Biblia germanica
Biblia. Das ist: Die gantze heylige Schrifft, Teutsch.
Los 1108
Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,667)
Biblia germanica. - Biblia. Das ist: Die gantze heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart. Luther. 4 Teile in 1 Band. 20 Bl., 316 num. Bl.; 216 num. Bl.; 370 num. Bl., 2 Bl; 82 Bl. Mit 2 großen Holzschnitt-Titelbordüren, großer Holzschnittvignette und 141 teils später, unfachmännisch ankolorierten Textholzschnitten von J. Bocksperger und J. Amman ohne das Holzschnitt-Porträt. Titel in Rot und Schwarz. 35 x 23,5 cm. Leder d. Z. (berieben, mit kleinen Fehlstellen und Kapitale mit teils hinterlegten Einrissen) über Holzdeckel und 7 Bünden mit 8 Messingbeschlägen und zwei Messingschließen. Frankfurt, (Georg d. Ä. Rab, Erben W. Han und S. Feyerabend), 1569.
VD16 ZV 1505. Heitz Tafel XXXV, Nr. 34. Vgl. Schmidt 245-247. – Frühe seltene Ausgabe aus der Offizin von Georg Rab, W. Han und S. Feyerabend. Erstmals im Jahre 1564 in der Offizin von S. Feyerabend erschienen. Enthält das Alte und Neue Testament, "Die Propheten all deutsch" und "Biblisch Namen und Chronick Buch". Mit den vereinzelt monogrammierten Holzschnitten von J. Bocksperger und Jost Amman (1539-1591). "Die tiefe Verbundenheit des Künstlers mit dem Text offenbart sich besonders im alten Testament auf Schritt und Tritt. Es ist ein echtes Suchen nach konkreter Vorstellung der heiligen Geschichte, die turmhoch über dem hohlen Pathos der späteren Bibelillustration steht. Die von Jost Ammans Künstlerhand selber geschnittenen Bilder ... gehören zu den besten Bibelillustrationen, die uns der alte Protestantismus hinterlassen hat." (Schmidt). – Titel knapp beschnitten und auf Papier aufgezogen, Porträt und zwei Blätter der Vorrede als moderne Kopie eingebunden. Vereinzelte Seiten verstärkt, insgesamt etwas braun- und fingerfleckig, etwas feuchtrandig, vereinzelt mit kleineren Einrissen und hs. Notizen. Dritter Titel mit größerer Fehlstelle (rechte untere Ecke), Blatt 292 mit größerer Fehlstelle.
Biblia latina
Biblia Sacra, veteris et novi testamenti, secundum editionem vulgatam
Los 1109
Nachverkaufspreis
2.500€ (US$ 2,778)
Die Tobias-Stimmer-Vulgata in einheitlichen, auf "1583" datierten und reich verzierten Einbände
Biblia latina. - Biblia Sacra, veteris et novi testamenti, secundum editionem vulgatam. 3 Teile in 2 Bänden. 16 Bl., 612; 251 S., 3 Bl., 224 S., 37 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, 3 Holzschnitt-Druckermarken, 190 Textholzschnitten von Tobias Stimmer sowie 3 gefalteten und 1 ganzseitigen (im Text) Holzschnitt-Karten. 21,5 x 13,5 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (stellenweise alt fleckig, etwas stärker gebräunt, jedoch kaum beschabt, bestoßen oder mit Bezugsfehlern) über kraftvollen, abgefasten Holzdeckeln mit jeweils 2 intakten ziselierten Messingschließen und dreiseitigem Rotschnitt. Basel, Thomas Guarinus, 1578.
VD16 B 2644. STC 87. Adams B 1086. Andresen III, 131. Thieme-Becker XXXII, 57-62. Vgl. Schmidt 297 ff. und Fairfax Murray 66. Nicht bei Darlow-Moule. Siehe Foot, H. Davis Gift II, 408-409. Goldschmitdt, Gothic & Renaissance Bookbindings I, 251-252. – Prachtvoll zeitgenössisch gebundenes Exemplar der ersten Ausgabe der vollständigen Quart-Bibel mit der kleinformatigen Folge der schönen, fantasievollen Holzschnitte von Tobias Stimmer (1539-1584), die erstmals in einem Album mit Reimen von Johann Fischart 1576 in Basel erschienen waren. So hatte der Drucker Thomas Guarinus (Gwarin, Guarin) eine Serie von Holzschnitten mit biblischen Szenen von Tobias Stimmer als "Neue Künstliche Figuren Biblischer Historien" (vgl. Fairfax-Murray G 68) herausgebracht und diese 170 Bilder von Versen des Johann Fischart (1546-1591) begleiten lassen. Nach dem Druck obiger Bibel wanderten die Stöcke nach Straßburg, wo sie von B. Jobin und später L. Zetzner noch mehrfach verwendet wurden: "Diese Schnitte von Tobias Stimmer sind hervorragend schön. Matthäus Merian hat dann mit seinem sicheren Urteil nicht weniger als ein rundes Dutzend zu Vorbildern seiner Bibelkupferstiche genommen" (Schmidt).
Thieme-Becker verweisen, dass die Bildentwürfe "durch die Fülle des Neuen in Auffassung der Szenen und Wahl und Komposition des dekorativen Apparats auf lange Zeit hinaus schulbildend" wirkten und noch Peter Paul Rubens sie höchst bewunderte. Die Karten zeigen das Paradies, das Heilige Land (2, davon 1 mit Ägypten) und das östliche Mittelmeer (im Text). – Vorsätze mit altausgestrichenen Einträgen, Titel mit Vermerkrasuren, wenige Fleckchen, teils leicht gebräunt, hier und da Unterstreichungen in Rot und wenige rote Federzeichnungen in den Holzschnitt-Vignetten. Band II mit einigen Wurmlöchlein und Unterstreichungen in schwarzer Tinte, hier und da blasse Wasserränder. Insgesamt ein außergewöhnlich schönes, einheitliches Paar der beiden Bände dieser hervorragend edierten und illustrierten Vulgata.
Die blindgeprägten Einbände mit dem Porträt Karls V. auf dem Vorderdeckel: "Carole mortales dubitant homo sisne deusve sunt tua sc[e]ptra hominis sed tua facta dei". Auf dem Rückdeckel eine Porträtplatte mit dem Antlitz des Herzogs Johann Friedrich von Sachsen: "Victus eras acie fidei constantia tandem victorem ante homines fecit et ante deum". Goldschmidt erwähnt zwei ganz ähnliche Einbände in seiner Sammlung (Nr. 251 und 252) und stellt fest, dass es mehrere dieser Platten gab, sowohl signiert wie unsigniert. Auch bei Foot findet man einen ähnlichen Einband von 1582. Die vorliegenden Exemplare sind beide auf das Jahr "1583" datiert und tragen die Initialen "K.L.R." als Monogramm des Eigners. Die Porträtplatten sind umgeben von breiten floralen Rollen mit Profilköpfen in Tondi, Putten und einem Schildträger mit den Initialen "H.S" sowie einem Christuskind (vgl. dazu Haebler II, Tafeln III/1).
Bouchet, Jean
Les triomphes de la noble dame amoureuse
Los 1112
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)
Bouchet, Jean. Les triomphes de la noble dame amoureuse, & l’art d’honnestement aimer, composés par le traverseur des voies périlleuses. Braunes Kalbsleder des 19. Jahrhunderts (leicht bestoßen) mit goldgeprägtem Rückentitel unter Verwendung der beiden Deckel d. Z. (stärker berieben) diese mit Blindfileten, goldgeprägten Eckfleurons und Mittelstück sowie Jahreszahl "AN 158?". Löwen, Jean Bogard, 1563.
IA 122.916. Adams B 2584. STC 458. Pettegree (FB) 6838 und (NB) 5584. – Spätere Ausgabe des erstmals 1530 erschienenen Werks, welches jungen Damen Ratschläge gibt, ihr Leben tugendhaft zu führen, anhand einer Allegorie des Kampfes der Seele gegen Begehren. – Moderne Vorsätze. Teils etwas fleckig, Titel etwas gebräunt und mit kleinem Wurmloch.
Braun, Georg, und Franz Hogenberg. Bruxella. Kolorierter Kupferstich. 33 x 47,5 cm (Plattenrand). Unter Glas mit Passepartout in goldgeprägter Holzprofilleiste. Köln um 1580.
Eine frühe "Kartenansicht" von Brüssel, veröffentlicht im "Civitates Orbis Terrarum" von Georg Braun (1541-1622) und Franz Hogenberg (1535-1590). Gesamtansicht mit kräftigem Kolorit und zwei Wappen. – Mit Mittelfalz und kleineren Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Canones concilii provincialis Coloniensis
anno celebrati M.D.XXXVI
Los 1117
Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,333)
Widmungsexemplar von Joachim Mynsinger
Canones concilii provincialis Coloniensis anno celebrati M.D.XXXVI. 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., 111 S.; 5 Bl., 94 S.; 20 Bl., 671 S. 17 x 10,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben, oberes Kapital lädiert; ohne Schließen). Lyon, Johannes und Franciscus Vrellonius, 1544.
Lyoneser Druck der drei Schriften zum Kölner Konzil von 1536, die Teile II (Reformatio cleri Germaniae) und III (Enchiridion Christianae) jeweils mit eigenem Titelblatt. Exemplar mit Geschenkwidmung des Juristen und Dichters Joachim Mynsinger von Frundeck (1514-1588) an seinen Freund Joachim Schiller von Herdern (1506-1555), mit entsprechendem Geschenkvermerk auf dem Titel ("Mynsingerus hunc librum dono dat Schillero, suo usque ad aras fratri") sowie eigenhändigem 18zeiligen lateinischen Widmungspoem auf dem fl. Vorsatz. Mynsinger war lange Zeit Kanzler des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel und gilt als Begründer der für die Systematisierung des frühneuzeitlichen Rechts bedeutsamen sogenannten kameralistischen Jurisprudenz, eine Gesamtausgabe seiner neulateinischen Gedichte erschien 1585. Sein enger Freund Joachim Schiller von Herdern (1506-1555) wirkte als Arzt und Apotheker in Freiburg. Im Jahr 1542 verkaufte er den im Familienbesitz befindlichen Weiherhof, den ehemaligen Verwaltungssitz des zu Freiburg gehörenden Dorfes Herdern, an Mynsinger. – Etwas fleckig, Titel von Teil III mit sehr kleinem Eckabriss, Titel auch mit Besitzeintrag von 1648.
Colli, Hippolyt von
Fürstlicher Tischreden der erste Theil.
Los 1120
Nachverkaufspreis
350€ (US$ 389)
(Colli, Hippolyt von). Fürstlicher Tischreden der erste Theil. Auß vielen vornemmen Scribenten zusammen gezogen. Durch Johann Werner Gebharten (Pseud.) 7 Bl., 281 S., 8 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit Holzschnitt-Druckermarke und typographischer Falttafel. 15 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Deckel schwach geworfen; ohne Schließbänder). Frankfurt, Nikolaus Basse, 1598.
VD16 C 4576. ADB IV, 406. Vgl. Singer, Fürstenspiegel S. 133ff. – Erste Ausgabe. Der von italienischen Glaubensflüchtlingen abstammende Verfasser war als Kanzler des Herzogs Christian von Anhalt-Bernburg und später in kurpfälzischen Diensten vielfach als Gesandter tätig. Seine hierbei gemachten Erfahrungen schlugen sich in Werken wie "Princeps", "Nobilis", "Palatinus sive Aulicus" etc. nieder, die alle zur Literatur der Fürsten- und Standeserziehung gehören. Auch die vorliegenden Tischgespräche sind ein Fürstenspiegel, gewidmet dem jungen Grafen Albrecht von Hanau-Münzenberg. Ein zweiter Teil, verfasst von Georg Draud, erschien erst 1617 zur dritten Auflage des Werks. – Ewas braunfleckig oder gebräunt.
Dionysius der Kartäuser
Liber utilissimus, de quatuor hominis novißimis
Los 1121
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)
Dionysius der Kartäuser. Liber utilissimus, de quatuor hominis novißimis, nempe I. Morte. II. Iudicio. III. Inferni pœnis. IIII. Gaudiis cœli. Eiusdem item, colloquium de particulari iudicio animarum. 8 nn., 180 num. Bl. 15,5 x 10 cm. Pergament d. Z. (mit hs. RTitel; Remboitage). Paris, Jean Roigny, 1543.
Nicht im STC 265. – Früher Pariser Druck der "viel gelesene(n) und oft aufgelegte(n) Schrift" des spätmittelalterlichen belgischen Mystikers Dionysius Carthusianus (Wetzer-W. III, 1808), dessen knapp 200 visionäre Schriften und sein asketischer Lebensstil ihm den furcheinflössenden Beinamen Doctor Ecstaticus einbrachten. – Titel gestempelt. Ohne fl. Vorsätze, Innengelenke unfachmännisch überklebt.
Eck, Johannes
Der drit Tail christlicher Predigen ann den hohen Festen und hochzeytlichen tagen der hayligen
Los 1122
Nachverkaufspreis
1.400€ (US$ 1,556)
Eck, Johannes. Der drit Tail christlicher Predigen ann den hohen Festen und hochzeytlichen tagen der hayligen durch das gantze Jar nach gebrauch christlicher Kirchen zugutt und nutz den frommen Alten Christen [und:] Der viert tail christlicher Predigen. Teil III-IV (von 4) in 1 Band. 3 nn., 301 Bl.; 7 nn., 158, 1 nn. Bl. Mit 2 breiten Holzschnitt-Bordüren auf den Titeln, zahlreichen Text-Holzschnitten und Holzschnittvignette am Schluss. 2. Titel in Rot und Schwarz. 30 x 20 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder (berieben und bestoßen, mit fehlendem unteren Kapital, oberes mit wurmgängen, Rücken mit Einrissen und insgesamt mit kleineren Fehlstellen) über Holzdeckel und mit hs. RSchild, mit 1 (von 2) Messingschließen und einem großen, blindgeprägtem "I" auf dem VDeckel. Augsburg, Weissenhorn, 1533-1534.
VD16 E 288. STC 452. Adams E 31. Dodgson II, S. 426, Nr. 12f. (2). Metzler 68 IV. Nicht bei Muther. – Fünfte Augsburger Ausgabe bei Weißenhorn, die erste wurde dort 1531 gedruckt (VD16 E 283). Die erste Ausgabe war 1530 von Peter und Georg Apian in Ingoldstadt gedruckt worden. Das Werk ist ein Teil einer großangelegten, zwischen 1530 und 1539 erschienenen Predigtreihe, durch die Johannes Eck im Kampf gegen den Protestantismus die Verkündigung des Wortes Gottes in der katholischen Kirche stärken wollte. Die zweiteilige "Christenliche außlegung der Euangelienn" hatte den Anfang gemacht und war in Ingolstadt gedruckt worden, der vorliegende Band mit den "Predigen von den siben H. Sacramenten" erschien bei Alexander Weißenhorn, dem "einzigen Drucker in Augsburg, der während der Reformation bei der römischen Kirche blieb", und der von den Aufträgen "seiner beiden Hauptautoren Johann Eck und Johann Cochläus" (Künast 1221) lebte. Der Druck erschien entsprechend "in verlegung D. Johan. Ecken zu Ingelstat", wie das Kolophon vermerkt. Im Sommer 1539 folgte der Drucker selbst "dem Ruf der Universität und Johann Ecks nach Ingolstadt, wo sich die Weißenhorn-Offizin ganz in den Dienst der katholischen Reform und Gegenreformation stellte" (Künast 1221). – Vorsatz mit hs. Notizen und Titel mit unleserlichem Bibliotheksstempel und hs. Besitzvermerk. Etwas braun- und fingerfleckig, etwas feuchtrandig und mit hs. Notizen am Rand.
Eder, Georg
Das guldene Flüß christlicher Gemain und Gesellschafft
Los 1123
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)
Eder, Georg. Das guldene Flüß christlicher Gemain und Gesellschafft, das ist ain allgemaine richtige Form der ersten, uralten, prophetischen und apostolischen Kirchen gleich als ain kurtze Historia ... 9 Bl., 473 S. Titel in Schwarz und Rot. 21 x 15 cm. Leder des frühen 18. Jahrhunderts (etwas berieben, bestoßen, Kapitale mit Einrissen und Rücken weiß gefärbt) mit vier modernen Bindebändchen. Ingolstadt, David Sartor, 1579.
VD16 E 530. STC 261. Nicht im Adams – Erste Ausgabe. – Vorsatz mit 2-zeiliger hs. Notiz. Innengelenk beim Titel offen. Der Kopfsteg des Titels ist stark beschnitten, ersten fünfzehn Blätter mit einem Feuchtfleg am Fußsteg sowie insgesamt leicht braunfleckig.
Erasmus von Rotterdam, Desiderius
Paraphrasis oder Postilla Teütsch. Zürich, Froschauer, 1552
Los 1126
Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,333)
Erasmus von Rotterdam, Desiderius. Paraphrasis oder Postilla Teütsch. Das ist klare Außlegung aller Evanglischen unn Apostolischen Schrifften des Neuwen Testaments. 32 Bl., CCCCCXCIII num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und zahlreichen Text-Holzschnitten. 30,5 x 19,5 cm. Schweinsleder d. Z. (berieben, bestoßen und fleckig) über abgefasste Holzdeckel, fünf Bünden und mit zwei Messingschließen. (Zürich, Froschauer, 1552).
Nicht im Adams nicht im STC. – Wohl einzige deutsche Ausgabe unter diesem Titel. Froschauer druckte zeitgleich eine weitere Ausgabe der "Paraphrasis", diese erschien jedoch unter dem Titel "Paraphrasis oder Erklärung des gantzen neüwen Testaments", in der eine Vorrede von Leo Juds enthalten ist. Erwähnt den Übersetzter auf dem Titel nicht, ebenso fehlt das Erscheinungsjahr. Diese beiden Ausgaben spiegeln die konfessionelle Spaltung wieder; war die vorliegende für den reformierten Leser bestimmt, richtete sich die die Postilla an das katholische Publikum (vgl. Historia integra, 1977, S. 118).
Von uns konnten nur vier weitere Exemplare in europäischen Bibliotheken bestimmt werden: Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Bayerische Staatsbibliothek, Österreichische Nationalbibliothek und Zentralbibliothek Zürich. – Sehr selten im Handel. Titel braun- und fingerfleckig, Innensteg am Titel offen. Insgesamt etwas braun- und fingerfleckig, die letzten sechs Blätter mit kleiner Fehlstelle (minimaler Textverlust).
(Estienne, Robert). Dictionarium Latinogallicum. 2 Bl., 575 S. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titelblatt und 19 großen Holzschnitt-Initialen. 31,5 x 21 cm. Brauner Lederband des 16. Jahrhunderts (Beschabungen restauriert) mit Streicheisenornamentik. Paris, Estienne, 1538.
STC 156. Adams S 1803. Renouard 46,4. Carter-Muir 62. – Erste Ausgabe. "The Dictionarium was inspired by the success of the Thesaurus and was based on the latter's second edition. It received, understandably, an even greater acclaim, was reprinted in 1543 and 1546 and served as the acknowledged model of Latin-German" (Carter-Muir). – Vereinzelt leicht wasserrandig bzw. fleckig. Titel mit Namensstempel, fliegender Vorsatz erneuert.
Eusebius Caesariensis
Ecclesiasticae historiae autores
Los 1129
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)
Eusebius Caesariensis u. a. Ecclesiasticae historiae autores. 6 Bl. (das fünfte weiß), 806 S., 1 w. Bl., 34 Bl. (Index). Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 32 x 22 cm. Kalbslederband um 1700 (berieben, vorderes Gelenk geplatzt, Ecken bestoßen) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Wappensupralibros auf den Deckeln. Basel, (Hieronymus Froben d. Ä. und Nikolaus Episcopius d. Ä.), 1549.
VD 16 E 427. Adams E 1095. Hieronymus, GG 414. – Schöner Froben-Druck des wichtigen theologischen Sammelwerks. Mit überwiegend neuen Übersetzungen wichtiger Quellentexte zur frühen Kirchengeschichte durch den reformierten Theologen Wolfgang Musculus sowie mit bedeutenden zusätzlichen Texten (vgl. ausführlich dazu Hieronymus). Enthält neben der Kirchengeschichte des Eusebius von Caesarea auch dessen Vita Constantini sowie Texte weiterer Autoren der Spätantike, darunter Rufinus, Sokrates Scholastikos, Sozomenos und Theodoretos. Exemplar aus der Bibliothek des Erzbischofs von Rouen, Jacques-Nicolas Colbert (1655-1707). Nach dem Tode seines älteren Bruders erbte Colbert 1690 die berühmte von Etienne Baluze betreute Bibliothek seines Vaters (Biblioteca Colbertina), die nach ihm an seinen Neffen Charles-Léonor Colbert (1689-1747) überging. Mit Jacques-Nicolas Colberts Wappensupralibros auf beiden Deckeln sowie dem hs. Vermerk auf dem Titel "Bibliotheca Colbertina" mit entsprechender Signatur, datiert 1728. – Anfangs mit Wurmspur im oberen Bug, sonst nur vereinzelte schwache Flecken. Insgesamt sauber und wohlerhalten.
Fabri, Johann
Auff die Frag, ob die hailig bilbisch Schrifft
Los 1130
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)
Fabri, Johann. Auff die Frag, ob die hailig bilbisch Schrifft, könne und mög zu schade des Menschen gebraucht werden. Dieweil dy allain zu gutem trost und hayl des Menschen verlassen. 34 S. Mit großer 19-zeiliger Holzschnitt-Initiale. 18,5 x 14 cm. Modernes Halbpergament mit goldgeprägtem DTitel und goldgeprägtem Brokat-Papier auf den Deckeln. Augsburg, Philipp Ulhart, o. J. (1550).
VD16 F 148. Nicht bei Adams und STC. – Erste Ausgabe. Johann Fabri (1504-1558) war Dominikanermönch, Domprediger in Augsburg und einer der Gegner Martin Luthers und schrieb mehrere polemische Schriften. – Ersten vier Blätter mit hinterlegter Fehlstelle (kein Textverlust) und teilweise leicht braun- und fingerfleckig.
Feucht, Jacobus
Christlicher, kurtzer und warhafftiger Bericht, wie ein gutherziger Christ auff die 37. Hauptarticul .. antworten solle
Los 1131
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)
Feucht, Jacobus. Christlicher, kurtzer und warhafftiger Bericht, wie ein gutherziger Christ auff die 37. Hauptarticul .. antworten solle. 8 nn. Bl., 421 S. Mit ganzseitiger Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 19 x 14 cm. Moderner Pappband (minimal bestoßen, leicht gebräunt, fleckig) mit Deckelbezug unter Verwendung eines rubrizierten Inkunabelblatts. Köln, Johann Quentel, 1584.
VD16 F 831. – Zweite, posthum erschienene Ausgabe, die der Ingolstädter Erstausgabe von 1572 folgte. Die "Widerlegung, der vermeinten und ungegründeten Antwort" auf Lucas Osianders und Martin Luthers Thesen macht deutlich, wie sich der Verfasser, der Titular- und Weihbischof Jakob Feucht (1540-1580), zwar für die Verteidigung der alten christlichen Lehre einsetzte, gleichzeitig aber auch die Reformbewegungen unterstützte. – Titel recto und verso mit zeitgenössischem Besitzeintrag in Sepia. Titel mit kleinem Löchlein (minimaler Buchstabenverlust), gering wurmspurig, leicht angeschmutzt. Etwas gebräunt und fleckig, teils mit nachgedunkelten Feuchtflecken im Rand.
Feyerabend, Sigmund
Reyßbuch dess heyligen Lands
Los 1133
Nachverkaufspreis
1.400€ (US$ 1,556)
(Feyerabend, Sigmund). Reyßbuch dess heyligen Lands, das ist, ein grundtliche beschreibung aller und jeder Meer und Bilgerfahrten zum heyligen Lande... Beneben eyngeführter auch eigentlicher Beschreibung dess gantzen heyligen Lands Palaestinae... Endlich von gemeldter Ort und Landen jetziger Eynwohner, Türcken und Araber... 6 Bl., 466 num. Bl, 4 (von 6) Bl. Mit Holzschnitt-Vignette auf dem Titel, 2 halbseitigen Holzschnitten. Titel in Schwarz und Rot. 31 x 20 cm. Leder d. Z. (beschabt, bestoßen, mit Fehlstellen sowie ohne die Schließen) über Holzdeckeln. Frankfurt, S. Feyerabend, 1584.
VD 16 F 902. British Museum, German books 302. Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe der zusammengetragenen Sammlung von achtzehn deutschen oder ins Deutsche übertragenenen Reisebeschreibungen ins "Heilige Land" und in den Vorderen Orient. Enthält Schriften von Alexander Pfalzgraf bei Rhein, Robertus Abbas, Johann Graf zu Solms, Hans Werli von Zimber, Graf Johann Ludwig v. Nassau, Albrecht Graf zu Lowenstein, Stefan von Gumpenberg und Leonhard Rauwolf. – Der Titel wurde komplett hinterlegt, vom Register fehlt das letzte Blatt sowie das letzte weiße Blatt. Vorsatz mit hs. Notizen und Besitzvermerk der Zeit, vorderes Innegelenk leicht geöffnet und Nachsatz erneuert. Insgesamt etwas angestaubt sowie braun- und fingerfleckig.
Josephus, Flavius
Historien und Bücher: Von alten jüdischen Geschichten
Los 1140
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 889)
Josephus, Flavius. Historien und Bücher: Von alten jüdischen Geschichten, zwentzig, samt einem von seinem Leben. Vom jüdischen Krieg, und der Statt Jerusalem endtlicher Zerstörung. 6 nn., 524 num., 20 nn. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre, großer Druckermarke am Schluss und zahlreichen Text-Holzschnitten. Titel in Rot und Schwarz. 34,5 x 21 cm. Modernes Leder (beschabt). Straßburg, Theodor Rihel, 1578.
VD16 J 984. Vgl. Fürst II, 122. Goedeke II, 319, 5. Graesse III, 482. – Späte Ausgabe der deutschen Übersetzung, die erstmals 1531 in Strassburg erschien. Flavius Josephus, (38-100 n. Chr.), eigentlich Joseph ben Mathitjahu war ein jüdisch-hellenistischer Historiker. Die detaillierten und äußerst lebendig anmutenden Holzschnitte stammen meist von Jost Amman und Tobias Stimmer. – Blatt 72 mit großer Fehlstelle (Textverlust). Stock- und fingerfleckig, mit Randläsuren, mit wenigen hs. Notizen am Rand, teils etwas feuchtrandig und mit Wurmlöchern. Mit teilweise sehr gratigen Holzschnitten. – Beigebunden: (Hegesippus. Fünf Bücher von dem jüdischen Krieg). 5 nn., 107 (von 118) num. Bl. Titel fehlt. Mit mehreren Text-Holzschnitten. (Straßburg, Theodosius Rihel, 1575). - VD16 H 1261. - Es fehlt der Titel und die letzten Blätter.
Kircher, Konrad
Zehen Predigen, von erschröcklichen Erdbidemen
Los 1141
Nachverkaufspreis
250€ (US$ 278)
Kircher, Konrad. Zehen Predigen, von erschröcklichen Erdbidemen. Als sich dieselbige den 29. Junij, sonderlich aber den 15. September, Anno 1590. unnd folgende Jar auch zu vilmalen, inn Oesterreich, und anderen umbligenden Landen ... erzeiget. 86 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 19 x 15 cm. Pergament im Stil d. Z. mit goldgeprägtem RSchild und spanischen Kanten. Lauingen, Leonhard Reinmichel, 1594.
VD16 K 940 (Titelangabe ungenau). Bucher, Lauingen, 228. – Einzige Ausgabe. Verfasst anlässlich der Erbeben in weiten Teilen Mitteleuropas von 1590-1591, mit dem Epizentrum Niederösterreich waren die Folgen vor allem dort und in Wien verheerend. – Titel am Steg mit unschöner Leimspur, oberer Rand mit kleinen Wasserflecken, die letzten Lagen dort teils mit kleinen Einrissen. Ordentliches Exemplar.
Krage, Tilemann
Von dem Bilde Gottes in den ersten Menschen (+ 2 Beibände)
Los 1142
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)
Krage, Tilemann. Von dem Bilde Gottes in den ersten Menschen. Von der verstoerung und vernewerung des Bildes, und von den Zeychen und wercken der newgeboren kinder Gottes, Kurtze erklerung und bekendnisz, Mit einer klagrede an Deudschland. Mit einer vorrede Philippi Melanthons. 100 Bl. (letzet 2 Bl. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit Holzschnitt-Titelvignette. 18,5 x 13,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (stärker fleckig und berieben, Rückenbezug mit Fehlstellen, obere rechte Ecke beschabt, mit 4 Schließbändern). Wittenberg, o. Dr., 1550.
VD16 ZV 9187. – Lediglich in der Onlineversion des VD 16 verzeichnete deutsche Ausgabe der Schrift De imagine Dei in primis parentibus. Mit einer Vorrede von Philipp Melanchthon. Der aus dem Wendland stammende Theologe Tilemann Krage (um 1520-nach 1577) galt als "ein gelehrter und scharfsinniger, aber hitziger und unruhiger Mann, von höchst wechselnden Lebensschicksalen. 1546 Pastor in Kiel, 1547 abgedankt, nach längerem Aufenthalt in Wittenberg, Lübeck u. a. O. 1555 Superintendent in Hildesheim, aber auch hier 1557 wegen Streitigkeiten mit Collegen und Magistrat (über Gesetz und Evangelium, gute Werke, Abendmahl) wieder entlassen, hierauf eine Zeit lang Prediger in Northeim, wegen eines Streits mit Collegen abgesetzt, dann wieder auf braunschweigischen Pfarrstellen (in Molzen bei Uelzen), wo er die Concordienformel 1577 unterschreibt. Ort und Zeit seines Todes unbekannt. Er schrieb über das Ebenbild Gottes, seine Zerstörung und Erneuerung, über die Gegenwart Christi im Abendmahl, wahrhaftige Lehre vom Gesetz, Evangelio, Sacrament, neuem Leben etc." (ADB IV, 545). – Erste Lage lose, zweite Lage gelockert, anfangs und am Schluss etwas feuchtrandig. – Beigebunden: Georg III. von Anhalt-Plötzkau. Von dem hochwirdigen Sacrament des Leibs und Bluts unsers Herren Jhesu Christi, Drey Predigten. 8 Bl., 228 S., 2 Bl. (l. w.). Leipzig, Wolfgang Günther, 1551. - VD16 G 1332. - Erster Druck der drei Predigten des Fürsten von Anhalt-Plötzkau (1507-1553), der 1534 die Reformation in Anhalt-Dessau einführte. - Am Schluss etwas feuchtrandig. - Kaspar Aquila. Ein froeliche Trostpredig, fuer die sehr geengstigten gewissen, sie muetig und erquickt zu machen, aus dem Propheten Zephania etc. 20 Bl. (l. w.). Magdeburg, Michael Lotter, 1550. - VD16 A 261. - Zweiter von nur zwei erschienenen Druck der seltenen Flugschrift des aus Augsburg stammenden und in Saalfeld sowie Wittenberg wirkenden Lutheranhängers und Reformators Kaspar Aquila (1488-1560). Die AGB überliefert eine kuriose Anekdote während seiner Zeit als Erzieher der Söhne Franz von Sickingens auf der Ebersburg, wo er nur knapp dem Tod entkommen ist: "Aquila ging 1520 nach Wittenberg, wurde 1521 Magister und Lehrer der beiden Söhne Franz von Sickingens auf der Ebersburg. Hier kam er bei der Belagerung der Burg durch die Kurfürsten von Trier, Pfalz und Hessen in große Gefahr. Die Soldaten brachten dem Aquila die erste vom Feinde hereingeschossene Stückkugel, um sie zu taufen, weil sie den Glauben hatten, der Ort könne dann nicht erobert werden. Aquila wies das Ansinnen zurück, und da er sich auch durch Drohungen dazu nicht bewegen ließ, steckten sie ihn in einen mit Pulver gefüllten Feuermörser, um ihn über die Mauer hinauszuschießen. Zum Glück zündete das Pulver nicht, und man zog Aquila wieder heraus und ließ ihn laufen" (ADB I, 509). Luther schätze ihn insbesondere als eifrigen Mitarbeiter bei seiner Bibelübersetzung. - Eine obere Ecke mit verblasstem Feuchtigkeitsrand.
Estienne, Charles und Liébault, Jean
XV Bücher von dem Feldbau
Los 1145
Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 2,000)
Estienne, Charles, und Jean Liébault. XV Bücher von dem Feldbau und recht volkommener Wolbestellung eines bekömmlichen Landsitzes, unnd geschicklich angeordneten Meyerhofs oder Landguts, sampt alllem, was demselben Nutzes und Lufts halben anhängig. 7 Bl., 763 S., 19 Bl. Mit großer, figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre und 56 Textholzschnitten von J. Amman, Tob. Stimmer u.a. Titel in Schwarz und Rot. 30 x 19,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben, Rücken mit kleinen Retsaurationen an den Gelenken und am oberen Kapital) mit goldgeprägtem RSchild, reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten DBordüren und goldgeprägtem Spiegelmonogram "FK". Straßburg, Erben Bernhart Jobin, 1598.
VD16 E 4004. Muller 603, 23. STC 287. Guntz I, 92. Vgl. Ritter 1358. Lindner 11.563.05. Schoene 3688. Thiebaud 368. Hartin 75. Nicht bei Adams. – Sechste und letzte deutsche Ausgabe mit zahlreichen Ergänzungen. Die erste Ausgabe erschien im Jahre 1580 auf Französisch "L' agriculture et maison rustique" von Charles Erstienne (1504-1564). Dessen Schwager Jean Liébault (1535-1596) erweiterte dessen Handbuch zur Haus- und Landwirtschaft auf 15 Bücher und enthält einen ausgiebigen Jagdteil. – Papierbedingt gebräunt, etwas stock- und braunfleckig sonst wohlerhaltenes Exemplar.
Linacre, Thomas
De emendata structure [und:] Rudimenta grammatices
Los 1146
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)
Linacre, Thomas. De emendata structura latini sermonis libri sex. Tertia editio. 269 S., 15 Bl. (Index). Mit Holzschnitt-Druckermarke. 21 x 14,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (berieben). Paris, Robert Estienne, 1537.
Adams L 686. Vgl. STC 267. – Dritter Stephanus-Druck der zuerst 1524 in London erschienenen lateinischen Grammatik des englischen Arztes und Gelehrten Thomas Linacre (um 1460-1524), dem Begründer des Humanismus in England und Leibarzt von Heinrch VIII., zahlreich aufgelegt und übersetzt. Hartfelder zählt das Werk zu den bedeutenderen grammatischen Veröffentlichungen des 16. Jahrhunderts und Melanchthon rühmt es in seiner Vorrede zur Ausgabe von 1531. "Das Buch zeichne sich durch große Sorgfalt und Feinheit, durch Beobachtung der verschiedenen Bedeutungen und durch reiches Material an Beispielen aus. Die Empfehlung scheint wirksam gewesen zu sein, denn bis zum Jahre 1850 erschienen allein in Deutschland neun Auflagen des Buches (Hartfelder S. 278). – Titel etwas fleckig und knickspurig, mit geschlossenen Randläsuren sowie mehreren teils überstrichenen hs. Einträgen. Durchgehend mit drei unbedeutenden kleinen Wurmlöchern im Satzspiegel. – Beigebunden: Derselbe. Rudimenta grammatices ex Anglico sermone in Latinum versa, interprete Georgio Buchanano Scoto. 83 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. Ebenda 1538. - Adams L 702. Vgl. STC 267. - Dritter Stephanus-Druck der zuerst ebenda 1533 erschienenen Übersetzung ins Lateinische durch den schottischen Gelehrten George Buchanan (1506-1582). - Durchgehend mit drei unbedeutenden kleinen Wurmlöchern im Satzspiegel, das Schlussblatt mit angestückter weißer Ecke, Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag. Beide Drucke mit Stephanus' berühmter Druckermarke, die einen Olivenbaum zeigt mit der Inschrift "Noli altum sapere sed time" ("Seid nicht hochmütig, sondern fürchtet euch!"), eine Anspielung auf das elfte Kapitel des Römerbriefs.
Lossius, Lucas
Ad illustrissimum Cymbrorum Ducem. Wittenberg, Thomas Klug, 1554
Los 1148
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)
Lossius, Lucas. In epistolas dominicales, et festorum Iesu Christi, ac divorum eius, annotationes scholasticae. 8 nn., 428 (recte: 429) num., 3 nn. Bl. (l. w.). 16 x 9,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit 1 (statt 2) intakten Messingschließe. Wittenberg, Thomas Klug, 1554.
VD16 ZV 5560. – Zweite von nur zwei erschienenen Ausgaben der Briefkommentare des Wittenberger Reformators Lucas Lossius, der Erstdruck erfolgte im Vorjahr bei Christian Egenolff in Frankfurt; beide Drucke sind lediglich in der Onlineversion des VD16 verzeichnet. Lucas Lossius (1508-1582) lernte während seines Studiums in Wittenberg Luther und Melanchthon kennen, später wirkte er in Lüneburg u. a. als Sekretär von Urbanus Rhegius und als Lehrer und Konrektor am dortigen Johanneum. Insbesondere seine auf Melanchthon zurückgehenden Schulbücher zu den Artes liberales wurden vielfach aufgelegt. – Titel mit kleinem Randausbruch und im Bug etwas gelöst, das erste Textblatt mit kleinem Loch. Sonst nur stellenweise schwach gebräunt, vereinzelte Unterstreichungen, Schnitt schwach feuchtrandig. Der zeitgenössische Einband mit einer Heiligenrolle, den Eignerinitialen "IGE" und dem Bindejahr "1557".
Alber, Erasmus und Luther, Martin
Der Barfuser Mönche Eulenspiegel und Alcoran
Los 1159
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)
Luther, Martin. - (Alber, Erasmus). Der Barfuser Mönche Eulenspiegel und Alcoran. Mit einer Vorrede D. Martin Luther. 82 nn. Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. 19 x 14,5 cm. Pappband des 19. Jahrhunderts (berieben und bestoßen). (Wittenberg, Hans Luft), 1542.
VD16 A 1476. NDB I, 123. ADB I, 219 f. Benzing 3409. – Erste Ausgabe des ersten Drucks der scharfen Satire des evangelischen Theologen und Reformator Erasmus Alber (1500-1553). "Großes Aufsehen machte die gegen den Katholicismus gerichtete Satire: 'Der Barfüßer Mönche Eulenspiegel und Alcoran', welche geschöpft aus einem Liber conformitatum s. Francisci ad vitam Jesu Christi, Med. 1510 und aus anderen Legenden, von Luther bevorwortet und 1542 edirt, dann aber auch in lateinischer, französischer und holländischer Uebersetzung verbreitet wurde" (ADB). "Mannigfaches Mißgeschick einerseits, seine lebendig-vielseitige, offen-gerade (nicht streitsüchtige) Art sowie seine scharfe Zunge andererseits führten zu einem ruhelosen Wanderleben seit 1539: A. war Pfarrer in Brandenburg, Rothenburg ob der Tauber, in der Wetterau und in Neubrandenburg; er fand mehrfach Zuflucht in Wittenberg und war 1548 und in den folgenden Jahren in Magdeburg der schärfste Wortführer gegen das Interim. Er stritt in Gedichten und Schriften für die Reformation Luthers gegen Rom, die Reformierten und Osiander" (NDB). – Mit hs. Besitzvermerk auf dem Vorsatz und auf dem Titel verso und recto. Titel papierbedingt gebräunt, etwas feuchtrandig sonst wohlerhalten.
Marbach, Johann und Pappus, Johannes
Kirchen Ordnung
Los 1161
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)
(Marbach, Johann, und Johannes Pappus). Kirchen Ordnung. Wie es mit der Lehre Göttliches Worts und den Ceremonien ... in der Kirchen zu Straßburg bis hieher gehalten worden und fürohin gehalten werden soll. 4 Bl., 375 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 19,5 x 15 cm. Halbpergament des 19. Jahrhunderts (etwas berieben und Rücken leicht beschmutzt). Straßburg, J. Martin, 1598.
VD16 A 765. Muller 654, 24. Ritter 1311. Richter, Kirchenordnungen II, 479. – Erste Ausgabe. "In dieser K.-O. scheint der Sieg des Luthertums in Straßburg vollendet. Sie wurde eben aus diesem Grunde heftig angegriffen in einer von Beuther verfaßten Schrift" (Richter). – Exlibris und hs. Besitzvermerk auf dem Vorsatz. Titel gestempelt, mit Wasserrändern und vollständig verso hinterlegt. Dieser und das letzte Blatt verso stärker fleckig und berieben. Innen leicht gebräunt, sporfleckig und mit kleinem Wasserrand. Blatt Aaiii mit hs. Bemerkungen von alter Hand.
(Mathesius, Johannes. Historien, von des Ehrwirdigen in Gott Seligen thewren Manns Gottes, Doctoris Martini Luthers, anfang,| lehr, leben und sterben). 7 (statt 8) Bl., CCXXIIIII (recte: 224) Bl. 19 x 14,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben; es fehlt eine Messingschließe) mit Tugend- und Humanistenrolle. (Nürnberg, Ulrich Neuber, 1567).
VD16 M 1491. – Zweiter Druck der zuerst ebenda im Vorjahr erschienenen und noch zahlreiche Auflagen erlebenden Luther-Biographie Mathesius'. – Es fehlt das Titelblatt. Etwas fleckig, stellenweise leicht feuchtrandig, mit vereinzelten Unterstreichungen und Annotationen. Innenspiegel mit montiertem zeitgenössischen Lutherportrait in koloriertem Holzschnitt. – Beigebunden: Kurtzer Bericht, wie der ehrwirdig unser lieber Vater und Praeceptor Philippus Melanchthon sein Leben hie auff Erden geendet, und gantz Christlich beschlossen hat. Mit kurtzer erzelung, was sich etliche tage zuvor mit Jm in seiner Schwacheit zugetragen hat. Geschrieben von den Professoribus der Universitet Witteberg. 36 Bl. Mit Holzschnitt-Portraitmedaillon auf dem Titel. Wittenberg, Johann Krafft d. Ä., 1560. - VD16 B 8249. - Zweiter Krafft-Druck der zuerst im selben Jahr auf Latein bei Peter Seitz erschienenen biographischen Quelle zum Tod Melanchthons, hier im großzügigeren Quartformat. - Etwas braunfleckig und mit vereinzelten Unterstreichungen und Annotationen. Hinterer Innennspiegel mit modernem Besitzeintrag.
Mathesius, Johannes
Postilla. Das ist Außlegung der Sontags und fürnembsten Fest Evangelien uber das gantze jar
Los 1164
Nachverkaufspreis
3.500€ (US$ 3,889)
Mathesius, Johannes. Postilla Das ist, Außlegung der Sontags und fürnembsten Fest Evangelien, uber das gantze jar. Jetzt von newem Corrigiert, unnd gemehrt mit etlichen zugethanen Predigten, unnd notwendigen Concordantzen. 4 Teile in 1 Band. 4 nn., CXLIIII num. Bl.; CCXII num. Bl.; CLXII num. Bl.; CXI num., 1 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit 3 (2 wiederholten) szenischen Holzschnitt-Bordüren, 3 (wiederholten) Holzschnitt-Druckermarken und 88 Textholzschnitten von Hans Brosamer u. a. 31 x 18,5 cm. Holzdeckelband d. Z. mit blindgeprägtem Schweinslederrücken (etwas fleckig und berieben, leicht wurmstichig, Lederbezug teils gelöst, Ecken teils beschabt) und Bezugspapier aus einer zeitgenössischen Handschrift sowie 2 intakten Messingschließen. Nürnberg, Erben Johann Berg, 1567-1568.
Vgl. VD16 M 1534 und 1535 (ohne Digitalisat bzw. Kollation). – Wohl eine Mischauflage der vierteiligen Evangelien-Postille des "Bergpredigers" von Joachimsthal in Böhmen Johannes Mathesius (1504-1565), ein "Muster protestantischer Kanzelberedsamkeit" (NDB XVI, 369). Mathesius war 1540 für zwei Jahre in Wittenberg, wo er in engem Kontakt mit Luther stand und dessen Tischreden und Predigten dokumentierte. – Titel mit hs. Besitzvermerk ("Benedicti Meisneri 88"), fl. Vorsatz mit mehreren zeitgenössischen Einträgen. Insgesamt etwas angestaubt und fleckig, mehrere Blatt zumeist am Schluss auch mit Feuchtigkeitsrand im oberen Bug, das Papier dort etwas brüchig. Anfangs leicht wurmstichig.
Nicolaus de Byarto
Dictionarius pauperum omnibus verbi divini predicatoribus pernecessarius
Los 1167
Nachverkaufspreis
350€ (US$ 389)
(Nicolaus de Byarto). Dictionarius pauperum omnibus verbi divini predicatoribus pernecessarius. CCI num., 7 (von 10; 1 hs. ergänzt) nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. 13 x 9 cm. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (ohne die Schließen; Kapital mit kleinem Japan-Streifen hinterlegt, stark berieben und fleckig). (Straßburg, Johann Knobloch d. Ä., 1516).
VD16 N 1524. – Spätere Auflage des Begriffswörterbuch der christlichen Philosophie für den niederen Klerus. – Blätter CC8 und DDiii fehlen. Blatt DD etwas später hs. ergänzt. Exlibris. Vorsätze und Titel mit mehreren, teils zeitgenössischen hs. Anmerkungen und Besitzeinträgen. Die Holzschnitt-Initialen recto und verso des Titels ankoloriert. Innengelenk brüchig, insgesamt etwas fleckig. Ordentliches Exemplar der seltenen Knobloch-Ausgabe.
Ortelius, Abraham. Ellas. Graecia, Sophiani. Kolorierte Kupferstichkarte mit großer Kartusche und Meilenweiser, aus der lateinischen Ausgabe des "Theatrum Orbis Terrarum". 35,5 x 48 cm (Plattenrand). Unter Glas mit Passepartout in goldgeprägter Holzprofilleiste. Antwerpen, Ortelius, 1574-1587.
Van den Broecke 215. – Griechenland und Kleinasien aus dem "Theatrum Orbis Terrarum" des Abraham Ortelius (1529-1589), das gemeinhin als der erste moderne Atlas gilt und damals eines der teuersten Bücher überhaupt war. Es erfuhr zwischen 1574 und 1612 mehrere Auflagen, unser Blatt stammt aus einer der lateinischen Ausgaben mit entsprechendem Text verso. Die hübsche Kartusche als Aedikula mit zwei Atlanten auf gedrehten Beinen mit Muschelkalotte, ganz "alla antica".
Urheber der Darstellung waren die Karte des Nikolaus Sophianos von Griechenland, die dieser 1540 anfertigte und die Johannes Oporinus in Basel 1545 von acht Stöcken hatte drucken lassen. – Mit Mittelfalz. Etwas gewellt und gebräunt am Rand. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Ortelius, Abraham. Silesiae Typus. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte aus einem Atlas des Abraham Ortelius. 27,5 x 39 cm (Plattenrand). Unter Glas mit Passepartout im Holzprofilrahmen. Um 1590.
Dargestellt ist das Gebiet Schlesiens mit Prag im Süden, Krakau im Osten, Frankfurt an der Oder im Osten und Peisern im Süden. Mit Titelkartusche und Wappen. – Mit Mittelfalz. Minimal braunfleckig, sonst gutes Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Plinius Secundus, Gaius d. Ä.
Historiae mundi libri triginta septem
Los 1177
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)
Plinius Secundus, Gaius d. Ä. Historiae mundi libri triginta septem. 14 nn. Bl., 976 Spalten, 82 nn. Bl. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 33 x 21 cm. Pergament d. Z. (berieben und bestoßen, mit einigen Fehlstellen, unteres Kapital fehlt und Rückengelenk mit Einriss). Lyon, Marcel Bering, 1548.
Adams P 1571. Nicht im VD16 (nicht die Ausgabe aus dem Jahr 1548) und nicht im STC. Vgl. Schweiger 788. Graesse V, 340. – Französischer Druck der klassischen naturwissenschaftlichen Enzyklopädie des Altertums in 37 Büchern, mit den Kommentaren des böhmischen Gelehrten Sigismund Gelenius (1497-1554). Plinius der Ältere (23 - 79 n. Chr.) durchlief eine militärische Beamtenkarriere und war u. a. als Kommandant des Flottenstützpunktes in Misenum und als Prokurator für Vespasian tätig. Er kam beim Ausbruch des Vesuv ums Leben. Von seinen vielen Schriften ist eigentlich nur die vorliegende Naturgeschichte erhalten geblieben. Sein großes Geschichtswerk mit der Darstellung der Geschichte von ca. 47 bis zur Regierungszeit von Vespasian ist verloren; Tacitus hat diese Ausgabe zwar kritisiert, aber auch ausgiebig benutzt. In der vorliegenden Ausgabe, einer Enzyklopädie unterschiedlichster Themen überliefert er uns weite Bereiche des antiken Wissens, oft auch eine Kompilation aus bedeutenden Werken anderer Autoren. Das Werk ist in Sachgebiete unterteilt. Nach einer allgemeine Beschreibung folgen eine Länder- und Völkerkunde, Anthropologie und Physiologie des Menschen, Zoologie, Botanik, Heilmittel aus Pflanzen und Tieren, Mineralogie, Metallurgie. Gerade in den letzten Abschnitten auch mit Hinweisen zu dern Verwendbarkeit in der Malerei und Plastik. Zum Schluss mit Kapiteln über Gold, Silber, Edelsteine und Farben. Auch heute noch eine Fundgrube für alle Sachgebiete. Nach der Überlieferung hat Plinius etwa 2000 Bücher durchgearbeitet und für seine Texte verwendet. – Titel und zweites Blatt kleben aneinander, beide mit stärkeren Wurmfras. Insgesamt braun-, stock- und fingerfleckig.
Plutarch
Vite di greco in latino et di latino in volgare
Los 1178
Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,333)
Plutarch. Vite di greco in latino et di latino in volgare tradotte et novamente con le sue historie ristam pate. 2 Teile in 1 Band. CCCIII num. Bl.; CCVX num. Bl. Titel von Teil II in Schwarz und Rot. Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren und 48 szenischen Textholzschnitten. 20,5 x 14,5 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (bestoßen und mit Schabspuren; dezent neu aufgebunden, Fehlstellen im Bezug behutsam kaschiert). Venedig, Nicolo Zoppino, 1525.
EDIT 16 CNCE 41051. Sander 5787f. Nicht bei Adams und im STC. – Seltener zweispaltiger Druck von Plutarchs Parallelviten in der Übertragung in die italienische Volkssprache durch Battista Alessandro Jaconellos. – Titel etwas fingerfleckig, drei Blatt zu Beginn mit alter Tintenkorrektur des Kolumnentitels, anfangs mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, sonst nur vereinzelte Flecken und insgesamt wohlerhalten. Innenspiegel mit Exlibris. Der zeitgenössische Einband mit Darstellung eines Cherubims mit gespanntem Bogen im Mittelfled, umgeben von Drachenköpfen und kleinen Blumenstempeln sowie ornamentaler Bordüre und Streicheisenlinien.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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