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Lot 2502, Auction  126, Arndt, Ernst Moritz, Gedicht-Manuskript "Des Teutschen Vaterland"

Arndt, Ernst Moritz
Gedicht-Manuskript "Des Teutschen Vaterland"
Los 2502

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,444)

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Arndt, Ernst Moritz, Dichter, demokratisch-patriotischer Schriftsteller und Politiker, Professor in Greifswald und Bonn (1769-1860). Eigh. Gedichtmanuskript. 2 S. 4to. O. O. (wohl 1813).
"Des Teutschen Vaterland". 10 Strophen zu je 4 Zeilen. Eigenhändige vollständige Niederschrift einer frühen Fassung von Arndts wohl berühmtestem Gedicht; vielleicht für den Abdruck in einem Buch oder einer Zeitschrift bestimmt. Die erste und die letzte Strophe lauten: "Was ist des Teutschen Vaterland? / Ists Preußenland? ists Schwabenland? / Ists, wo am Rhein die Rebe blüht? / Ists wo am Belt die Möve zieht? / O nein, o nein! / Sein Vaterland muß größer seyn! ... Das ganze Teutschland soll es seyn! / O Gott vom Himmel sieh darein! / Und gieb uns rechten teutschen Muth, / Daß wir es lieben treu und gut. / Das soll es seyn! / Das ganze Teutschland soll es seyn!" - Mit vielen Abweichungen vom späteren Druck. - Das 1813 noch vor der Leipziger Völkerschlacht entstandene Lied fand erst in der zweiten Vertonung die große Verbreitung, die es dann im Verlauf des 19. Jahrhunderts erlebte. Die heute pathetisch anmutende Sprache greift treffend die Stimmung der großen Befreiungsbewegung auf, mit dem erträumten Ziel einer Einigung des zersplitterten deutschen Reiches. - Auf einer 2015 bei uns versteigerten späteren, signierten Version schrieb der Dichter im Anhang: "NB. Dieses Lied hab' ich ausgewält [!], nicht als ob ich es für das beste meiner Reime hielte, sondern weil es am meisten Lauf gewonnen hat." - Kleiner Fleck auf der zweiten Seite.

Lot 2503, Auction  126, Bamm, Peter, 4 Briefe an den Buchhändler Seifert.1954-1956

Bamm, Peter
4 Briefe an den Buchhändler Seifert.1954-1956
Los 2503

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)

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Bamm, Peter (d. i. Dr. Curt Emmrich), Schriftsteller (1897-1975). 4 masch. Briefe m. U. "Curt Emmrich" bzw. "Peter Bamm". Zus. ca. 3 S. Gr. 4to. Königssee (Obb.) bzw. Baden-Baden 1954-1956.
An den Buchhändler Seifert in Hameln, der ihn zu einer Lesung nach Hameln eingeladen hatte. Bamm erklärt sich erst nach mehreren Absagen nebst Begründung zu einem festen Termin bereit. "... ich bin im Augenblick beim besten Willen nicht in der Lage, einen Termin anzugeben. Sie können sich vorstellen, dass die Anfragen nach Vorträgen im Augenblick bei mir nicht gerade spärlich sind. Ich muss aber das Manuskript meines neuen Buches 'Frühe Stätten der Christenheit' schreiben, damit meine lieben Sortimenter und damit ja auch Sie im Herbst des nächsten Jahres wieder einen PB im Regal stehen haben [17.VII.1954] ... Jetzt könnte man natürlich gern gelegentlich einmal eine solche Lesung halten. Bisher habe ich immer gefunden, dass das in den kleinen Städten unseres Vaterlandes besonders nett war und schließlich sind es ja auch diese Plätze, an denen die wirklichen Leser sitzen. - Jetzt habe ich aber, bitte das vertraulich zu behandeln, an die hundert solcher Anfragen bekommen. Wie soll ich das machen? ... So schlage ich Ihnen vor, dass wir uns auf der Frankfurter Buchmesse noch einmal über diese Frage unterhalten ... Während der Messe wohne ich im 'Frankfurter Hof' und natürlich bin ich auch am Kösel-Stand zu finden ... " [2.VIII.1956]. - 2 Bl. gelocht.

Lot 2504, Auction  126, Beaumarchais, Pierre Augustin Caron de, Brief an einen Redakteur. 1780

Beaumarchais, Pierre Augustin Caron de
Brief an einen Redakteur. 1780
Los 2504

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 889)

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Beaumarchais, Pierre Augustin Caron de, franz. Schriftsteller, Autor des "Barbier de Seville" und "Le Mariage de Figaro" (1732-1799). Eigh. Brief m. U. "Caron de Beaumarchais". 1 S. 4to. (Paris) 13.I.1780.
Wohl an einen Redakteur. Beaumarchais schreibt im Auftrag des Londoner Publizisten Samuel Swinton, Herausgeber des "Courrier de l'Europe" (erschienen von 1776 bis 1792). Swinton als Beaumarchais' "ami désire obtenir votre avis par Ecrit sur un mémoire à consulter qu'il aura l'honneur de vous presenter et Il pense que si je joins mon instance à la Sienne Il obtiendra plutôt de vous cette consultation qui le presse un peu ...". Er, Beaumarchais, freue sich, auf diese Weise den Kontakt zu dem Adressaten erneuern zu können. - Am unteren Rand knapp beschnitten; 1 kleiner Einriss.

Benn, Gottfried
Verteidigungsbrief an einen Rundfunksender. 1952
Los 2508

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Benn, Gottfried (1886-1956). Durchschrift eines masch. Briefes mit eigenhänd. Monogramm "G. B." am Schluß. 21/2 S. Gr. 4to. Berlin-Schöneberg 3.III.1952.
Sehr umfangreicher Brief an Frau Dr. Gambke, eine Mitarbeiterin des Berliner Rundfunksenders RIAS, mit scharfer Kritik an dem Manuskript einer geplanten Sendung über Gottfried Benn, das man ihm vorher zur Prüfung übersandt hatte. Benn protestiert gegen den gesamten Text, der nur darauf abziele, ihn "herabzusetzen". "... ich bin überzeugt, dass kein westdeutscher Sender dies Manuskript, das sich ja nicht etwa mit mir beschäftigt, sondern darauf angelegt ist, mich herabzusetzen, angenommen hätte. Dort achtet man, dass ich einer der ernsthaftesten und meistgenannten deutschen Autoren bin, einer der unbestechlichsten und unbeirrbarsten, dazu einer der wenigen deutschen Autoren, die auch im Ausland, sowohl dem romanischen wie dem angloamerikanischen, auch dem israelitischen mit Respekt und Bewunderung genannt, in internationale Jurys berufen und zu internationalen Kongressen als deutscher Repräsentant eingeladen werden. Einem Berliner Sender war es vorbehalten, mich einen Westberliner, der hier ausgehalten hatte, und den Ausländer[n] und Emigranten, wenn sie Berlin besuchen, zu begrüssen kommen, vor seiner Strasse, vor seinen Patienten, vor seinem Publikum als fragwürdige und wankelmütige, ja anrüchige, auf jeden Fall bekämpfenswerte Figur darzustellen ...
Es erscheint mir absurd, ja herausfordernd unsachlich, sich eine halbe Stunde mit mir zu beschäftigen, ohne meine Beziehung zur Lyrik zu erwähnen, in der ich eine anerkannte Erscheinung bin, in viele Sprachen übersetzt, und von einigen als der grösste europäische Lyriker seit Rilke und Valery bezeichnet. Dies alles, die Resultate meines Arbeitens und meiner Ideen erwähnt Ihr Autor an keiner Stelle und mit keinem Wort. Das übersieht er, dafür versteift er sich auf dies eine Buch 'Doppelleben' und verfährt nicht etwa mit der Methode, dem Rätsel dieses Doppellebens mit dem Ergebnis Gedicht und Kunst nachzugehen, sondern durch willkürliches Zitieren bemüht er sich, meine Gedanken zu verzerren ... Ich lenke Ihre Aufmerksamkeit auf Seite 12 des Manuskripts. Da steht ein ungeheuer bemerkenswerter Satz. Ich schrieb in meinem Buch: 'Mir sind keine Gesetze bekannt, die es verbieten, in der Art wie ich zu denken.' Was tut Ihr Autor? Er fügt den reizenden Fragesatz hinzu: 'Wenn es sie (die Gesetze) nicht gibt, ist es nicht an der Zeit, sie zu schaffen? Also neue Gesetze. Gegen wen? Gegen die Freiheit des Denkens, des Schreibens, die Freiheit der Kunst. Also wieder ausmerzen, ausrotten, Ausstossung aus der Reichsschrifttumskammer - wie gehabt ... Da Ihr Autor selbstverständlich auch das antisemitische Motiv bei mir sucht und zu finden glaubt, erlaube ich mir, Ihnen eine Kritik aus einer israelitischen Zeitschrift aus Tel Aviv beizulegen über - Doppelleben. ... Ihr Autor hat ja in der Öffentlichkeit nicht das Gewicht, das er sich selber zuspricht. Mit dem Autor selbst würde ich mich überhaupt nicht beschäftigt haben, wenn es nicht der RIAS wäre, der ihm sein von ernsthafter Seite abgelehntes Manuskript abgenommen hätte - RIAS, sozusagen mein Nachbar, nicht ohne Verdienste um eine Sache, die auch mir am Herzen liegt, und um Berlin. Angriffe bin ich gewohnt, meine Position kenne ich, ausgerottet hat mich noch niemand ...".
Beiliegend ein eigenhändiger Begleitbrief Benns (1 S. 8vo) an Walter Lennig, in dem es heißt, "da ... Sie die Freundlichkeit hatten, sich für die Riassache zu interessieren, erlaube ich mir Ihnen Abschrift eines Briefes an Frau Gambke zu senden ... Ich lasse die Sache nun auf sich beruhen. Je m'en fiche ..." (4.III.1952). - Kleine Büroklammer-Rostspur und leichte Gebrauchsspuren.

Lot 2511, Auction  126, Benn, Gottfried, Brief an Walter Lennig. 1953

Benn, Gottfried
Brief an Walter Lennig. 1953
Los 2511

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Benn, Gottfried (1886-1956). Eigh. Brief m. U. "Benn". 11/2 S. Mit gedrucktem Briefkopf "Dr. G. Benn". Kl. 8vo. Berlin-Schöneberg 20.III.1953.
An Walter Lennig. "... bitte sagen Sie gelegentlich Frau Annemarie Weber, dass ich ihr Gedicht 'Begegnung' für das originellste halte in dem Band Treppenhaus ... Sie muss mir entschieden mal sagen, was sie meint: den Mond, ein Kind oder was sonst. Angenehm unklar das Ganze ...". - Die prominente Berliner Journalistin und Schriftstellerin (1918-1991) war zu dieser Zeit für den RIAS und für zahlreiche Zeitungen und Journale tätig. Die Anthologie "Das Treppenhaus. 33 Gedichte aus unserer Zeit" war in diesem Jahr im Herbig Verlag erschienen und enthielt u. a. Lyrik von Günter Blöcker, Walther Karsch und Walter Schürenberg.

Lot 2512, Auction  126, Benn, Gottfried, Brief an Walter Lennig sowie Porträtzeichnung. 1954

Benn, Gottfried
Brief an Walter Lennig sowie Porträtzeichnung. 1954
Los 2512

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)

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Benn, Gottfried (1886-1956). Eigh. Brief m. U. "Benn". 1 S. Mit gedrucktem Briefkopf "Dr. G. Benn". Kl. 8vo. Berlin-Schöneberg 5.III.1954.
An Walter Lennig. "... bitte lesen Sie dies doch einmal u. sagen Sie mir Ihr Urteil. Ich finde, eine gewisse Faszination geht davon aus. Natürlich noch Romantik darin, aber es überwiegt doch das Interessante ...". - Beiliegend eine große Orig.-Bleistiftzeichnung von Rita Zeltner mit dem Porträt Gottfrieds Benns; der Kopf halb nach rechts gewendet (29,5 x 20,7 cm)..

Lot 2513, Auction  126, Brachvogel, Albert Emil, 3 eigenhändige Briefe an Eduard Trewendt. 1858-1865

Brachvogel, Albert Emil
3 eigenhändige Briefe an Eduard Trewendt. 1858-1865
Los 2513

Nachverkaufspreis
150€ (US$ 167)

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Brachvogel, Albert Emil, Schriftsteller, erzielte mit dem Drama "Narziß" und dem Roman "Friedemann Bach" große Publikumserfolge (1824-1878). 3 eigh. Briefe m. U. "A E Brachvogel". Zus. 9 S. Gr. 4to und gr. 8vo. Berlin 1858-1865.
Der erste Brief an den Verleger Eduard Trewendt in Breslau, die folgenden möglicherweise ebenfalls. Sehr ausführlich über Beiträge Brachvogels zu dem von Rudolf Gottschall und Eduard Trewendt herausgegebenen "Novellen-Album für Bojanowo" bzw. zu Zeitschriften des Adressaten. Brachvogel hatte teilweise mehr versprochen als er halten konnte, und es folgen Verhandlungen über Novellen und verschiedene Feuilleton-Beiträge. - Der erste Brief mit kleinen Randschäden.

Lot 2514, Auction  126, Dahn, Felix, Signiertes Porträtfoto mit 4 Beilagen. 1875-1905

Dahn, Felix
Signiertes Porträtfoto mit 4 Beilagen. 1875-1905
Los 2514

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Dahn, Felix, Rechtshistoriker, leidenschaftlicher Erforscher der germanischen Frühgeschichte, Erzähler und Dramatiker, Professor in Würzburg, Königsberg und Breslau (1834-1912). Porträtfoto-Postkarte mit eigh. Text und Unterschrift "Felix Dahn" unter dem Bild. 14 x 9 cm. (Breslau 31.XII.1905).
"Ja, er ist es. Felix Dahn". Erfüllung eines Autogramm-Wunsches für eine Verehrerin in Purkersdorf bei Wien. Unter dem Foto (Orig.-Abzug) befinden sich, sehr klein gedruckt, 3 Sentenzen des Autors: "Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk. Das höchste Gut des Volkes ist sein Staat. Und seine Seele lebt in seiner Sprache." - Leichte Knick- und andere Gebrauchsspuren. - Beiliegend ein eigh. Albumblatt mit dem fast immer verwendeten Spruch Dahns: "Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk. Felix Dahn". - Der von der Literaturgeschichte meist unterschätzte Verfasser von "Ein Kampf um Rom" starb nicht in Wroclaw, wie es bei Wikipedia heißt, sondern in Breslau. Von den zahllosen Werken des unglaublich fleißigen Gelehrten gehören seine rund 3000 Seiten umfassenden Memoiren zu den lesenswertesten. - 3 weitere Beilagen: Friedrich Spielhagen, Schriftsteller, erfolgreicher Romancier, Publizist und Literaturtheoretiker (1829-1911). 3 eigh. Briefe m. U. "Friedrich Spielhagen". Zus. 31/2 S. Gr. 8vo. Berlin und Frankfurt a. M. 1875-1890. - An verschiedene Adressaten, über die Aufführung von zwei seiner Stücke sowie ein Treffen wegen eines literarischen Projekts.

Lot 2515, Auction  126, Dehmel, Richard, Brief und Postkarte an eine Verehrerin. Mit 2 Beilagen. 1906-1911

Dehmel, Richard
Brief und Postkarte an eine Verehrerin. Mit 2 Beilagen. 1906-1911
Los 2515

Nachverkaufspreis
150€ (US$ 167)

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Dehmel, Richard, Dichter, von großem Einfluß auf die Lyrik seiner Zeit (1863-1920). Eigh. Brief m. U. „Dehmel". 3 S. Doppelbl. 8vo. (Hamburg-Blankenese) 11.X.1911.
An eine Verehrerin in Hamburg. "... Entschuldigen Sie, daß ich Ihnen erst heute den 'Michel' für Ihre Moskauer Freunde schicke; ich hatte kein Exemplar mehr hier, musste mir erst eins schicken lassen. Im Buchhandel erscheint die Dichtung übrigens erst am Tag der Première; ich bitte Sie deshalb, Herrn Kowalsky zu schreiben, er möchte den fraglichen Aufsatz keinesfalls vor dem 12.-15. November deutschen Datums veröffentlichen. Es würde doch einen wenig angemessenen Eindruck machen, wenn gerade dies Buch in einer russischen Zeitschrift früher besprochen würde als in Deutschland. Vielleicht wird es Herrn Kowalsky auch interessieren, daß nächstens eine russische Übersetzung meiner 'Gesammelten Werke' von Lydia Lepaschkin zu erscheinen beginnt ...". - Dehmels Komödie "Michel Michael", die 1911 bei S. Fischer erschien, wurde am 11. Nov. im Hamburger Deutschen Schauspielhaus uraufgeführt. - In der Postkarte teilt Dehmel mit, dass er soeben aus Bingen zurückgekehrt sei, wo er den 70. Geburtstag seines Schwiegervaters gefeiert habe. Die Karte an seine Frau konnte noch nicht beantwortet werden, weil "Frau Iri" gleich nach Schwalbach weitergereist sei. "... nun müssen Sie vorkäufig mit mir Einsiedler vorliebnehmen." [22.V.1906]. - Beiliegend ein eigenhändiger Briefumschlag Dehmels, gerichtet an den Wiener Schriftsteller und Burgtheaterdirektor Anton Wildgans, sowie eine Orig.-Photographie (10,8 x 16 cm), die laut rückseitigem Vermerk Richard Dehmel als Leutnant im Schützengraben bei Autrêches im Januar/Februar 1915 zeigt, wie er Eintragungen in ein Notizbuch schreibt. Zus. 4 Teile.

Lot 2524, Auction  126, Goethe, Johann Wolfgang von, Albumblatt mit Widmung. Weimar 1813

Goethe, Johann Wolfgang von
Albumblatt mit Widmung. Weimar 1813
Los 2524

Nachverkaufspreis
6.500€ (US$ 7,222)

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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832). Eigh. Albumblatt m. U. "Goethe". 1 S. Alt auf Karton gezogen. 9 x 16 cm. Weimar 3.XI.1813.
"Der guten und lieben Caroline Wolf zum freundlichen Andencken. Goethe". Der Name Caroline Wolf ist von einem sehr fein ausgeführten Aquarell ungeben: ein Kranz von Ähren, Mohn- und Kornblumen. - Die hier 71jährige Caroline Wolf (1742-1820), Weimarer Kammersängerin, Tochter des Komponisten Franz Benda und Hofdame Anna Amalias, war seit 1770 mit dem Weimarer Hofkapellmeister Ernst Wilhelm Wolf (1735-1792) verheiratet gewesen. Sie war gelegentlich in dem von Goethe geleiteten Liebhabertheater aufgetreten, so z. B. in Goethes Singspiel Erwin und Elmire (ab 1776) und in dem Schwank Jahrmarktsfest zu Plundersweilern (1777). - Die Schrift etwas verblasst; das Blatt mit leichten Gebrauchsspuren; der Blumenkranz farbfrisch.

Lot 2525, Auction  126, Goethe, Johann Wolfgang von, Monogramm und Lacksiegel auf einem Umschlag-Fragment. 1810

Goethe, Johann Wolfgang von
Monogramm und Lacksiegel auf einem Umschlag-Fragment. 1810
Los 2525

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,333)

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Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832). Eigh. Monogramm "JW v G" und rotes Lacksiegel auf einem Ausschnitt auf einem Briefumschlag. 6,8 x 6,5 cm. O. O. (wohl um 1810).
Goethes eigenhändig monogrammierter Absender "JW v G"; darunter sein Ringsiegel auf rotem Lack. Auf einem Ausschnitt aus einem Briefumschlag. Unten von alter Hand mit Tinte die Notiz: "Schrift von Goethe". - Das Papier leicht stockfleckig.

Lot 2530, Auction  126, Hessel, Helen, Brief an Charlotte Wolff. Mit Beigabe. 1970

Hessel, Helen
Brief an Charlotte Wolff. Mit Beigabe. 1970
Los 2530

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)

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Hessel, Helen (geb. Grund), Schriftstellerin, Modejournalistin, Ehefrau des Schriftstellers Franz Hessel, zugleich mit dem "Jules et Jim"-Autor Henri-Pierre Roché liiert (1886-1982). Masch. Brief m. U. "Helen". 1 S. Gr. 4to. Paris 17.I.1970.
An die Ärztin, Psychologin, Chirologin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin Charlotte Wolff. Neben geplanten Veröffentlichungen vor allem Bekenntnisse über ihr Leben. "... Ich habe Zeiten, in denen es mir moralement gut geht. Da kommt es mir vor, als habe ich ein unerhört reiches, dichtes Leben gehabt und viele Male das grosse Los gezogen. Aus jedem Verlust entstand ein neuer Gewinn und wenn ich so zurückblicke, kann ich nicht einmal bedauern, nie etwas kreiert zu haben, das mich irgend überleben würde, denn das wurde von anderen gemacht ... von Franz Hessel in manchen seiner stillen Geschichten, von Roché in seinem 'Jules und Jim', dem Film, der immer noch und vielleicht noch lange ein Publikum anzieht und ihm etwas zu denken gibt. Garnicht an Kadi [ihren Sohn Stéphane] und Uli zu denken - . Und dann kommen Tage, an denen ich mich im Spiegel überhaupt nicht mehr mit mir selbst identifizieren kann. Das gibt scheussliche Depressionen ...". - Dabei: Stéphane Hessel, gen. "Kadi", Helens Sohn, ein französischer Diplomat, Lyriker, Essayist und politischer Aktivist (1917-2013). Eigh. Brief m. U. "KADI". In einem Gemisch von Französisch, Englisch und Deutsch. 13/4 S. Gr. 8vo. Genf 5.XI. o. J. - Gleichfalls an Charlotte Wolff, u. a. über ein Buch von ihr. "... Needless to say, I am exploring it with love and care, already impressed by the style, the tone, the friendliness to others. I am sure I will learn and profit ...".

Lot 2531, Auction  126, Hitzig, Julius Eduard, Brief mit 3 Beigaben an A. M. Schlesinger. 1821

Hitzig, Julius Eduard
Brief mit 3 Beigaben an A. M. Schlesinger. 1821
Los 2531

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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Hitzig, Julius Eduard, Berliner Jurist, Kriminalist, Verleger und Schriftsteller aus jüdischer Familie, schrieb E. T. A. Hoffmanns Biographie und verkehrte mit vielen Autoren der Romantik (1780-1849). Eigh. Brief m. U. "Hitzig". 1 S. 4to. Berlin 9.II.1821.
An den (nicht genannten) Musik- und Belletristik-Verleger A. M. Schlesinger, mit dem Angebot eines Manuskripts. "Das Publikum hat sich seit einiger Zeit in seiner Vorliebe für Darstellung ernster Wahrheiten im Gewand des Romans entschieden. Was, aus diesem Gesichtspunkte, der Verfaßer von Wege und Führung, Strauß in den Glokkentönen, Jakobs in Rosaliens Nachlaß und Frauenspiegel u.s.w. mit theologischen Ansichten versuchte, ist von dem Verfaßer des Manuskripts, von den, in beikommendem Pakete, Proben vom Anfang, aus der Mitte und des Endes befindlich, weit pädagogischer ausgeführt worden. Ich habe es wegen unsrer alten freundschaftlichen Verbindung, Herrn Reimer angeboten, da der Verfaßer es mir übersandt, um in Berlin einen Verleger zu suchen. Wie er (Herr Reimer) sich darüber geäußert, bitte ich Ew. Wohlg. aus der Anlage zu sehen. Jetzt frage ich bei Ihnen an, ob Sie es vielleicht drukken wollen. Über die Bedingungen werden Sie sich leicht verständigen ...". Nennt noch einen anderen interessierten Verleger und weist auf seine (Hitzigs) neue Adresse hin: "Ich wohne jetzt Friedrichsstraße No 242 nahe am Hallischen Thor". - Beigegeben je 1 Autograph der Schriftsteller Wilhelm Häring (Willibald Alexis), K. G. Th. Winkler (Theodor Hell) und Franz Horn.

Lot 2534, Auction  126, Löns, Hermann, Brief an den Herausgeber einer Zeitschrift. 1910

Löns, Hermann
Brief an den Herausgeber einer Zeitschrift. 1910
Los 2534

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Löns, Hermann, Schriftsteller und Publizist (1866-1914). Eigh. Brief m. U. "Hermann Löns". 21/3 S. 8vo. Doppelbl. Hannover 8.VI.1910.
An den Herausgeber einer Zeitschrift, der Löns zur Einsendung von Beiträgen eingeladen hatte. Der Dichter lehnt ab mit der Begründung, "daß sich die Mitarbeit für Ihre Zeitschrift für mich nicht lohnt. Für 'Naturschutz und Selbsterhaltung' erhielt ich 20, für 'Veränderung der Vogelwelt' 22,50 Mk. Das ist ein kleines Zeitungs- aber kein Zeitschriftenhonorar. Der Verlag schrieb mir, die Zeitschrift sei noch jung, könne deswegen nicht mehr zahlen. So muß ich eben warten, bis sie dazu im Stande ist, denn ich bin nicht in der Lage, meine Arbeit, mein Kapital, in ein Unternehmen zu stecken, das mir keine Zinsen trägt. Für Aufsätze, wie die beiden genannten, bekomme ich anderswo 50 Mark. - Für die Zusendung Ihres Werkes danke ich Ihnen sehr. Ich muß sehen, daß ich jemand finde, der es bespricht, denn meine Kentnisse langen dazu nicht. Haben Sie nicht eine Kritik liegen, die ich nachdrucken kann? ...". - Gelocht.

Lot 2537, Auction  126, Reimer, Georg, 2 eigenhändige Briefe an Wilhelm Dorow in Bonn. 1820-1821

Reimer, Georg
2 eigenhändige Briefe an Wilhelm Dorow in Bonn. 1820-1821
Los 2537

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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Reimer, Georg, bedeutender Berliner Buchhändler, einer der führenden Verleger seiner Zeit für geisteswissenschaftliche und schöngeistige Literatur, befreundet mit fast allen Größen der dt. Romantik (1776-1842). 2 eigh. Briefe m. U. "G. Reimer". Zus. 2 S. 4to. Leipzig 12.V.1820 bzw. Berlin 30.VI.1821.
An den Diplomaten, Historiker, Biographen und Hofrat Wilhelm Dorow (1790-1845) in Bonn, der ihm das Projekt eines größeren historischen Werkes angeboten hatte. Reimer zeigt sich bereit zur Übernahme und eventuell auch die Kosten vorzuschießen, ist aber skeptisch wegen des Umfangs des Unternehmens, so dass er noch keine genauen Bedingungen nennen könne. Er wäre aber auch mit einer Beteiligung bei einem anderen Herausgeber einverstanden. - Mit dem zweiten Brief zieht sich Reimer aus dem Vorhaben zurück, da er mehr als ein Jahr nichts von Dorow gehört habe und inzwischen bei anderen großen Projekten engagiert sein. - Der erste Brief leicht fleckig, der zweite mit kleinem Einriss.

Lot 2538, Auction  126, Rilke, Rainer Maria, Frühes Gedichtmanuskript auf Postkarte. Mit Beilagen. 1896

Rilke, Rainer Maria
Frühes Gedichtmanuskript auf Postkarte. Mit Beilagen. 1896
Los 2538

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,444)

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- Noch aus der Prager Zeit
Rilke, Rainer Maria, Lyriker, Erzähler und Übersetzer (1875-1926). Eigh. Gedichtmanuskript mit Widmung u. U. "René M. Rilke" auf einer Postkarte. 1 S. (Prag) 11.V.1896.

Frühes Gedicht des Zwanzigjährigen (das erst in neuerer Zeit entdeckt wurde), auf einer Postkarte an den zuvor mit einem Gedichtband hervorgetretenen Jurastudenten Carl von Arnswaldt (1869-1897) in Göttingen: "Groß ist die Menge derer, die da ringen / Ob ihnen auch zum Sieg die Kraft gebricht; / Allein dem Dichter von den 'Schmetterlingen' / Dem sag' ich's herzlich offen ins Gesicht: / Wem seine Seele solche Lieder spricht, / Der frevelt, will er sie zum Schweigen zwingen. - Ihm ward Gesang durch höhere Befehle / Und den Verächter trifft der Gottheit Zorn ..." (insgesamt 12 Zeilen). - Darunter die Widmung: "Dem lieben hochverehrten Dichter C. v. Arnswaldt mit Dank für seinen Brief und der Bitte auch Grafen H. für den 'Bund' zu interessieren, worauf ich genannten Schriftsteller selbst auffordern werde ...". - Gemeint ist der wohl mehr erstrebte als ernsthaft projektierte "Bund der wahrhaft Modernen", als dessen Mitglied Rilke sich auch Arnswaldt wünschte. Anfang des Jahres hatte Carl von Arnswaldt gemeinsam mit seinem ehemaligen Leipziger Kommilitonen, dem später als Völkerrechtler berühmt gewordenen Albrecht Mendelssohn Bartholdy (1874-1936), den Gedichtband "Schmetterlinge" herausgebracht, auf den Rilke im April mit einer lobenden Besprechung in der Zeitschrift "Jung-Deutschland und Jung Elsaß" hingewiesen hatte. In dem von Rilke erwähnten Brief muß Arnswaldt Zweifel am eigenen dichterischen Vemögen geäußert haben; wenn Rilke in seinem Gedicht nicht nur diese Zweifel ausräumt, sondern den Autor ermuntert, ja es ihm zur Pflicht macht, seiner Berufung zu folgen, gibt er auch zu erkennen, daß Rilke, der an Jahren Jüngere, sich dieser Berufung bereits gewiß ist. - Etwas fleckig und leicht geknittert. - So früh sehr selten. - Beiliegend 3 Briefe mit Umschlägen von Albrecht Mendelssohn Bartholdy an Carl von Arnswaldt und 1 Gedichtmanuskript einer Gräfin Keyserlingk (Breslau 1915), wohl auch für Carl von Arnswaldt bestimmt. - Diese Briefe mit Faltenrissen. - Rilke siehe auch unter "Balthus" im Kapitel "Bildende Kunst".

Lot 2539, Auction  126, Sauerländer, Heinrich Remigius, Brief an Friedrich von Schlichtegroll in München. 1815

Sauerländer, Heinrich Remigius
Brief an Friedrich von Schlichtegroll in München. 1815
Los 2539

Nachverkaufspreis
150€ (US$ 167)

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Sauerländer, Heinrich Remigius, wichtiger Schweizer Verleger in Aarau, Hauptverleger Heinrich Zschokkes, produzierte auch viele Jugendbücher (1776-1847). Eigh. Brief m. U. "Ihr Sauerländer". 3 S. Doppelblatt mit Adresse. 4to. Aarau 20.X.1815.
Ausführlich an den Mozart-Biographen, Philologen, Numismatiker und Archäologen Friedrich von Schlichtegroll in München. Nach einem Besuch aus Bayern zurückgekehrt, bedankt sich Sauerländer für Schlichtegrolls Gastfreundschaft, lädt ihn zu einem Gegenbesuch ein und versichert, "daß Sie sich kein reineres und schöneres Vergnügen gewähren können, als so einen Ausflug in unsere Gegenden, von wo wir Sie dann erst ins eigentliche Paradies der Schweitz, auf den Rigi und nach Schwytz und dann über den Vierwaldstättersee nach Luzern geleiten wollen, wo Sie gewiß die höchsten Schönheiten der Natur erblicken sollen ... Ich darf Ihnen abbey zum Voraus sagen, daß nicht allein die Wohnung unsers Freundes Zschokke Ihnen zur gastfreundlichen Aufnahme bereit stehet, sondern daß ich immer mit Freude einige Zimmer zu gleichem Zwecke in Bereitschaft halten werde ...". Äußert dann mit ausführlichen Erläuterungen die Bitte, dass Schlichtegroll die Rezension einer "Bayerischen Geschichte" übernehmen solle. – Kleiner Randausschnitt vom Öffnen des Siegels, ohne Textverlust.

Lot 2548, Auction  126, Weinhold, Karl, Konvolut von 5 eigh. Briefen. 1852-1857

Weinhold, Karl
Konvolut von 5 eigh. Briefen. 1852-1857
Los 2548

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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Weinhold, Karl, Germanist, Mediävist, Professor in Krakau, Graz, Kiel, Breslau und Berlin (1823-1901). Konvolut von 5 eigh. Briefen m. U. "K. Weinhold". Zus. 17 S. Mit einer photogr. Ansicht von Gossensaß. 8vo und gr. 8vo. Graz, Salzburg, Gossensaß, Reichenbach (Schlesien) und Berlin 1852-1897.
An einen Freund in Ungarn. Teils sehr interessante, inhaltsreiche Briefe zu verschiedenen Themen, vor allem sprachwissenschaftlicher und ethnologischer Natur, wobei sich Weinholds erzkonservative Einstellung zeigt, in der auch Antisemitismus nicht fehlt. Einige Zitate: "... Ueber Ihren Entschluß bei dem Herrn Minister des Unterrichtes etwas für die Säuberung der deutschen Sprache Oesterreichs erwirken zu wollen, freue ich mich, gestehe aber offen daß ich nichts davon hoffe. Selbst wenn ein Befel [!] käme, sich eines verständlicheren und einfach-beßeren Deutsch zu befleißigen, meinen Sie wirklich daß sich die Beamtenwelt von der Hofkanzlei biß zu den jüngsten Practikanten auch nur im mindesten darnach richten würde? Wir werden noch immer die Erlaße in einer Sprache lesen, welche ich oft nicht verstehe, obschon ich die Ere habe k. k. Professor der deutschen Sprache zu sein" [Gräz, 13.III.1852] ... Ich hoffe daß Sie mir zutrauen, daß ich an die Magyarisirung der Deutschen nur mit Zorn und Unwillen denke, sei sie gewaltsam, sei sie freiwillig an unwürdigen Mitgliedern unsers Volkes vollzogen. Ich habe nur gesagt, wenn Bismarck in Pesth Vorstellungen in dieser Sache machte, könne ihm erwidert werden: wir thun nur, was du selbst in Posen und Westpreußen und in Nordschleswig thust [Salzburg 13.IX.1888] ... ich meine, allzulange wird es nicht mehr dauern, daß man abberufen wird. Mich durchrieselt öfter das Gefühl davon. Mögen wir wie Goethe sterben, deßen Geburtstag wir im engsten Kreise still begehn wollen. An einer zu einem Drittel jüdischen Tafel von immer noch 250 Menschen aller Art widerstrebt mir eine öffentliche Feier. - Ende September wird das Lessingdenkmal in Berlin aufgerichtet und durch Erich Schmidt eingesegnet werden auf Aufforderung des Magistrats. An mich ist nichts gekommen; ich werde auch nicht dort sein, ebenso wenig wie unser Hof, der Einweihungen von Denkmälern für 'Civilisten' grundsätzlich nicht beiwohnt, wie bei Gelegenheit des Goethe-Denkmals und sogar des Denkmals für Freiherrn v. Stein, der es ja nicht bis zum Lieutenant gebracht hatte, officiös erklärt worden ist. - Die polnische Bevölkerung des Herzogth. Teschen ist verkommen, obschon meist protestantisch. In Krakau sah ich viele blonde und meist recht hübsche zweisprachige Dienstmädchen aus öster. Schlesien, die aber bodenlos lüderlich waren, wie mir gesagt ward" [Gossensaß "am Goethetage" 1890].

Lot 2553, Auction  126, Bergmann, Ernst von, Brief mit Therapie-Empfehlung an einen Kollegen. 1906

Bergmann, Ernst von
Brief mit Therapie-Empfehlung an einen Kollegen. 1906
Los 2553

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Bergmann, Ernst von, Chirurg, Mitbegründer der Asepsis und der Hirnchirurgie, Erfinder der Dampfsterilisation (1836-1907). Eigh. Brief m. U. "E. v. Bergmann". 1 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Berlin 28.II.1906.
An einen Kollegen in Wiesbaden, mit einer Therapie-Empfehlung. "... Frl. Koch, die vor Jahr u. Tag schon bei Ihnen war, geht schon wieder nach Wiesbaden ... Wenn auch die Beschwerden nicht mehr so arg als vor Jahresfrist sind, so klagt sie doch sehr über nächtliche Schmerzen u. hat in der That über den Tibiae Oedeme. Ich würde mit einer Jod-Kali-Cur zu beginnen (10 %) vorschlagen u. dann möglichst heiße Bäder ...".

Lot 2555, Auction  126, Braune, Wilhelm, Brief an einen Kollegen in Heidelberg. 1887

Braune, Wilhelm
Brief an einen Kollegen in Heidelberg. 1887
Los 2555

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Braune, Christian Wilhelm, Anatom, Ordinarius an der Universität Leipzig, vor allem bedeutend durch seinen "Topographisch-anatomischen Atlas" (1831-1892). Eigh. Brief m. U. "Wilh. Braune". 21/2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Mit dem eigh. Umschlag. Leipzig 19.IX.1887.
An einen Kollegen am Akademischen Krankenhaus in Heidelberg, der ihn um Rat gefragt hatte. "... theile ich Ihnen mit, daß Sie am besten thun, meinen Venenatlas, der die Venen der vorderen Brustwand abhandelt, von der Bibliothek sich geben zu lassen. Ich habe selbst nicht die Lymphgefäße genauer untersucht, glaube aber, daß dieselben denselben Verlauf haben wie die Venen. Sie finden auch im Texte diese Frage ausführlich behandelt ...". Empfiehlt noch weitere Spezialliteratur und zeigt sich sehr hilfsbereit bei deren Beschaffung, auch aus seiner privaten Bibliothek. "... Ich denke nur, daß die Bibliotheks-Diener die Packerei schneller und besser besorgen als ich, der ich noch in den Reiseschuhen stehe ...". - Braunes "Topographisch-anatomischen Atlas" hielt Rudolf Virchow "für den größten Fortschritt, den die damalige deutsche medizinische Literatur seit 15 Jahren gemacht hatte". (Wikip.).

Lot 2558, Auction  126, Französische Botaniker, 65 Briefe, Karten und Manuskipte an Fachkollegen. 1840-1908

Französische Botaniker
65 Briefe, Karten und Manuskipte an Fachkollegen. 1840-1908
Los 2558

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 889)

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Französische Botaniker. 65 Briefe, Karten und Manuskripte. Ca. 1840-1908.
In der Regel eigenhändige Briefe, Postkarten und Manuskripte namhafter Forscher, gerichtet an europäische Fachkollegen. Vorhanden: Edouard Bornet (1828-1911; 9 Briefe). - Nicaise Auguste Desvaux (1784-1856). - Adrien Franchet (1834-1900; 4 Briefe, 1 Manuskript). - Charles Grenier (1808-1875). - Paul Auguste Hariot (1854-1917; 3 Briefe, 4 Postkarten). - Frère Héribaud-Joseph (1841-1917; 2 Briefe). - Auguste Huguenin (Prof. in Chambéry; 2 Briefe, mit Manuskr.). - Leon Humblot (1852-1914; 5 Briefe). - Charles Magnier (1853- nach 1909; 2 Briefe, 1 Postkarte). - Ernest Miciol (gest. 1893; 2 Briefe). - Jean François Camille Montagne (1784-1866). - Abbé Henri Olivier (1849-1922; 3 Briefe, 2 Postkarten). - Achilles Richard (1794-1852; 1 Manuskript). - Georges Rouy (1851-1924; 13 Briefe, 2 Umschläge). - Simon Sirodot (1825-1903). - Antonin Victor Thevenau (1814-1876; 2 Briefe). - Paul Tillet (1844-1889). - Edouard Timbal-Lagrave (1819-1888). - Jean-Baptiste Verlot (1816-1891; 2 Briefe). - Oft umfang- und inhaltsreiche Briefe, fast immer über Themen der Botanik.

Lot 2562, Auction  126, Leyden, Ernst von, 2 Briefe. Um 1888.

Leyden, Ernst von
2 Briefe. Um 1888.
Los 2562

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Leyden, Ernst von, Mediziner, Internist, Hochschullehrer, ab 1876 als Spezialist für Tuberkulose und Krebsforschung an der Charité in Berlin (1832-1910). 2 eigh. Briefe (einer als Briefkarte) m. U. "E. Leyden". Zus. 4 S. 8vo und quer-8vo. Heringsdorf 3.IX. und Berlin 26.X. (1882?).
An einen Kollegen und an ein "Fräulein". Verabredet ein Treffen mit dem Kollegen und bedankt sich bei der Dame für ärztliche Berichte aus Heringsdorf, wofür er ihr aus Venedig ein Geschenk mitgebracht habe.

Lot 2563, Auction  126, Mirbel, Charles François Brisseau de, Vortrags-Manuskript Paris. 1810

Mirbel, Charles François Brisseau de
Vortrags-Manuskript Paris. 1810
Los 2563

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Mirbel, Charles François Brisseau de, franz. Botaniker, einer der ersten Pflanzen-Anatomen und -Physiologen, Professor an der Sorbonne, Direktor des Jardin des Plantes in Paris, Mitglied der Académie des Sciences (1776-1854). Vollständiges Manuskript eines Vortrags in der Classe des Sciences de l'Institut. 71/5 S. auf unbeschnittenem Bütten. Folio. (Paris 1810).
"Examen de la division des végétaux en Endorhiyes et Exorhiyes. par M. Mirbel. Lu à la classe des Sciences de l'Institut le 8 Octobre 1810." Sorgfältige Reinschrift, vermutlich von Schreiberhand. Die fehlerfreie, attraktive Gestaltung des Textes auf festem Bütten läßt eine Verwendung des umfangreichen wissenschaftlichen Manuskripts als Geschenk oder zu einem anderen repräsentativen Zweck vermuten. - Gefaltet.

Lot 2564, Auction  126, Nobile, Umberto, Brief und Arktis-Foto. 1931

Nobile, Umberto
Brief und Arktis-Foto. 1931
Los 2564

Nachverkaufspreis
360€ (US$ 400)

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Nobile, Umberto, ital. Luftschiff-Pionier, Polarfahrer und General (1885-1978). Kurzer masch. Brief m. U. "U. Nobile". In ital. Sprache. 1/4 S. Gr. 4to. Rom 10.X.1931.
An den Ingenieur Giuseppe Chianese. "... verro a Napoli per una seduta di esami il giorno 20 di questo mese. Lei potrà vedermi alla Scuola ...". - Beiliegend eine Orig.-Photographie (5,3 x 11,5 cm) mit rückseitigem Stempel "R.N.C.di Milano. Sped.Artica 1928" und zeitgenöss. handschriftl. Notiz: "25.5.928 - Isola della Nuovo Amsterdam - Ghiacciaio della Virgo-Bay". Die Aufnahme zeigt die zerklüftete, schnee- und eisbedeckte bergige Küste der Insel Neu-Amsterdam. Mit seinem Luftschiff "Italia" überflog Nobile 1928 die Insel. Am 25.5. stürzte die "Italia" auf ihrem Rückflug vom Nordpol mit 16 Insassen im nordöstlichen Teil des Spitzbergen-Archipels auf das Eis, wobei 10 Männer einschl. Nobile herausgeschleudert und z. T. schwer verletzt wurden. Mit den an Bord verbliebenen 6 Insassen konnte sich zwar das Luftschiff wieder erheben, doch es verschwand und blieb verschollen. - Es ist möglich, dass das Foto die letzte Aufnahme aus der "Italia" vor der Katastrophe ist.

Lot 2570, Auction  126, Sybel, Heinrich von, Brief an eine Marianne. 1866

Sybel, Heinrich von
Brief an eine Marianne. 1866
Los 2570

Nachverkaufspreis
80€ (US$ 89)

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Sybel, Heinrich von, Historiker, Archivar und Politiker, Schüler Leopold von Rankes, Leiter der preuß. Staatsarchive, Professor in Marburg, München und Bonn, Gründer der "Historischen Zeitschrift", Träger des Ordens Pour le Mérite und Mitglied diverser Akademien der Wissenschaften (1817-1895). Eigh. Brief m. U. "Hch" [für "Heinrich"]. 21/3 S. Doppelbl. Gr. 8vo. Bonn 28.XI.1866.
Familiärer Brief an eine Marianne. Über einen jungen Mann, der seine Dissertation jetzt fertiggestellt habe, aber zunächst nach Madeira reisen müsse; es gehe um Leben und Tod.

Lot 2572, Auction  126, Adenauer, Konrad, Brief an einen Verleger. 1958

Adenauer, Konrad
Brief an einen Verleger. 1958
Los 2572

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Adenauer, Konrad, CDU-Politiker, erster deutscher Bundeskanzler (1876-1967). Brief m. U. "Adenauer". 3/4 S. Mit Briefkopf "Bundesrepublik Deutschland. Der Bundeskanzler". Gr. 4to. Bonn 7.XI.1958.
An einen Verleger in Freiburg, der Adenauer über seine neue Jugendzeitschrift "Staffette" informiert hatte. Adenauer betont, er habe "mit besonderer Freude" festgestellt, dass die Zeitschrift ihrem Leserkreis "über die verschiedensten Wissensgebiete bildende Werte zu vermitteln" suche. "Ich würde es daher dankbar begrüssen, wenn viele Eltern und Erzieher den ihnen anvertrauten Jugendlichen die Möglichkeit geben könnten, diese Schrift kennen und schätzen zu lernen ...". - Trotz dieses idealen Werbetextes von höchster Ebene scheint die Zeitschrift nicht lange existiert zu haben. - Gelocht; Knickspuren und kleine Randläsuren.

Lot 2573, Auction  126, Aufsatz-Buch, des Schülers Hermann Knoll in Stötteritz (Sachsen). 1848-1854

Aufsatz-Buch
des Schülers Hermann Knoll in Stötteritz (Sachsen). 1848-1854
Los 2573

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Aufsatz-Buch des Schülers Hermann Knoll in Stötteritz (heute Stadtteil von Leipzig). Ca. 1018 pag. Seiten. 4to. Halblederband d. Z. (berieben und bestoßen; Rücken mit Fehlstelle. Stötteritz 1848-1854.
Interessante, sehr große Sammlung von mehreren hundert kurzen Aufsätzen und Brieftexten, deren Themen dem Schüler Hermann Knoll von seinem Lehrer G. Guth jeweils gestellt wurden, der die Texte dann nach Abschluß mit roter Tinte beurteilte und oft auch datierte. Vom Lehrer gewählt sind alle nur denkbaren Themen des Universums, Naturkunde, Ethik, Pädagogik, Politik, Heimatkunde, Geschäftsleben und vieles mehr. Einige Beispiele: "Wie soll der Mensch seine Herrschaft über die Thiere ausüben? - Die Eigenschaften des Mannes. - Die Leipziger Messe. - Woher kommt bei vielen Menschen die allzugroße Todesfurcht? - An welchen Natur- und Kunstproducten ist Sachsen unser Vaterland reich? - Was gibt dir das Pflanzenreich für deine Nahrung, Kleidung und Wohnung? - Nicht jegliches Unglück ist Strafe. - Die Jesuiten, ihre Entstehung und ihre Wirksamkeit. - Ein Schuldschein (Obligation). - Der Rossplatz zu Leipzig an einem Messsontage. Eine Beschreibung. - Die diesjährige Michaelisschulprüfung in einem Briefe an einen abwesenden Schulkameraden. - Unter welchen Bedingungen ist es möglich, daß der Lehrer segensreich in seiner Schule wirken kann?" usw. Auffallend ist, dass Knolls Lehrer den Schüler fast niemals tadelt, sondern ihn aufmuntert, anspornt und an jedem Aufsatz etwas Lobenswertes findet.
Am Ende des Arbeitsverhältnisses, Ostern 1854, zieht der Lehrer auf einer ganzen Seite die Bilanz seines sechsjährigen Unterrichts: "Nie hast Du von mir ein tadelndes Wort gehört! Wie hätte ich meinen theuern Hermann Knoll, der mit Liebe und seltner Treue an seiner Schule und an seinem Lehrer gehangen, nicht unendlich lieb haben sollen. Mit Dir geht mir ein theures Glied meiner Schule verloren. Wohl dem Kinde, das wie Du, durch Pflichteifer, durch ein streng sittliches Betragen und pünktlichen Gehorsam sich die ungetheilte Liebe seines Lehrers erwirkt. Ich werde an Deinem Geschicke - das ein recht glückliches sein möge - stets den herzlichsten Antheil nehmen ... Dein treuer Lehrer G Guth". - Das Titelblatt fehlt; stellenweise gebräunt oder stockfleckig; Gebrauchsspuren. - Sehr reichhaltiger Überblick über die Schulbildung, Moral, Ethik und Weltanschauung in Sachsen um 1850; ein kulturhistorisches Denkmal von besonderem Reiz.

Lot 2574, Auction  126, Bayern., Urkunde: Patent als Hauptmann 2. Classe.1866

Bayern.
Urkunde: Patent als Hauptmann 2. Classe.1866
Los 2574

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Bayern. - Ludwig II., König von Bayern, der "Märchenkönig" (1845-1886). Urkunde m. U. "Ludwig" und papiergedecktem Siegel. 1 S. Mit lithographisch gestalteten Kopfzeilen. Folio. München 1.VIII.1866.
Beförderung des Oberleutnants Christoph Freiherrn von Godin zum "Hauptmann 2. Classe". - Gut erhalten.

Lot 2575, Auction  126, Bayern., Urkunde: Patent als Generalmajor für Oberst von Godin. 1885

Bayern.
Urkunde: Patent als Generalmajor für Oberst von Godin. 1885
Los 2575

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Bayern. - Ludwig II., König von Bayern, der "Märchenkönig" (1845-1886). Urkunde m. U "Ludwig" und Wappen als Blindstempel. 1 S. Folio. München 24.III.1885.
Beförderung des Obersten Christoph Freiherrn von Godin zum Generalmajor. - Gegengezeichnet vom bayerischen Kriegsminister Joseph Ritter von Maillinger, fünf Wochen vor dessen Entlassung. - Etwas eng beschnitten; dennoch dekorative Urkunde.

Lot 2577, Auction  126, Bingen am Rhein, Bericht aus dem Revolutionskrieg. 1796

Bingen am Rhein
Bericht aus dem Revolutionskrieg. 1796
Los 2577

Nachverkaufspreis
160€ (US$ 178)

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Bingen am Rhein. Kriegsbericht von 5 städtischen Beamten. In franz. Sprache. Mit dem Bingener Stadtsiegel in rotem Lack. 1 S. Doppelbl. Folio. Bingen "23 Brumaire de l'an 5 republ." (14.XI.1796).
Fünf Beamte der Stadt Bingen berichten von der Plünderung des städtischen Lebensmittel-Magazins durch österreichische Truppen. Die beiden Wächter seien gefangengenommen und ihre Pferde sowie "Effects" beschlagnahmt worden. - Bingen war seit 1793 von Frankreich annektiert.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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