, 2 (1 doppelblattgroß;1 halbseitig) Text- Holzschnitten und Buchschmuck. Titel in Rot und Schwarz. 34,5 x 24,5 cm. Halbpergament d. Z. (etwas berieben und mit 2 kleinen Fehlstellen) Deckel mit später aufgezogenen Textfragmenten d. Z. (leicht berieben und mit kleiner Fehlstelle). Venedig, Felix Valgrisi, 1588.
Vgl. STC 66. Garrison-Morton 1586.2. Adams B 6. Durling 427. Hirsch-Hübotter I, 270. – Zweite Ausgabe, erschien erstmals 1571. Der Mediziner Andrea Bacci (1524-1600) widmet sich darin der Anwendung von Mineralwasser und Bädern zu therapeutischen Zwecken und verfolgt deren Nutzung von der Antike bis zur Renaissance. Darüber hinaus untersucht Bacci die medizinische Wirkung von Wein. – Innengelenke offen, Titel etwas braun- und fingerfleckig, insgesamt leicht stock- und fingerfleckig, sonst gutes Exemplar.

Lot 1105, Auction  126, Bachmann, Paul, Czuerrettung den schwachen Ordens personen

Bachmann, Paul
Czuerrettung den schwachen Ordens personen
Los 1105

Nachverkaufspreis
250€ (US$ 278)

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Bachmann, Paul. Czuerrettung den schwachen Ordens personen ... eyn Trostlich Rede. 51 Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. 18,5 x 14 cm. Modernes Halbpergament mit goldgeprägtem Deckeltitel und Rotschnitt. (Dresden, Hieronymus Emser), 1524.
VD16 B 29 – Einzige Ausgabe. Der Zisterzienser und Abt Paul Bachman (zwischen 1465 und 1468-1538) war einer der stärksten Kritiker und Gegner Luthers in Sachsen und veröffentlichte gemeinsam mit Hieronymus Emser (1478-1527) mehrere Streitschriften. In dieser Trostschrift für Konventuale ebenfalls ein Beitrag von Emser. – Rand knapp beschnitten (teils etwas Textverlust der Marginalien). Leicht gebräunt, sehr gut erhalten.

Lot 1107, Auction  126, Bayern, Sammelband  zum Bayrischen Landrecht

Bayern
Sammelband zum Bayrischen Landrecht
Los 1107

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,222)

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Bayern. - Sammelband zum Bayrischen Landrecht. 5 Teile in 1 Band. Mit 5 großen Holzschnitt-Vignetten auf dem Titel und doppelblattgroßem Stammbaum-Holzschnitt. Titel in Rot. 30 x 19 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben, fleckig und mit kleinen Wurmlöchern) über Holzdeckel und 4 Bünde mit 2 Messingschließen. München, Andreas Schobser, 1520-1545.
Vorhanden sind: I. Reformacion der bayrisch(e)n Lanndrecht nach Cristi unsers Hailmachers geburde Im Fünftzehenhundert unnd Achtzehendm Jar Aufgericht. 36 nn. Bl. CLXVIIII Bl. (1535). - VD16 B 1008. - II. Das Buech der gemeinen Landwe(?) Landförderung Satzung umd Gebreuch des Fürstenthumbs in Obern umd Nidern Bairn im fünftzehenhundert umd sechtzehendem Jar aufgericht. 12 nn. Bl., LXVII Bl., 1 nn. Bl. (1520). - III. Gerichtsordnung im furstnthumb Obern und Nidern Bayrn Anno 1520 aufgericht. 16 nn. Bl., LXXXVII Bl. 1520. - IV. Die new Erklärung der Landsfreyhait des loblichen Haus und Fürstenthumbs Obern unnd Nidern Bairn. Anno fünfftzehenhundert unnd im Sechtzehenen auf den vierungzwainzigistn tag des Monats Aprilis zu Ingelstat aufgericht. 18 Bl. (1545). - VD16 B 982. - V. Die Ordnung uber gemainer Lanndtschafft in Bayrn auffgerichte Hanndtuesst. Tausentfünfhundert und im sechsehenden jar zu Ingolstat beschlossen. 7 Bl. (1545). - VD16 B 1006. – Vorderes Innengelenk verstärkt. Titel mit hinterlegter Fehlstelle, teilweise etwas fingerfleckig und durchgehend mal stärker mal schwächer feuchtrandig. Sonst gutes Exemplar.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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