Elisabeth Charlotte, Prinzessin von der Pfalz
Signierte Etat-Aufstellung. 1686
Los 2578
Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,000)
Elisabeth Charlotte, gen. "Liselotte", Prinzessin von der Pfalz, Herzogin von Orléans, Schwägerin König Ludwigs XIV. von Frankreich (1652-1722). Etat-Aufstellung m. U. "Elisabeth Charlotte". In franz. Sprache. 2 S. Folio. St. Cloud 6.IV.1686.
Kosten-Aufstellung für ihre Hofhaltung, betreffend 9 Punkte, darunter Lebensmittel und Möbel. Am Schluß eigenhändig Ort, Datum und Unterschrift "Elisabeth Charlotte". Mitunterzeichnet in großem Format von einem "Dufour". - Liselotte war seit 1671 mit dem Herzog Philippe I. von Orléans, dem Bruder des "Sonnenkönigs", in einer letztlich unglücklichen Ehe verbunden. Ihre lebensvollen Briefe nach Deutschland mit Berichten vom Hofleben Ludwigs XIV. fanden weite Verbreitung und machten Prinzessin "Liselotte von der Pfalz" zu einer berühmten Figur des absolutistischen Zeitalters. - Ein Rand des Blattes unregelmäßig gerissen und beschnitten.
Friedrich Wilhelm III., König von Preußen
Brief an Justizminister Graf von Danckelman. 1825.
Los 2584
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)
Friedrich Wilhelm III., König von Preußen (1770-1840). Brief m. U. "Friedrich Wilh". 1/4 S. Auf festem Papier. Gr. 4to. Berlin 22.XI.1825.
An den preußischen Justizminister Heinrich Graf von Danckelman (1768-1830). "Ich habe auf Ihren Bericht ... die General Ordens Commission beauftragt, Ihnen das allgemeine Ehrenzeichen erster Classe für den Director der Justiz Commissarien und Notarien Engelschmidt zu Königsberg zur weitern Beförderung zugehen zu lassen ...". - Kleine Randläsuren.
Gasparri, Pietro Kardinal
Brief an den Komponisten Philipp Franz.1924
Los 2587
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)
Gasparri, Pietro Kardinal, Kardinalstaatssekretär der Römischen Kirche unter den Päpsten Leo XIII., Benedikt XV. und Pius XI., mit vielen hohen Ämtern und Aufgaben betraut, unterzeichnete 1929 die Lateranverträge zwischen dem Heiligen Stuhl und dem König, vertreten durch Mussolini (1852-1934). Masch. Brief m. U. "P. Card. Gasparri". In ital. Sprache. 1 S. Mit Briefkopf in Rotdruck "Segreteria di stato di Sua Santita" und dem Umschlag. Unter Glas gerahmt. Vatikan 10.V.1924.
An den deutschen Kirchenmusiker und Komponisten Franz Philipp (1890-1972), der dem Papst eine Komposition zu Ehren Mariens übersandt hatte. Von Gasparris Antwort im Auftrag des Papstes Pius XI. ist auf der Rückseite des Rahmens eine deutsche Übersetzung montiert, in der es u. a. heißt, "dass der Heilige Vater gerührt war über die Ehre, die Sie ihm in so feiner Weise erwiesen haben, indem Sie ihm Ihre musikalische Komposition zu Ehren der heiligsten Jungfrau, unserer lieben Frau, zugewendet haben ... zu den himmlischen Belohnungen, die Sie dafür erwarten dürfen, erteilt Er Ihnen von Herzen den apostolischen Segen ...".
Janssonius van Waesberghe, Johan
Brief an die Finanzverwaltung des Großen Kurfürsten von Brandenburg. 1671.
Los 2588
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)
Janssonius van Waesberghe, Johan, Schwiegersohn des berühmten Kartographen Johannes Janssonius, dessen Nachfolger als Verleger, Drucker und Chef des Verlags Janssonius Erben in Amsterdam (1616-1671). Brief m. U. "Johan Jansson von Waesberge pro Haeredibus Joannis Janssonii p. m." In deutscher Sprache. 1 S. Mit Adresse und papiergedecktem Siegel. 4to. Amsterdam 16.V.1671.
An Gottfried Sturm in Berlin, offenbar einen Finanzverwalter des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Mahnt im Namen der Janssonius Erben beim Kurfürsten die Begleichung immer noch bestehender Schulden an. "... Sein E angenehmen von 10 Aprilis ... habe zu rechter zeit wohl erhalten. Danckbar synde auff das allerhochsten vor sein E Muhewaltung welche sein E anwent in das befordern von die Schultforderung soo die Jansonische Erben von Seiner Churfurstlichen Durchleuchtigkeit noch zu fordern haben und weiln sein E uns anordnet das wir an einem ordre ertheilen sollen solche in couranter Muntze von sein E zu empfangen alsoo haben heut an Herrn Gottfrid Schultzen geordnet aufss Hamborg solches auff sein E zu ziehen, hoffen sein E solches nicht unangenahm sondern wohl gefallen wirdt wan etwas weiter einkomt ...". - Der Kurfürst war zu dieser Zeit in einen Konflikt mit Frankreich verwickelt und hatte 6 Tage zuvor ein erpresserisches Angebot Frankreichs abgelehnt, einen Neutralitätsvertrag abzuschließen, wenn er nicht wolle, dass französische Truppen in das brandenburgische Cleve einrücken.
Jonas, Jakob von
Reichstagsbeschluß zum Türken-Einfall. 1544
Los 2589
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)
- Abwehr des Osmanen-Ansturms.
Jonas, Jakob von, kurmainzischer Kanzler, des Königs und Kaisers Ferdinand Hofvizekanzler (um 1500-1558). Verkündung von Reichstagsbeschlüssen m. U. "Mentzisch Canntzley Jacobii jonas, Cancellarii Mogun[tiacensis]". 23/4 S. Folio. Speyer 6.V.1544.
Ausführliche Darstellung von Maßnahmen gegen das Vordringen der Türken, vom Reichstag beschlossen aufgrund des Hilfe-Ersuchens der Stände der fünf niederösterreichischen Lande.
Loewe, Wilhelm (gen. Loewe-Calbe), Mediziner und Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und Präsident des Rumpfparlaments, emigrierte in die Schweiz, nach England und in die USA, dort Mitglied der neuen Republikanischen Partei, nach der Rückkehr Abgeordneter des Preußischen Landtags und Mitglied des Reichstags (1814-1886). 2 eigh. Briefe m. U. "W Loewe". Zus. 6 S. Gr. 8vo. Tarasp 13.VII.1875 bzw. Berlin 24.VI. o. J.
An Freunde mit Berichten und Ankündigungen von Reisen. - Loewe war einer der aktivsten liberalen Politiker seiner Zeit; sein Grab in Berlin-Schöneberg wird als "Berliner Ehrengrab" gepflegt.
Maria Theresia, Kaiserin von Österreich
Pergament-Urkunde mit gezeichneter Ornamentik. 1743
Los 2594
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)
Maria Theresia, Kaiserin von Österreich (1717-1780). Urkunde m. U. "Maria Theresia" unter der Plica. Prächtige Kalligraphie auf Pergament, mit sehr reicher, teils figürlicher Ornamentik in Orig.-Federzeichnung auf allen vier Rändern. 1 S. Quer-imperial-folio (55 x 72 cm). Gefaltet. Wien 12.II.1743.
Verleihung des Tuchlauben-Rechtes an Leopold Benedl und seine Erben. Mit Angabe der Bedingungen. Die Kopfzeile sowie die 7-12 cm breiten Ränder mit reicher Ornamentik in Orig.-Federzeichnung gefüllt. - Teilweise angestaubt;die Schrift an einzelnen Stellen beschabt oder verblasst; die Signatur der Kaiserin wohl durch Feuchtigkeit stark ausgeblichen; 3 Löcher in der Plica von der ehem. Befestigung des - fehlenden - Siegels. - Trotz der Erhaltungsmängel eine beeindruckend prächtige Pergament-Urkunde aus der Frühzeit der Regierung Maria Theresias.
Milde, Carl August
Große Sammlung von Lebensdokumenten. 1840-1861
Los 2595
Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,667)
Milde, Carl August, bedeutender schlesischer Industrieller und liberaler preuß. Politiker, Kattunfabrikant, Direktor der Warschau-Wiener Eisenbahn, Gründer der "Dresdener Zeitung", 1848 Präsident der preuß. Nationalversammlung und Handelsminister (1805-1861). Große Sammlung von Dokumenten zu seiner politischen Laufbahn und wirtschaftlichen Tätigkeit. Ca. 180 Blatt, davon ca. 320 S. beschrieben. Meist folio, ferner 4to und gr. 8vo. 1823-1861.
"K. Milde-Erinnerungen. I. Politisches aus den Jahren 1848-1861. - II. Wirtschaftliches aus den 40er und 50er Jahren" (Umschlagtitel des Konvoluts). Briefe, Brief-Abschriften, Konzepte zu Briefen, Manifesten, Veröffentlichungen etc., gesammelt und handschriftlich kommentiert entweder von seinem Schwiegersohn, dem namhaften Staatsrechtslehrer Hermann von Schulze-Gaevernitz (1824-1888) oder dessen Sohn, dem Nationalökonomen und Politiker Gerhart von Schulze-Gaevernitz (1864-1943). 38 meist umfangreiche Briefe Mildes sind an seine Frau Emilie gerichtet, der er ausführlich von seiner Tätigkeit in Politik und Wirtschaft berichtet. Die Briefe und die vielen weiteren Dokumente sind von Mildes Schwiegersohn oder Enkel, Fachleute auf diesem Gebiet, sorgfältig geordnet, teilweise aufgelistet und sachkundig in Regestenform kommentiert. Einige Beispiele für die von Schulze-Gaevernitz verzeichneten Inhalte: "K. Milde (1847). Antrag auf Anbringung einer Petition Seitens des Vereinigten Landtags wegen Errichtung eines Handelsministeriums". - "K. Milde (Wien 21.VI.1850) berichtet als Delegierter des preuß. Ministeriums über Konferenzen mit dem österr. Minister v. Bruck über Zollverfassung u. Handelspolitik (Vertrag mit Preußen). Milde vertritt Preußens Stellung als Haupt des Zollvereins mit Nachdruck" - "Dankschreiben (v. 1.VII.1847) der jüdischen Gemeinde in Breslau anläßlich des mannhaften Eintretens des Abgeordneten Milde für Gewissensfreiheit u. Gleichberechtigung der Konfessionen" . - "Milde, Breslau: Amtliches Exposé an den Minister in Berlin über Österreichs politische u. handelspolitische Lage" (Juni 1855). - "K. Milde an Rudolf v. Auerswald und dessen Antwort" (Juni 1859). - "K. Milde Breslau 15. Sept. 1859. Umfangreicher Brief (31 Seiten), Adresse unbekannt. Das wichtigste Dokument für die Kenntnis der politischen Anschauungen Milde's". - "K. Milde u. Genossen (Breslau d. 15. Sept. 1856). Aufruf zur Anlage von Baumwollspinnereien in Schlesien". - "K. Milde (ca. 50er Jahre). Über Bedeutung u. Notwendigkeit des Papiergeldes". - "Schilderung u. Geschichte der Baumwollfabrikation in England (unvollständig)". - Beiliegend 1 eigh. Beileidsschreiben (4.IV.1862) des preußischen Politikers und zeitweiligen Ministerpräsidenten Rudolf von Auersbach an die Tochter Carl August Mildes nach dessen Tod. - Ferner beiliegend 3 gedruckte Flugblätter und Aufrufe. - Einige Blätter beschädigt. - Sehr reichhaltiges, wertvolles Material zur preußischen Politik und Wirtschaftsgeschichte im Zeitraum 1840-1861.
Oppen, Wilhelm von
Generalvollmacht für Stellvertreter vor dem Kurfürsten von Sachsen. 1554
Los 2597
Nachverkaufspreis
140€ (US$ 156)
Oppen, Wilhelm von (und 4 Brüder). Generalvollmacht für Caspar und Wolff von Oppen, ihn und seine 4 Brüder Friedrich, Hans, Rudolph und Peter vor dem Kurfürsten August von Sachsen zu vertreten. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 S. Mit 5 blindgeprägten Wappensiegeln. Gr. 4to. Nichel (Mark Brandenburg), "Sonnabent nach Urbani" 1554 (?).
Generalvollmacht, die 5 Brüder v. Oppen, die am Kommen verhindert seien, vor dem Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586, seit 1553 Kurfürst) zu vertreten. Friedrich von Oppen (gest. 1580) war Standesherr auf Fredersdorf (Mark Brandenburg); Rudolph von Oppen war Standesherr auf Nichel, Schlalach (etc.). Sein Sohn Caspar von Oppen (1516-1577), Standesherr auf Krausnigk und Nichel (seinem Geburtsort), war Administrator des Stifts Magdeburg und erzbischöflich magdeburgischer Hauptmann zu Zinna (wo er starb). - Gut erhaltene Urkunde der Reformationszeit, interessant durch die 5 Siegelprägungen der Herren von Oppen.
Prince-Smith, John
Historisch bedeutender politischer Brief. 1849
Los 2599
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)
Prince-Smith, John, deutscher Nationalökonom engl. Herkunft, Gründer der deutschen Freihandelspartei, geistiges Haupt des deutschen wirtschaftlichen Liberalismus, lebte und starb in Berlin (1809-1874). Eigh. Brief m. U. "J Prince-Smith". 10 S. Folio. Berlin 10.I.1849.
An einen Herrn, der ihn den Wahlmännern seines Kreises als Vertreter vorschlagen möchte. Sehr umfangreicher, bedeutender Brief über die augenblickliche politische Situation und die Verfassungsfrage in der Abstiegsphase der 1848er Revolution. "... In dem Krieg gegen die trügerischen Phrasen der Sonderinteressenten schon geübt, fürchte ich scharf die gangbaren politischen Stichwörter als 'historische Basis, zeitgemäße Entwickelung, geschichtlicher Uebergang, ständische Gliederung, Rechte Boden, soziale Reform' u. dgl. m., um jedesmal die faktischen Momente, auf die sie sich beziehen, in schlichter Wirklichkeit zu erfassen. Wo das bequeme Wort sich einstellte, fragte ich mit nüchternster Strenge, was man denn eigentlich Reales dabei zu denken habe ... Unser Ausgangspunkt ist die gewaltsame Abbrechung der Vereinbarungsversuche seitens der Krone. Diese von Camphausen aufgegriffene Fiktion einer 'Vereinbarung' ist mir von Anfang an als Etwas ganz Unhaltbares erschienen ... Die Volksparthei glaubte eine unwiderstehliche Uebermacht zu besitzen. Im Verfolge hat die Krone entschieden dargethan, daß sie die Oberhand führt. Wenn man also vorhin auf 'Anerkennung der Revolution', d. h. Berücksichtigung der Volksmacht drang, muß man jetzt die 'Anerkennung der Conterrevolution' oder Einsicht in die Gewalt der Krone nicht versagen ... Ein absolutes Veto wird man schwerlich der Krone versagen wollen, welche uns eben gezeigt hat, daß sie die faktische Macht besitzt, bei entstandenem Konflikte die Volksvertreter mit Gewalt zu sprengen ...". - Die erste Seite etwas fleckig. Blaustift-Anmerkungen und Korrekturen für die Setzerei zeigen, dass der Brief zum Druck befördert wurde. - Prince-Smith gilt als "die bedeutendste Persönlichkeit der deutschen Freihandelsbewegung" (Wikip.)
Seydlitz, Alexander Gottlieb von
Brief an einen Prinzen über einen Deserteur. 1750
Los 2600
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)
Seydlitz, Alexander Gottlieb von, preuß. Generalmajor (1700-1782). Brief m. U. "A. v. Seydlitz". 1 S. Folio. Stolpe 18.X.1750.
An einen herzoglichen Prinzen, hier noch als Oberst. "... Was aber die Ueberlassung des ... desertirten Husaren nahmens Großer, betrifft, so ist solches eine Sache die zur Zeit von mir nicht dependiret, in dehm ich nicht weiß, zu was für einer Straffe er, durch die über ihn veranlaßete Inquisition graviret befunden werde. ich habe auch auf den Fall, wenn er aggratiiret und an ein ander Regiment mit Königl. Consens abgegeben werden dörffte, bereits vor 8 Tagen deßen Ueberlaßung an ein anderweitiges Regiment versprechen müßen ...". - Seit 1747 war Seydlitz Oberst und Chef des Husarenregiments "Halasz". 1758 wurde er zum Generalmajor befördert.
Wilhelm II., Deutscher Kaiser
Brief als vierjähriges Kind an eine Cousine. 1863
Los 2603
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)
Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1859-1941). Eigh. Kinder-Brief m. U. "Vetter Willy". 31/2 S. Doppelblatt. 8vo. Schloß Rumpenheim (in Offenbach) 15.IX.1863.
Säuberlich geschriebener Kinderbrief des viereinhalbjährigen Prinzen Wilhelm von Preußen an eine Cousine Marie. "... Ich danke Dir für Deinen lieben Brief und die Bilder, von denen das, wo Ihr zusammen Kaffe trinkt, das ähnlichste ist. Heute reise ich nach Caßel, wo ich eine große Parade sehen will. Ich habe mich in Rumpenheim herrlich amüsiert. Grüße Elisabeth, Luise und die Gräfin ...". Er schließt mit den Worten: "Behalte lieb Deinen treuen Vetter Willy".
Balthus (d. i. Balthasar Klossowski de Rola, poln.-dt.-franz. Maler, 1908-2001). - Klossowska, Baladine, Malerin, die Mutter von Balthus, Schwester des Malers Eugen Spiro, Geliebte Rainer Maria Rilkes, Galeristin in Paris und Berlin (1886-1969). 6 eigh. Briefe m. U. "Baladine", "Bal" oder "B." In deutscher und teilweise franz. Sprache. Zus. 20 S. Gr. 8vo und gr. 4to. (Paris) 1957 bzw. o. J.
An die Ärztin, Psychologin, Chirologin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin Charlotte Wolff. Inhaltsreiche Briefe über Familie und Freunde sowie über eigenes Dasein und Empfinden. Sie schwärmt für R. M. Rilke, ihren einstigen Geliebten, den Patenonkel und Namensgeber ihres Sohnes Balthus: "... ich schlief heute nacht bis 21/2 und wachte, indem ich bis in den Morgen hinein im dicken Gedichtband von R. las; ich komme nicht von ihm los und weinend bin ich gegen 1/2 6 eingeschlafen. Ach Lotte, der hat mich nicht geliebt und ich habe sehr viel Schuld daran und ich gräme und gräme mich zu Tode ... Rilke wollte 'einsam' sein - aber er lockte in seiner Einsamkeit, er spann unsichtbare Fäden, die Netze wurden, und die, welche hineintorkelten, waren für seine 'Versuche' Objekte, die ihm die Einsamkeit beschäftigen halfen. Er dichtete dann diese unsichtbaren Wesen an - die er hold und schön sich ausmalte und seine Neugier entfachten - wunderbare Gedichte - und immer seine Art erklärten ...". Öfter kommt sie auf ihren Sohn Pierre Klossowski und vor allem auf ihren Enkel Matthieu zu sprechen. Ferner über verschiedene Verwandte und Freunde. Und Rilke taucht immer wieder in den Briefen auf.
Französische Maler und Bildhauer
12 Signaturen auf einer Petition. 1827
Los 2608
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)
Französische Maler und Bildhauer. 12 Signaturen auf einer Petition. 1 S. Doppelblatt. Folio. Paris 16.VII.1827.
Der Militär-Veteran Jean Baptiste Pécota wendet sich in einem ausführlichen Schreiben an den Comte de Forbin, Generaldirektor der Museen Frankreichs, mit der Bitte um eine Anstellung als Museumswächter in Paris, die zunächst einmal nicht berücksichtigt worden sei. Er habe seit dem Alter von 17 Jahren in der französischen Armee gedient, sei aber trotz seiner langjährigen Dienste nicht zu einem angemessenen Einkommen gelangt. Er habe sich jedoch hervorragend als Modell für die Künstler bewährt: "... heureusement la nature m'a doné [!] d'une physionomie fortement prononcée, de traits caracterisés qui depuis environ 8 ans deviennent utiles aux premiers artistes de l'academie Royale de peinture de la Capitale, je n'existe en quelque Sorte que dans leurs ateliers et j'ai concouru à la Création de nombre de Chefs-d'oeuvres, Ce qui doit indiquer que je possède les notions rélatives à l'emploi que je sollicite ...". - Zum Beweis dieser Aussage bat Pécota offensichtlich alle Künstler, denen er Modell gestanden hatte, seine Eingabe zu unterschreiben. Tatsächlich haben 12 Künstler, zwei sogar mit Empfehlung, das Schreiben unterzeichnet: J.-A.-D. Ingres, Gérard, Gros, Pradier, Horace Vernet, Bosio, Le Thière, Drölling, Mauzaisse, Meynier, Cartellier und Jean Baptiste Pécot. - Sehr ungewöhnliches Dokument der französischen Kunstgeschichte.
Französische Maler und Bildhauer
Sammlung von 34 eigenhändigen Briefen. 1813-1900
Los 2609
Nachverkaufspreis
700€ (US$ 778)
Französische Maler und Bildhauer des 19. Jahrhunderts. Sammlung von 34 eigenhändigen Briefen und 1 eigh. Postkarte. Ca. 1813-1900.
Eigenhändige, meist mit künstlerischen Themen befasste Schreiben. An Künstlern sind vorhanden: Eugène Emmanuel Amaury-Duval (1808-1885), Adèle d'Attry (1837-1879), Joseph Henri Barbet de Jouy (1812-1896), Jean-Auguste Barre (1811-1896, 2 Briefe), Paul-Albert Bartholomé (1848-1928, 2 Briefe), Paul Baudry (1828-1886), Joseph Louis Hippolyte Bellangé (1800-1886, beiliegend ganzseit. Federzeichnung), Julien Boilly (1796-1874), Louis Boulanger (1806-1867), Charles Carolus-Duran (1837-1917, 7 Briefe, 1 Karte), Eugène Carrière (1849-1906), Pierre Cartellier (1813), Henri Chapu (1838-1891, mit 2 Kohle- und Bleistift-Zeichnungen), Nicolas Charlet (1792-1845), Jules Chéret (1836-1932), Thomas Couture (1815-1879), Antoine-Laurent Dantan (1798-1878, 2 Briefe), Paul Delaroche (2 Briefe), Etienne-Jean Delécluze (1781-1863), Edouard Detaille (1848-1912, 2 Briefe), Achille Deveria (1800-1857), Narcisse-Vigile Diaz de la Pena (1807-1876), Charles Dupaty (1771-1825). - Häufig beiliegend Beschreibungen durch französische Antiquariate (darunter auch Charavet) sowie neuere Abzüge der Fotos von Porträts und Grabstätten der Künstler.
Hanfstaengl, Franz
Brief an den Weimarer Hofmaler Johann Heinrich Schramm.1845
Los 2611
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)
Hanfstaengl, Franz, berühmter Photograph, Lithograph und Kunstverleger, der bedeutendste deutsche Porträt-Photograph des 19. Jhdts (1804-1877). Eigh. Brief m. U. "Fr Hanfstaengl" sowie mit Adresse und Siegelresten. 1 S. Gr. 4to. Dresden 5.IX.1845.
An den Sachsen-Weimarischen Hofmaler Johann Heinrich Schramm (1810-1865), adressiert nach Coburg, weitergeleitet nach Jena, mit dem Ersuchen, "mir doch von den Portraiten der Jena'ensischen Profeßoren circa noch 10 zu übersenden; da ich mehrere zu gleicher Zeit anfangen möchte. Vorderhand glaube ich ist es ganz unnöthig, daß ich an die Universität schreibe." Er wolle den Professoren lieber die fertigen Abdrucke zusenden, "weil ihnen dann die Sache klarer vor die Augen treten wird". Der Adressat möge seinen Aufenthaltsort mitteilen, damit Hanfstaengl auch ihm Abdrucke sowie die Originale zusenden könne. "... Hier bin ich tief in Arbeiten vergraben, und ich befinde mich dabey doch beßer als es in Coburg bey dem vielen Nichtsthun der Fall gewesen ist ...". - Von 1835 bis 1844 wohnte Hanfstaengl mit seiner Familie in Dresden, wo er in der königl. Galerie ein Atelier einrichtete, um das große lithographische Werk über die Bestände der Dresdener Galerie herzustellen, von dem bis 1852 195 Blätter erschienen. 1844 siedelte er in das neuerworbene Schloß Pähl am Ammersee über, kam aber jährlich für mehrere Wochen oder auch Monate nach Dresden zurück, um das Galeriewerk weiterzuführen. - Gering tintenfleckig. - Selten.
Hentschel, H. Rudolph
Skizzenbuch u. Beilagen. 1865-1906
Los 2612
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)
Hentschel, H. Rudolph, Meissener Porzellanmaler und Radierer (1869-1951). Skizzenbuch. 41 Bl. Mit zahlreichen Bleistift-Zeichnungen. Quer-8vo. Pappband d. Z. (Gebrauchsspuren, Rücken mit Leinwand überklebt). (Meissen) 1886.
Reich gefülltes Skizzenbuch aus dem 3. Jahr von Hentschels Ausbildung auf der Meissener Zeichenschule, auf dem Vorsatz der Vermerk: "R. Hentschel. 1886". Schon ganz professionell wirkende naturalistische Zeichnungen von Frauen und Männern aus dem Alltag der arbeitenden Bevölkerung. Mit vielen Details der Modelle wie Köpfe, Gliedmaßen, Kleidung und Bewegung. Entsprechend seiner speziellen Begabung war Hentschel in der Porzellanmanufaktur vor allem als Figurenmaler beschäftigt. "Er gehörte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Konrad Hentschel zu den bedeutendsten Vertretern des Meißener Jugendstils" (Wikip.). - Heftung lose. - Mehrere Beilagen: Ersatzreserve-Paß des Ersatzreservisten Johannes Rudolf Hentschel. XVI, 16 S. Mit vielen handschriftl. Eintragungen. Kl. 8vo. Orig.-Pappbd. Meissen 29.V.1889. - Ersatz-Reserve-Schein für den "Porzellan-Maler Julius Ernst Hentschel, geboren am 23 September 1843", der "wegen Krampfaderbruchs u. Schwäche der Ersatz-Reserve überwiesen" wird. Gedrucktes Formular mit handschriftl. Eintragungen. Liebenwerda 30.VI.1865. - Einzugschein. "Dem Manufacturisten Herrn Ernst Julius Hentschel ... wird auf Ansuchen ... hiermit Erlaubniß ertheilt, in Vorbrücke sich häuslich niederzulassen". Gedrucktes Formular mit handschr. Eintragungen. Meissen, Königl. Sächs. Gerichtsamt, 11.VII.1868. - Genehmigung des Kgl. sächsischen Kämmereramtes für Julius Ernst Hentschel, "Figurenmaler bei der Kgl. Sächs. Porzellan-Manufaktur Meissen", am 22.XI.1906 zur Audienz beim König zu erscheinen. Mit dem als "Königliche Angelegenheit" gekennzeichneten Umschlag. Dresden 17.XI.1906. - Die Bescheinigungen 2 und 3 mit Erhaltungsmängeln.
Kirsch, Sarah, Lyrikerin, Trägerin von mehr als zwanzig Literaturpreisen (1935-2013). 2 eigh. Brief-Karten m. U. "Sarah K." bzw. "Sarah Kirsch". Zus. 3 S. Jeweils mit aufmontierten mehrfarbigen Aquarellen. Schmal-gr. 8vo bzw. quer-8vo. Tielenhemme 17.VIII.1991 (?) bzw. o. Datum.
An einen Freund. "... ich war viel unterwegs, dann noch Besuch aus dem 1. Teil meines Landes, was sehr anstrengend war, mehr will ich dazu nicht sagen ... Dies Buch bei Steidl ist nun sicher, Mierau kann ans Werk gehen! Wie er vorschlug mit Fotos - so soll es werden. Mein Buch beim gleichen Verlag wartet auf Sie wenn Sie nach Hause kommen. Hoffentlich kömmt meine Post in Saint-Siffret noch zurecht! Hier wird es schon herbstlich, die Schwalben üben 10 Stunden am Tag ihre Flügelchen schon [17.VIII.1991] ... nur ein Gruß bevor ich wieder fort muß! Es ist eine harte Zeit für eine, die Lesereisen nicht mag! Jüngst war ich in Wien, nun kömmt Berlin, dann wieder Westfalen ...". - Bei dem Buch mit Fotos handelt es sich vermutlich um den 1991 im Göttinger Verlag Steidl erschienenen Band "Spreu". - Dekorative Dichterin-Handschriften.
Münter, Gabriele
Signierte Einladungskarte zu einer Vernissage. 1930
Los 2618
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)
Münter, Gabriele, Malerin (1877-1962). Gedruckte Einladungskarte zu einer Ausstellung, mit eigh. Gruß und Unterschrift "G. Münter" (Bleistift). 1 S. Quer-8vo. Berlin 1930.
"mit frdl. Gruß! G Münter". Einladung zur Eröffnung einer Kollektiv-Ausstellung von Gabriele Münter in der Galerie Rudolf Wiltschek in Berlin W 10, Viktoriastrasse 30, am 15. November 1930. - Beiliegend der Ausstellungskatalog (3 S. Doppelblatt, gr. 8vo) mit Verzeichnis der ausgestellten Bilder und ihren Formaten. - So früh selten.
Schinkel, Karl Friedrich
Brief an einen Feldmesser-Aspiranten. 1818
Los 2620
Nachverkaufspreis
350€ (US$ 389)
Schinkel, Karl Friedrich, überragender Architekt, Kunstgewerbler und Maler, formte maßgeblich das Gesicht Berlins und vieler anderer Städte und Ortschaften in Preußen (1781-1841). Eigh. Signatur "Schinkel" auf einem Gemeinschaftsbrief der Berliner Kgl. Ober-Bau-Deputation. ½ S. Doppelblatt mit Adresse und Lacksiegel. Folio. Berlin 11.II.1818.
An Friedrich Wullstein, Kandidat der Mathematik, speziell der Feldmesskunst, in Magdeburg. Die Ober-Bau-Deputation in Berlin, hier vertreten durch den Oberlandesbaudirektor Johann Albert Eytelwein (1764-1848), Karl Friedrich Schinkel und die Oberbauräte Rothe, Cochius und Funk, fordert den Kandidaten auf, sich von der dortigen Provinzialregierung eine Prüfungsaufgabe aushändigen zu lassen: „Auf Ihre Eingabe ... haben wir heute die dortige königliche Regierung ersucht, Ihnen eine Karte zum Behuf Ihrer Prüfung in den zur Ausübung der Feldmeßkunst erforderlichen Kenntnissen aushändigen zu lassen ... Diese Karte ist übrigens auf gutes Royalpapier, welches vorher auf Leinewand gezogen werden muß, sauber und genau zu kopiren und bei gedachter Königlichen Regierung mit einem schriftlichen Aufsatze über Ihre wissenschaftliche Ausbildung und einem Atteste eines recipirten Feldmessers, daß Sie bereits gemessen und nivellirt haben, einzureichen." - Von allen fünf leitenden Berliner Baubeamten unterzeichnet.
Karajan, Herbert von
Brief über einen Kritiker. 1936
Los 2627
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)
Karajan, Herbert von, einer der bedeutendsten und prominentesten Dirigenten des 20. Jhdts (1908-1989). Eigh. Brief m. U. "H. v. Karajan". 6 S. auf 3 Bl. Mit Briefkopf "Der Generalmusikdirektor der Stadt Aachen". Gr. 4to. Aachen (ca. 1936).
Umfangreicher, handschriftlicher Brief an den - nicht genannten - Komponisten, Kirchenmusiker und Musikpädagogen Franz Philipp (1890-1972), in dem er bittere Klage über einen Musikkritiker Zimmermann führt, der ihn in einem beleidigenden Brief und in mehreren Musikzeitschriften heftig angegriffen habe. Sich auf "unser letztes Konzert" beziehend, schreibt Karajan: "... Sie wissen, mit wieviel Mühe, mit wieviel Sorgfalt gearbeitet worden ist und ich darf ruhig aussprechen mit wieviel Herzblut ich dabei beteiligt war. Und immerhin hat das gesamte Publikum und die Presse das begriffen und auch gewürdigt ... Nun werden Sie auch verstehen, was für einen deprimierenden Eindruck es macht von einem Kritiker solch einen Brief wie ich hier beilege zu bekommen. Ich weiss nicht was Herrn Zimmermann veranlasst in der unverschämtesten Art seit meinem Dienstantritt in der Zeitschrift Die Musik ... in der A[llgemeinen] Musik Z.[eitung] und noch einigen anderen Blättern über mich herzuziehen. Es ist bewiesen dass er seinerzeit genau so Prof. Raabe und in der schärfsten Weise Herrn Rehmann angegriffen hat, er ist eine jener Zerstörernaturen die ihr unterdrücktes Geltungsbedürfnis in dieser Weise abreagieren. Von den anderen schmutzigsten Mitteln die er anwendet, um durch Briefe die er an alle möglichen Leute hier und auswärts schreibt, meine Stellung zu schädigen, schweige ich ganz. So weit geht er schon - dass er nicht einmal Halt macht vor Fragen der Kunstauffassung und sie gewaltsam hinunterzerren will auf das Gebiet der Rasse ... Sie werden ja in nächster Zeit wohl seine Besprechungen lesen und sich dann ein Bild darüber machen. Wenn Sie ... an irgend einer Stelle einmal auf eine dieser Strömungen stossen so bitte stellen Sie dann die betreffende Meinung richtig. Sie wissen wie man unter solchen Dingen leidet und sie einem die Ruhe zur Arbeit nehmen können ... Darf ich Ihnen noch vielmals danken über [sic] die unvergesslichen Stunden die Sie uns mit Ihren Werken bereitet haben ...". - Gelocht.
Mascagni, Pietro
Signatur mit Datum auf dem Vorsatz eines Almanachs. 1901
Los 2631
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)
Mascagni, Pietro, ital. Komponist (1863-1945). Eigh. Signatur, Ort und Datum. - Auf dem Innendeckel eines Wiener Biedermeier-Almanachs. Wien, Mai 1901.
"P. Mascagni. Vienna 1901 - Maggio". Auf dem Innendeckel des Taschenbuchs: Aglaja. IV. (Hrsg. von J. Schreyvogel). Neue wohlfeilere Ausgabe. 290 S. Mit 6 Kupfertafeln von F. John. Kl. 8vo. Illustr. OPpbd mit Goldschnitt. Wien, Wallishausser, (1826 ?). - Vgl. Köhring S. 6. Aus welchem Anlaß sich der Komponist in Wien in den hübschen Almanach eingeschrieben hat, ob als Autogramm oder als Besitzvermerk, ist nicht bekannt. - Gebräuntes Papier; sonst ordentlich erhalten.
Meyerbeer, Giacomo
Brief an den Operndirektor Frederick Gye in London. 1863
Los 2632
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)
Meyerbeer, Giacomo, Komponist und Dirigent, einer der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts, Generalmusikdirektor in Berlin, lebte überwiegend in Paris (1791-1864). Brief m. U. "Meyerbeer". In franz. Sprache. 22/3 S. auf 2 Bl. Gr. 8vo. Berlin 10.III. 1863.
Umfangreicher Brief an Frederick Gye, Direktor des Royal Opera House Covent Garden in London. Bedankt sich für einen Brief von Gye aus Paris, der Meyerbeer mitteilte, dass Gye in dieser Saison Meyerbeers Oper "Der Nordstern" in sein Repertoire aufnehmen möchte, aber noch um Abänderungen in der Tonlage des "Gritzenko" für den Londoner Bariton Sebastiano Ronconi bittet. "... Il est très vrai que j'ai dit à Mr. Harris que j'étais prêt à arranger le rôle de Gritzenko pour la voix de Mr. Ronconi; mais j'ai ajouté que pour pouvoir faire cela d'une façon convenable, il fallait qu'il me procurât de Mr. Ronconi l'indication de l'étendue de sa voix; quelles sont le notes les plus sonores de sa gamme; sur quelles notes il peut prononcer les paroles; et enfin, s'il a encore d'autres détails particuliers à sa voix, de me les communiquer également. Il serait bon aussi que Mr. Ronconi ajoutât quel sont les rôles qui vont le mieux à sa voix dans son état actuel; ce qui m'éclairerait encore plus pour mon travail ...". In einem Postscriptum empfiehlt Meyerbeer noch die Berliner Primadonna Pauline Lucca: "Madelle Lucca a chanté il y a trois jours le rôle de Bertha dans le Prophète d'une façon vraiment extraordinaire, qui a électrisé tout le public. Je crois que si vous lui faisiez chanter une fois cette année ce rôle dans une des trois représentations qu'elle doit vous donner, elle y produirait un grand effet. Elle va étudier ce rôle en italien." - Mit Empfangsvermerk von Gyes Hand: "Reçu Paris March 12 1863". - Kleiner Einriss im ersten Blatt und späterer Vermerk mit Lebensdaten Meyerbeers am Ende des zweiten Blattes.
Schmidt, Johann Philipp Samuel
Brief über seine Bearbeitungen von Webers Werken. 1821
Los 2637
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)
Weber, C. M. von. - Schmidt, Johann Philipp, Berliner Komponist, Musik-Schriftsteller und -Bearbeiter, langjähriger Musikkritiker der Spenerschen Zeitung (1779-1853). Eigh. Brief m. U. "J. Schmidt". 1 S. Folio. (Berlin) 24.IX.1821.
An den (nicht genannten) Berliner Verleger und Musikalien-Händler A. M. Schlesinger. Über Schmidts Herstellung von Klavier-Auszügen zu Werken Carl Maria von Webers und anderer Komponisten für Schlesingers Verlag. Übersendet diesem "nun endlich die Ouv. zum 'Freischütz', 4händig von mir eingerichtet und C. M. v. Weber dedicirt. Ich würde, ohne Berücksichtigung Ihrer mir sonst erzeigten Gefälligkeiten und den Genuß bei der Arbeit selbst, dieses kleine Opus nicht unter 2 frd'or Honorar (wie die Ouv. zu Cortez) liefern können. So aber bitte ich Sie bloß mir meinen Rechnungs-Auszug saldirt gefällig zuzuschicken, der nicht von Belang seyn kann, indem ich Preciosa und die Beethovensche Sonate als ein Gratial für Correctur und Manuscript von Ihnen erhalten habe ...". - Zählt weitere bearbeitete und der Sendung beiliegende Kompositionen auf und nennt am Schluß noch einmal "2 Hefte 4 mains Sachen von C. M. v. Weber. Die Ouv. vom Freischütz habe ich auf eigne Kosten in 2 Stimmen gegen einander schreiben laßen. - Die Correctur vom CoB. d. Freischütz erhalten Sie Morgen auch. Es ist nur übel, daß ich immer das Original-Manuscript nicht mit erhalte und so auswendig bloß nach dem Gedächtniß corrigiren muß ...". - Dabei: Derselbe. Eigh. Billet m. U. "J. P. Schmidt". 1 S. Quer-4to. (Berlin) 28.II.1821. - "Ueber das Alexander-Fest [von Händel] werde ich Ew. W. bis Morgen Mittag - eher kann ich nicht - einen Aufsatz zur Sonnabendzeitung zusenden. Die Carnevals Opern sind ja alt und über Tancredi [von Rossini] ist schon mein Aufsatz erschienen. Aber über Orfeo [von Gluck?] behalte ich mir Mittheilung vor ...". - Interessante Informationen über Zeit und Umstände der ersten "Freischütz"-Bearbeitungen für Schlesingers Musikverlag.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge