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Lot 2064, Auction  126, Krebs, Karl Joseph, Pfalzgraf Weikhard von Stromhausen

Krebs, Karl Joseph
Pfalzgraf Weikhard von Stromhausen
Los 2064

Nachverkaufspreis
140€ (US$ 156)

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(Krebs, Karl Joseph). Pfalzgraf Weikhard von Stromhausen. Ein Sittengemälde der Vorwelt. 246 S. Mit gestochenem Frontispiz von Menardus Thoenert. 14,5 x 9 cm. Pappband d. Z. (beschabt). Weißenfels und Leipzig, Friedrich Severin, 1793.     
VD18 11538104. – Einzige Ausgabe des historischen Ritterschauspiels des Erzählers und Dramatikers Karl Joseph Krebs (1771-1808). – Stärker fingerfleckig und gebräunt, Titel und Vorsatz gestempelt, Frontispiz im unteren Bug gelöst und verso mit Abklatsch.

Lot 2068, Auction  126, Levesque, Pierre Charles, Träume des Aristobulus [und:] Sprüchwörter und sonderbare Einfaelle

Levesque, Pierre Charles
Träume des Aristobulus [und:] Sprüchwörter und sonderbare Einfaelle
Los 2068

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 200)

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(Levesque, Pierre Charles). Träume des Aristobulus, eines griechischen Weltweisen, nebst einem Auszuge vom Leben des Formosus, eines französischen Weltweisen. Aus dem Französischen übersetzt vom Raphael Joel. 1 Bl., IV, 96 S. Mit gestochenem Frontispiz von Johannes Berka. 16 x 9,5 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. (schwach berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Prag, Wien und Leipzig, Johann Ferdinand Schönfeld, 1785.     
VD18 10695893. Fromm 15194. Hayn-Gotendorf VII, 675. – Zweite Ausgabe der zuerst 1762 in Leipzig erschienenen Übertragung durch Raphael Joel. Der Pariser Historiker und Übersetzer Pierre-Charles Levesque (1736-1812) ist vor allem wegen seiner 1785 erschienenen Histoire de Russie bekannt geworden. – Etwas stockfleckig, mehrfach gestempelt (geschwärzt), Innenspiegel mit Bibliotheksschild und Signaturenstempel. – Beigebunden: Sprüchwörter und sonderbare Einfaelle berühmter Gelehrten und Künstler. 215 S. Mit Kupfertitel. Prag, Johann Herrl, 1794. - VD18 12029580. - Einzige Ausgabe der anonym kompilierten Sammlung von 563 Sprichwörtern. - Etwas braunfleckig.

Lot 2070, Auction  126, Liebschaften und politische Kniffe, der jetzigen Königinn von Spanien Maria Ludovika

Liebschaften und politische Kniffe
der jetzigen Königinn von Spanien Maria Ludovika
Los 2070

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Liebschaften und politische Kniffe der jetzigen Königinn von Spanien Maria Ludovika gebohrne Prinzessin von Parma. Aus authentischen Schriften gezogen. Aus dem Spanischen übersetzt. 166 S. 15 x 9 cm. Halbelder d, Z. (stärker fleckig und berieben). Riga (d. i. Leipzig, Sommer) 1797.
VD18 11547588. Hayn-Gotendorf IV, 409. Weller, Druckorte II, 254. – Einzige Ausgabe. "Pikantes und seltenes Pamphlet" (H.-G.). Wohl eine Übersetzung der im gleichen Jahr in Paris unter dem Titel Vie politique de Marie-Louise de Parme, Reine d'Espagne erschienenen Biographie der spanischen Königin Marie Luise (1751-1819). – Etwas braunfleckig. Hinterer fl. Vorsaz mit hs. zeitgenössischer Lektürenotiz.

Lot 2072, Auction  126, Marchant, François, Le Roman sans titre. Paris, Maradan, 1788

Marchant, François
Le Roman sans titre. Paris, Maradan, 1788
Los 2072

Nachverkaufspreis
130€ (US$ 144)

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(Marchant, François). Le roman sans titre, histoire véritable, ou peu sans faut. Par un philosophe du Palais-Royal. 2 Teile in 1 Band. 191; 178 S. 14 x 7,5 cm. Wurzelmarmoriertes Leder d. Z. (etwas geworfen) mit floraler RVergoldung. Paris, Maradan, 1788.
Barbier VII, 381. – Einzige Ausgabe dieser anonym erschienenen fiktiven Autobiografie François Marchants (1761-1793). – Sehr gut erhalten.

Lot 2073, Auction  126, Maximilian, Herzog in Bayern, Skizzen-Buch von Phantasus

Maximilian, Herzog in Bayern
Skizzen-Buch von Phantasus
Los 2073

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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(Maximilian, Herzog in Bayern). Skizzen-Buch von Phantasus (Pseudonym). Für 1834. 86 S., 1 Bl. Mit lithographischem Frontispiz. 14,5 x 10,5 cm. Illustrierter OPappband (fleckig). München, Georg Franz, (1834).
ADB LII, 270. – Einziger Druck der kleinen Sammlung von vier Erzählungen des Herzogs Max in Bayern (1808-1888). Enthält I. Giuletta und Bernardo. Ein Nachtstück. - II. Mal' Occhio. Ein Nachtstück. - III. Der gefangene Falke. Historische Scene aus dem zwölften Jahrhundert. - IV. Pfarrers Röschen. Schattenriss. – Etwas fleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 2075, Auction  126, Möller, Christian Friedrich, Biographien gestürzter Günstlinge

Möller, Christian Friedrich
Biographien gestürzter Günstlinge
Los 2075

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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(Möller, Christian Friedrich). Biographien gestürzter Günstlinge. XVI, 247 S. 16 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren). Giesen, Tasché und Müller, 1802.
Einzige Ausgabe der kleinen Sammlung von vier Lebensgeschichten verschiedener Persönlichkeiten aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, deren gemeinsames Schicksal es war, als Günstlinge mächtiger Herrscher verstoßen und hingerichtet worden zu sein. Enthält: "Thomas Wolfey, Cardinal der Römischen Kirche, Reichskanzler von England, Günstling des K. Heinrichs VIII. st. den 28. November 1530. - David Rizzio. Günstling der Königin Maria von Schottland. - Enguerrand von Marigny, Graf von Longueville, Günstling des Königs Philipp des Schönen in Frankreich, gehangen zu Paris im J. 1315. - Alvaro von Luna, Konnetable von Kastilien, Günstling Juan I. Königs von Kastilien, geköpft zu Valladolid im Jahr 1453." Der aus dem Erzgebirge stammende lutherische Geistliche und Schriftsteller Christian Friedrich Möller (1763-1825) hatte verschiedene theologische Ämter inne; er ertrank tragisch am 11. Januar 1825 im Flüsschen Schnauder bei Meuselwitz, nachdem dieses durch anhaltenen Starkregen über die Ufer getreten war. – Etwas fleckig, fl. Vorsatz gestempelt.

Lot 2076, Auction  126, Mondscheinphantasien, Herausgegeben von Einem, der sich nicht nennt

Mondscheinphantasien
Herausgegeben von Einem, der sich nicht nennt
Los 2076

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 200)

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Mondscheinphantasien. Herausgegeben von Einem, der sich nicht nennt. Erster Kranz (alles Erschienene). 114 S. Mit lithographischem Titel mit Vignette und 2 gefalteten Blatt Noten. 21 x 12 cm. Illustrierter OPappband (berieben und angestaubt, Ecken bestoßen, Rücken und Vorsätze erneuert). (Hamburg), Mondscheindruckerey (Manuscript für Brüder), 1838.
Freudenthal, Vereine in Hamburg S. 92f. MNE II, 45. Hayn-Gotendorf III, 39 ("Von größter Seltenheit"). – Einzige Ausgabe dieser seltenen Publikation, in nur 61 Exemplaren für die ebensovielen Mitglieder des "Mondscheinclubbs" in Hamburg gedruckt. Diese "gesellige Männergemeinschaft von Intellektuellen" (Freudenthal) gründete sich 1834 und bestand mindestens bis 1838. Man traf sich einmal monatlich auf dem Heuß Hof in Eimsbüttel und legte die Treffen angeblich so, daß der Mondschein bei der Rückkehr nach Hause den Weg erhellte. Der diskrete, aber umtriebige Club barg 7 Professoren und 8 Doktoren in seinem Kreise, aber auch der Schauspieler und Theaterdichter Gustav Raeder, der Schlachter G. H. Ballheimer (verfaßte auch die lustigen Gedichte "Naturkinder"), der Hamburger Gastwirt Marr (Verfasser des Dramas "Der Schlachter auf Reisen") und der Bibliothekar C. Lebrun zählten dazu; Präsident war der Jurist E. H. Eden. Die "Mondscheinphantasien" sind Gedichte und Liedertexte (meist nach bekannten Melodien), darunter auch plattdeutsche, die sämtlich "eine übermütig frohe, dazu weintrinkfeste Geselligkeit" illustrieren und von beachtlichem literarischen Niveau sind. Als Verfasser zeichnen "Hanns Sachs", "Mengwasser", "Richard Wanderer", "Dr. Paradies" verantwortlich. Teil der Mondscheinphantasien sind 7 Nummern "Der Vollmond. Politisches und literarisches Unterhaltungsblatt" (herausgegeben von "Dr. Postillion"), der mit der "Tageschronik" von "Heuß Hof" (Eimsbüttel), Trinkliedern, Reflexionen, Rätseln und Eingesandtem zum Vereinsleben aufwartet. – Stark gebräunt und stockfleckig.

Lot 2080, Auction  126, Nechschebi, Touti Nameh. Eine Sammlung persischer Märchen

Nechschebi
Touti Nameh. Eine Sammlung persischer Märchen
Los 2080

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Nechschebi. Touti Nameh. Eine Sammlung persischer Mährchen. Deutsche Übersetzunng von C. J. L. Iken. 316 S. (von 323 S.; Anhang fehlt). Etwas späterer Pappband (Rücken aufgehellt, an den Gelenken leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Johann Georg Cotta, 1822.
Goedeke XIII, 444, 47, 9 - Hayn-Gotendorf V, 348. – Erste deutsche Ausgabe. Enthält u. a. die Erzählungen: "Der Edelmann und die Soldatenfrau, deren Tugend jener auf die Probe stellte; der König von Kinodsch und seine Tochter, in welche sich ein Derwisch verliebte; Vier reiche Leute, die arm wurden; Des Kaufmanns Tochter und der Schakal; Der Löwe und der Bramin, der über seine Lüsternheit sein Leben verlor" und viele weitere. – Der Anhang von J. G. C. Kosegarten fehlt. Teils unaufgeschnittenes Exemplar. Leicht gebräunt, vereinzelt etwas braunfleckig.

Novalis
Gedichte
Los 2083

Nachverkaufspreis
140€ (US$ 156)

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Novalis (d. i. Friedrich von Hardenberg). Gedichte. 2 Bl., 138 S., 1 Bl. Mit gestochenem Portrait. 13 x 8,5 cm. Dunkelgrüner blindgeprägter OLeinenband mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel sowie Goldschnitt. Berlin, Georg Reimer, 1857.
Goedeke VI, 51, 6. Borst 2660. – Erste Ausgabe. – Etwas stockfleckig, schönes Exemplar.

Lot 2084, Auction  126, Nugae Venales, sive Thesaurus ridendi & jocandi

Nugae Venales
sive Thesaurus ridendi & jocandi
Los 2084

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Nugae venales, sive Thesaurus ridendi & jocandi. Ad gravißimos severißimosque viros, patres melancholicorum conscriptos. Editio ultima auctior & correctior. 2 Bl., 323 S. Mit Kupfertafel. 13 x 7,5 cm. Pergament d. Z. (Gelenke angeplatzt) mit hs. RTitel. O. O. u. Dr. 1689.
Graesse IV, 701. Flohliteratur 16. Vgl. Goedeke II, 511, 7a. – Bekannte Sammlung parodistischer Disputationen, darunter u. a. die "Theses de hasione" sowie die "Pugna porcorum" und weiteres. – Stellenweise schwach braun- und stockfleckig, papierbedingt leicht gebräunt. Vereinzelt minimale Eselsohren.

Lot 2085, Auction  126, Paalzow, Henriette, Jakob van der Nees

Paalzow, Henriette
Jakob van der Nees
Los 2085

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)

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(Paalzow, Henriette). Jakob van der Nees. Von der Verfasserin von Godwie-Castle. 3 Bände. 16 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Breslau, Josef und Komp., 1844.
Vgl. Kosch XI, 837. – Erste Ausgabe. Bei Kosch nicht genannter Roman der Berliner Erzählerin Henriette Paalzow (1788-1847). Die Handlungen ihrer Romane spielen zumeist in aristokratischen Familienkreisen und wurden gerühmt für ihre glaubwürdigen Schilderungen. U. a. war der preußische König Friedrich Wilhelm IV. einer ihrer begeisterten Leser. "Der Erfolg der Paalzowschen Romane lag in erster Linie in der würdigen Haltung und der sittlichen Größe und Reife, welche die Schriftstellerin in jeder Zeile offenbart. Außerdem besitzt sie die Gabe psychologischer Entwickelung, besonders weiblicher Gemüther; ihre Schilderung der Charaktere ist fast immer eine gelungene ... die Verschlingung der Begebenheiten ist spannend, so daß das Interesse von einer Situation zur andern steigt; die Beschreibung der Aeußerlichkeiten, wie der Costüme, der Toiletten, der Landschaften und besonders auch der Architecturen ist sorgfältig, wenngleich hier oft eine zu große Breite den Eindruck schmälert: alle diese Vorzüge verdecken manche kleinen Mängel und erklären das lange andauernde Interesse, das vom Publicum den Paalzowschen Romanen geschenkt wurde" (ADB XXV, 38). – Titel gestempelt. Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 2086, Auction  126, Pedrini, Giovanni Antonio, I fasti elvetici poema

Pedrini, Giovanni Antonio
I fasti elvetici poema
Los 2086

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)

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Pedrini, Giovanni Antonio. I fasti elvetici poema consacrato al talamo delle Loro Reali Altezze Carlo Filippo di Francia conte di Artois, colonello generale delle truppe elvetiche della corona, e Maria Teresa di Savoia. 2 Bl., 78 S. 21 x 13,5 cm. Maroquin d. Z. (leicht berieben und bestoßen) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild, Supralibros, Deckel- und Innenkantenfileten. O. O., Dr. u. J. (1773).
Wohl erste Ausgabe, gewidmet den Königlichen Hoheiten Karl Philipp von Frankreich, Graf von Artois, Generaloberst der Schweizer Kronentruppen, und Maria Teresa von Savoyen. Die Einbanddeckel zeigen jeweils ein Wappen mit sechs Lilien und sechs Delphinen in vier Feldern und stehen symbolisch für das französische Königshaus. – Etwas stock- und fingerfleckig.

Lot 2089, Auction  126, Pückler-Muskau, Hermann von, Südöstlicher Bildersaal. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841

Pückler-Muskau, Hermann von
Südöstlicher Bildersaal. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841
Los 2089

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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(Pückler-Muskau, Hermann von). Südöstlicher Bildersaal. 3 Bände. Mit 12 (statt 15; 4 koloriert) lithographischen Tafeln. 19 x 12 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841.
Goedeke XIV 719, 451. – Erste Ausgabe der Beschreibung seiner Griechenlandreise im Jahr 1836. "Pückler hat mächtig dazu beigetragen, das Genre, worin er glänzt, in der Lesewelt einzubürgern - das Genre nämlich der Reisebilder und Reisenovellen nach Heines Vorgang und Manier" (ADB XXVI, 694). Die Tafeln u. a. mit einer Karte von Ithaka, Ansichten von Malta, Kloster Megaspileon, der Küste von Kurbes u. a. – Etwas fleckig, Vorsatz mit alter Ziffernsignatur. Schönes und dekorativ gebundenes Exemplar. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).

Lot 2090, Auction  126, Raabe, Wilhelm, Sämmtliche Werke. (Braunschweiger Ausgabe)

Raabe, Wilhelm
Sämmtliche Werke. (Braunschweiger Ausgabe)
Los 2090

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Raabe, Wilhelm. Sämmtliche Werke. (Braunschweiger Ausgabe). Herausgegeben im Auftrag der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft von Karl Hoppe und Jost Schillemeit. 25 Bände. 19,5 x 13 cm. OLeinen mit OSchutzumschlag. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1966-2005.
Mischauflage der kritischen Textedition. Mit den abschließenden, von Jost Schillemeit herausgegebenen Ergänzungsbänden I bis IV (statt 5), welche die Briefe, den Briefwechsel Raabe-Jensen, Gespräche und die Raabe-Bibliographie enthalten. Der Textband IX liegt in zwei Teilbänden vor. – Verlagsfrisch.

Lot 2091, Auction  126, Rathlef, Ernst Lorenz Michael, Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M. M. Ch. A***

Rathlef, Ernst Lorenz Michael
Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M. M. Ch. A***
Los 2091

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)

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(Rathlef, Ernst Lorenz Michael). Die letztern Tage der jüngern Demoiselle M. M. Ch. A***. Aus authentischen Quellen zum Druck befördert von K**. 2 Bl., VIII S., S. 5-112 (so komplett). 16 x 9,5 cm. Späterer schlichter Pappband (berieben und bestoßen, mit Schabspuren). Hamburg, Buchenröder und Ritter, 1775.
VD18 10979875. Goedeke IV/1, 129, 12, 2. Kippenberg I, 3286. – Eine von zwei in der Kollation abweichenden Druckvarianten der ersten Ausgabe, die bei Buchenröder und Ritter in Hamburg erschien; das VD18 nennt noch einen dritten unautorisierten Hamburger Druck mit der schönen Firmierung "zu bekommen in den hiesigen Zeitungsbuden". Enthüllungsschrift über den umstrittenen plötzlichen Tod der jungen Schauspielerin Charlotte Maria Magdalena Ackermann (1757-1775), die in Hamburg sehr verehrt wurde. Auf ihrem Nachttisch lag angeblich aufgeschlagen Goethes Werther, worin mehrere einschlägige Textstellen markiert waren, die auf einen Freitod der Schauspielerin hindeuten. Weshalb die Schrift auch als eine Art "weibliche Wertheriade" gelten könne (der ursprüngliche und dann verworfene Titel sollte lauten "Leiden und Freuden") – Es fehlt das gestochene Portrait, das laut Kippenberg der Auflage erst nachträglich beigegeben wurde. Etwas braunfleckig.

Lot 2092, Auction  126, Ratschky, Joseph Franz von, Melchior Striegel ein heroischepisches Gedicht

Ratschky, Joseph Franz von
Melchior Striegel ein heroischepisches Gedicht
Los 2092

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)

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Ratschky, J(oseph) F(ranz von). Melchior Striegel ein heroischepisches Gedicht. Für Freunde der Freyheit und Gleichheit. Neue verbesserte Ausgabe. 275 S. Mit 5 (statt 6) Kupfertafeln von Jury nach Ramberg. 20,5 x 12 cm. Schlichter Halblederband d. Z. (berieben). Leipzig, (Göschen) 1799.
Goedeke IV/1, 204, 10. Lanckoronska-Oehler III, 69. – Erste illustrierte Ausgabe der Satire auf die Französische Revolution. Ratschky (1757-1810) verlegt die Handlung von Paris in das Dorf Schöpsenheim, u. a. mit parodierenden Bemerkungen zu Goethe und Wieland u. a. Das Freiheitslied (S. 225/226) ist in Rot und Blau auf weißem Grund gedruckt, um durch "diese liebliche Farbenmischung auf die Augen aller Freunde der Freyheit und Gleichheit einen sehr wohltätigen Eindruck [zu] machen" (S. 205). Die reizvollen Kupfer "gehören mit ihren drastischen Szenen, ihrer trefflichen Hogarth-artigen Charakterisierung und ihrem niederdeutschen Humor zu Rambergs Meisterleistungen" (Lanckoronska-Oehler). – Es fehlt das Kupfer zum dritten Gesang. Etwas stärker fleckig.

Lot 2094, Auction  126, Rheinischer Merkur, Jahrgänge I-II mit 266 (statt 357) Nrn. 1814-1815

Rheinischer Merkur
Jahrgänge I-II mit 266 (statt 357) Nrn. 1814-1815
Los 2094

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Rheinischer Merkur. (Hrsg. von Joseph Görres). Erster [und zweiter] Jahrgang in 266 (von 357) Nummern und 54 Beilagen in zusammen 7 Bänden. 34 x 25 cm. Pappbände d. Z. (Kapitale und Kanten bestoßen, etwas kratzspurig und berieben; Rücken von Band II modern hinterlegt). (Koblenz, Pauli und Heriot), 1814-1815.
Goedeke VI, 204, 21, Deneke 930. Diesch 1582. Estermann 1.105. – Bedeutende Zeitschrift, die ein wichtiges und wertvolles Dokument für die politische und literarische Geschichte des 19. Jahrhunderts darstellt. Görres wurde damit zum eigentlichen Schöpfer der deutschen Publizistik. Auch seine Freunde Achim von Arnim (Goedeke VI, 75, 31. Mallon 85), Clemens Brentano (Goedeke VI 61, 30. Mallon 59), Max von Schenkendorf u. a. lieferten Beiträge. Enthält ferner von Heinrich von Kleist "Kriegslied für die teutschen Jäger" (Sembdner 23). Wegen seiner ungeheuren Wirkung hat Napoleon den "Rheinischen Merkur" die "Fünfte Großmacht" genannt, die gegen ihn angetreten sei. Mit Beendigung der Napoleonischen Herrschaft wäre die Aufgabe der Zeitung im Sinne der Preußischen Regierung erfüllt gewesen, aber Görres war durch sein Blatt eine politische Macht geworden, die auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wollte. Scharfe Urteile über den Wiener Kongress, Ausfälle gegen die süddeutschen Rheinbundstaaten und das russische Bündnis brachten Görres immer mehr in Gegensatz zur Preußischen Regierung. Bereits im Sommer 1814 wurde das Blatt in Bayern, Württemberg und Baden verboten, im Januar 1816 dann auch von der Preußischen Regierung. Damit stellte eines der aufregendsten Presseerzeugnisse des 19. Jahrhunderts sein Erscheinen ein. - Vorhanden sind die Nummern 36-45, 57-51, 53-60, 62-66, 80, 81, 83-112, 115, 118-119, 121, 126-195, 197-199, 200-204, 213, 217, 218, 220, 221, 223-245, 251-271, 276-277, 279-282, 284-323, 325-330, 332-344, 346, 348-352 mit Beilagen zu Nummern 40, 70, 80, 83, 87, 89, 90, 93, 95, 97, 98, 100, 101, 103, 105, 110, 112, 115, 119, 128, 137, 142, 146, 149, 151, 157, 159, 163, 167, 170, 176, 180, 182, 187, 191, 199, 202, 209, 213, 226, 231, 264, 278, 283, 290, 293, 296, 300, 308, 317, 334, 336, 340, 342. – Vorsätze mit Namenszug und überklebten Exlibris, teils stock- und wasserfleckig, Gebrauchsspuren.

Lot 2096, Auction  126, Rist, Johann, Monatsgespräche

Rist, Johann
Monatsgespräche
Los 2096

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 778)

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(Rist, Johann. Monatsgespräche). 6 Teile in 4 Bänden. Mischauflage. 13,5 x 7,5 cm. Leder (2) bzw. Pergament (2) d. Z. (fleckig, Gelenke stellenweise eingerissen). Hamburg, J. Naumann und Frankfurt, J. G. Schiele, 1663-1674.
Dünnhaupt 98.I.3, 98.II.2, 98.III.1, 98.IV.1, 98.V und 98.VI.1. Vgl. Faber du Faur 404-409. Goedeke III, 86 f, 56-58, 61-63. Jantz 2122-2124. Kroker II, 560. Maltzahn II, 1007. – Erste Ausgaben (Teil I in 3., Teil II in 2. Auflage). Alle von Rist verfassten "Monatsgespräche", einer Serie "unterhaltsamer und belehrender Diskussionen nach dem Vorbild der 'Gesprächsspiele' Harsdörffers" (Dünnhaupt). Nach Rists Tod wurde die Reihe von Erasmus Francisci fortgesetzt. Vorhanden sind: I. Das AllerEdelste Nass der Gantzen Welt ... Jänners-Unterredung. Frankfurt 1674. - II. Das AllerEdelste Leben der Gantzen Welt ... Hornungs-Unterredung. Frankfurt 1663. - III. Die AllerEdelste Tohrheit der gantzen Welt ... Märtzens-Unterredung. Hamburg 1664. - IV. Die AllerEdelste Belustigung Kunst- und Tugendliebender Gemühter ... Aprilens-Unterredung. Hamburg 1666. - V. Die alleredelste Erfindung der Gantzen Welt ... Mäyens-Unterredung. Frankfurt 1667. - VI. Die alleredelste Zeit-Verkürtzung der Gantzen Welt ... Brachmonats-Unterredungen. Frankfurt 1668. – Vorsätze teils mit Besitzeinträgen und Notizen. Leicht gebräunt und vereinzelt fleckig. In Band II einige Marginalien, in Band III Titel im Falz und am Rand hinterlegt. Die beiden Lederbände mit gestochenem Wappenexlibris.

Lot 2099, Auction  126, Schefer, Leopold, Laienbrevier. 1. und 2. Halbjahr. 1834-1835.

Schefer, Leopold
Laienbrevier. 1. und 2. Halbjahr. 1834-1835.
Los 2099

Nachverkaufspreis
80€ (US$ 89)

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Schefer, Leopold. Laienbrevier. Erstes [und zweites] Halbjahr. 2 Bände. 2 Bl., 304 S.; 2 Bl., 374 S. 16,2 x 11 cm. Dunkelbraune Lederbände d. Z. (Ecken und Kanten etwas bestoßen) mit RVergoldung, reicher ornamentaler Blindprägung und Filetenvergoldung auf allen Deckeln sowie Goldschnitt. Berlin, Veit und Comp., 1834-1835.
Goedeke X, 227, 46. – Erste Ausgabe des enorm erfolgreichen Werks, das bis Ende des Jahrhunderts 19 Auflagen erlebte, hier in einem schönen Einband. Am Schluss von Band I die drei Seiten füllende Handschrift eines Gedichtes "Das Lied vom Rhein" (15 Strophen zu 4 Zeilen), datiert 17.II.[18]40 und unterzeichnet "Schleifer", d. i. vermutlich der österreichische Dichter Matthias Leopold Schleifer (1771-1842), vgl. Goedeke VI, 552, 32. – Gering stockfleckig. Sonst sehr schönes Exemplar mit interessantem politischen Zusatz-Gedicht.

Lot 2100, Auction  126, Schlegel, Ernst Friedrich, Wahrhafftiger Bericht des Dreßdnischen Priester-Mords

Schlegel, Ernst Friedrich
Wahrhafftiger Bericht des Dreßdnischen Priester-Mords
Los 2100

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Sammelband mit 3 Schriften zum Mordfall an dem Dresdner Theologen Hermann Joachim Hahn. 18,5 x 15 cm. Bibliotheksleinen um 1900 (etwas stockfleckig). Dresden 1726.
Sammelband mit drei zeitgenössischen Drucken anlässlich des Mordes an dem evangelisch-lutherischen Theologen Hermann Joachim Hahn (1679-1726), der als Prediger an der Dresdner Kreuzkirche wirkte und am 21. Mai 1726 von dem katholischen Fleischerknecht und Söldner Franz Laubler brutal getötet wurde. Der spektakuläre Kriminalfall erregte in Dresden ein solches Aufsehen, dass es zu einem Bürgeraufstand kam.
I. (Ernst Friedrich Schlegel). Wahrhafftiger und noch nicht so umbständlich beschriebener Bericht des Dreßdnischen Priester-Mords: Jngleichen einer Beschreibung der wohlverdienten Execution des Meuchel-Mörders Frantz Laublers, welche den 18. Jul. 1726. in Dreßden geschehen. 37 S. Mit gestochenem Frontispiz. O. O. u. Dr. 1726. - VD18 10151028. Holzmann-Bohatta I, 5573. - Einziger Druck der im Kolportagestil vorgetragenen sensationsgetriebenen Schilderung des spektakulären Kriminalfalls, der die Residenzstadt Dresden im Sommer 1726 in Atem hielt. Das szenische Kupfer zeigt den Delinquenten Franz Laubler im Gefängnis und auf der eigens für ihn errichteteten Bühne auf dem Alten Markt, wo er gerädert wurde. - Etwas stärker gebräunt und braunfleckig, Titel mit Tintenwischer, Kupfertafel im oberen Rand etwas knapp beschnitten und mit kleiner hinterlegter Fehlstelle.
II. (Otto vom Graben zum Stein oder Heinrich Cornelius Hecker). Das uber den blutigen Tod, seines von einem Papisten ermordeten Lehrers, S.T. Herrn M. Hermann Joachim Hahns, in blutigen Thränen schwimmende Dreßden, wird vermittelst einer Klag- und Trost-Ode, welcher eine ungebundene Grabschrifft des Seel. Mannes beygefüget, mitleidend angeredet von Bellamintes (Pseudonym). 8 Bl. O. O. u. Dr. 1726. - VD18 90016238. Weller S. 64. - Eine von drei im VD18 verzeichneten Druckvarianten des Epicedions, dessen gesicherte Verfasserschaft unklar bleiben muss. Exemplar des Drucks mit der floralen Holzschnittzierleiste auf Blatt A2 recto und der Holzschnitt-Schlussvignette mit dem Engel (bzw. Putto). - Gebräunt und braunfleckig.
III. Hermann Joachim Hahn. Letzte Worte, die derselbe am Sonntage Cantate, den 19. Maji 1726 zu seiner anvertrauten Gemeinde geredet, und mittwochs darauf den 22. ejusdem zu ihr reden wollen, hieran aber durch die den 21. an ihm verübte Meuchel-Mörderische Entleibung verhindert worden. Aus dessen eigenen Concepten ans Licht gestellet. S. 3-55. Mit gestochenem Portrait. Dresden, Johann Christoph Krause für Christian Rodring, 1726. - VD18 11507446. - Einziger Druck der von Hahns drei Söhnen herausgegebenen Predigten. Das Frontispiz von C. A. Wortmann zeigt dessen Portrait. - Es fehlen die beiden Blatt mit der Widmung. Etwas fleckig.

Lot 2101, Auction  126, Schlimpert, Moritz, Die anziehende Geschichte des Prinzen Coqueluche und seines Gefährten Mustafa

Schlimpert, Moritz
Die anziehende Geschichte des Prinzen Coqueluche und seines Gefährten Mustafa
Los 2101

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 200)

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Schlimpert, Moritz. Die anziehende Geschichte des Prinzen Coqueluche und seines Gefährten Mustafa. Nach dem Französischen frei bearbeitet. 3 Bl., 144 S., 4 Bl. (Anzeigen). Mit Holzschnitt-Titelvignette und zahlreichen Holzschnittillustrationen von Delmas. 16,5 x 11 cm. Illustrierter OPappband (etwas stärker fleckig, berieben und bestoßen, Gelenke leicht beschabt). Leipzig, B. G. Teubner, (um 1850).
Vgl. Kosch XV, 185f. – Bei Kosch nicht genannte einzige Ausgabe der deutschen Bearbeitung der orientalischen Abenteuergeschichte durch den sächsischen Erzähler Gotthelf Moritz Schlimpert (1814-1886), illustriert mit reizenden kleinen Figurenstudien als Textvignetten. Der talentierte Schlimpert wirkte als bescheidener Hilfslehrer in Greifenhain und später als Bürgerschullehrer in Frankenberg. Neben christlich-moralischen Schriften verfasste er zahlreiche Bearbeitungen vornehmlich für die Jugend, neben dem vorliegenden auch so märchenhafte Titel wie Der Windgeist und die Regengöttin nach de Musset (1846) oder sozialkritische wie Peter Dumont’s Geschichte seiner 34jährigen Sclaverei in Africa (1848). Der illustrierte Anhang mit 14 Verlagsnovitäten. – Papierbedingt gebräunt, vereinzelte Flecken, Bindung teils etwas schwach. Über den KVK nur zwei Standortnachweise (UB Leipzig und Pfälzische Landesbibliothek).

Lot 2103, Auction  126, Schulze-Smidt, Bernhardine, Aus Heimath und Fremde

Schulze-Smidt, Bernhardine
Aus Heimath und Fremde
Los 2103

Nachverkaufspreis
140€ (US$ 156)

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(Schulze-Smidt, Bernhardine). Aus Heimath und Fremde. Drei Erzählungen von E. Oswald (Pseudonym). 3 Bl., 275 S. 18 x 12 cm. Halbleder d. Z. (leichte Schabspuren) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Wedekind & Schwieger, 1876.
Kosch XVI, 620. – Einzige Ausgabe der Sammlung von drei Erzählungen der Bremer Schriftstellerin Bernhardine Schulze-Smidt (1846-1920), eine ihrer frühesten Veröffentlichungen, die noch unter Pseudonym erschien (ab 1884 publizierte sie unter ihrem Klarnamen). Enthält: I. Heimweh. - II. Thüringer Sommerfrische. - III. Seaton Wildgale. Aufgewachsen als Tochter des Bremer Senators Heinrich Smidt (1806-1878) auf dem damals nahe der Stadt gelegenen Gut Dunge verbrachte sie längere Sprachaufenthalte in England und machte auch sonst zahlreiche Reisen, nach einem Aufenthalt in München zog sie wieder nach Bremen, wo sie sich sozial engagierte und auch starb. Das Herrenhaus auf dem Gut ihrer Familie brannte 1885 vollständig nieder. Neben ihren vielen Romanen und Erzählungen machte sie sich auch als Übersetzerin einen Namen u. a. aus dem Türkischen, für die damalige Zeit eine Besonderheit. – Papierbedingt etwas gebräunt, Vorsätze leimschattig, sonst wohlerhalten. Exemplar aus der Gräflich Rothenburg‘schen Bibliothek, mit entsprechendem Wappenstempel auf dem Titel.

Lot 2107, Auction  126, Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von, Der 42jährige Affe

Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von
Der 42jährige Affe
Los 2107

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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(Steinsberg, Karl Franz Guolfinger von). Der 42jährige Affe. Ein ganz vermaledeites Märchen! Aus dem Französischen. Band I (von 2). 250 S., 3 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochener Titelvignette. 17 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, Ecken beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Berlin (d. i. Prag, Schönfeld) 1784.
Goedeke V, 349, 8 (nur Teil I). Hayn-Gotendorf I, 31 (nennt einen Band II mit der Jahreszahl "1784" und bezeichnet den Druck von 1786 als zweite Auflage). – Erste Ausgabe des ersten Bandes. "Diese scharfe und pikante Satyre wurde bisher sonderbarerweise als gegen Voltaire gerichtet bezeichnet, während sie in Wirklichkeit unverkennbar auf Joseph II., der damals 42 Jahre alt war, sich bezieht" (H.-G.). Ein Affe erzählt seine Erlebnisse bei den Menschen; Kritik an verlogener Tugend, Bestechung, Hurerei (mit freien Schilderungen von Verführungen), Unterbewertungen deutscher Dichter ("ein Lessing, Leibniz, Wieland oder Geßner sind unbekannt"), Dummheit und Borniertheit des Adels usw.
Der böhmische Theaterdichter und Journalist Ritter von Steinsberg (1757-1817) ist nach Wurzbach "eine der eigenthümlichsten Gestalten aus den besten Tagen der Josephinischen Periode". Mit Seitenhieben auf Preußen, das als "Hungerland" bezeichnet wird, während Österreich das "Fettland" sei (vgl. ausführlich Bodi, Tauwetter in Wien, S. 337). Der zweite, hier nicht vorhandene Band blieb den Bibliographen vielfach unbekannt oder wurde irrtümlich als "nicht von Steinsberg" angesehen. – Titel und fl. Vorsätze mit ungarischem Stempel. Fingerfleckig, anfangs und am Schluss mit Feuchtigkeits- bzw. Tintenrand. Insgesamt etwas unfrisch.

Storm, Theodor
Drei Novellen
Los 2109

Nachverkaufspreis
80€ (US$ 89)

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Storm, Theodor. Drei Novellen. 4 Bl., 99 S. 13,5 x 9.5 cm. Grüner illustrierter OLeinenband (fleckig und bestoßen) mit Goldprägung und Goldschnitt. Berlin, Heinrich Schindler, 1861.
Teitge 77. – Erste Ausgabe. Enthält Veronica, Späte Rosen und Drüben am Markt. – Vortitel mit Namenseintrag. Stockfleckig, Innengelenke angebrochen.

Lot 2110, Auction  126, Sue, Eugène, Die Geheimnisse von Paris

Sue, Eugène
Die Geheimnisse von Paris
Los 2110

Nachverkaufspreis
160€ (US$ 178)

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Sue, Eugène. Die Geheimnisse von Paris. Übersetzt von A. Diezmann. 8 Teile in 4 Bänden. Mit 34 Holzschnitt-Tafeln von Theodor Hosemann. 15,5 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (Ecken und Kanten etwas bestoßen) mit Roamntiker-RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Meyer und Hoffmann, 1843.
Rümann 1009. Brieger 93. Vgl. Vicaire VII, 683. Carteret III, 569f. – Erste deutsche Ausgabe, zugleich die erste Ausgabe mit den Illustrationen Hosemanns. Eugene Sues (1804-1857) berühmter Feuilleton-Roman Mystères de Paris erschien von Juni bis Oktober 1843 fast täglich in der (eher konservativen) Tageszeitung "Le Journal des Débats" und machte seinen Verfasser schlagartig berühmt. Seine Schilderung der sozialen Probleme der Zeit machte auch auf Friedrich Engels Eindruck: "Der wohlbekannte Roman von Eugène Sue, die Geheimnisse von Paris, hat auf die öffentliche Meinung, ganz besonders in Deutschland, tiefen Eindruck gemacht; die eindringliche Art, in der dieses Buch das Elend und die Demoralisierung darstellt, die in großen Städten das Los der 'unteren Stände' sind, mußte notwendig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Lage der Armen im allgemeinen lenken." Im selben Jahr erschienen noch vier Supplementbände. – Ein Band mit verblasstem schmalem Feuchtigkeitsrand, sonst wohlerhalten. Dekorativ gebundenes Exemplar.

Lot 2111, Auction  126, Tasso, Torquato, Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti

Tasso, Torquato
Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti
Los 2111

Nachverkaufspreis
120€ (US$ 133)

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Tasso, Torquato. Il Goffredo, poema eroico; con gli argomenti di Orazio Ariosti in questa nuova impressione corretto, e di belle figure ornato, con la vita dell’autore, e con l’aggiunta de’cinque canti. di Camillo Camilli. 663 S., 4 Bl. Mit 10 ganzseitigen Holzschnittillustrationen. 14 x 8 cm. Pergament d. Z. (mit Tintenflecken) mit hs. RTitel. Lucca, Marescandoli, 1758.
Dekorative Ausgabe mit Holzschnitt-Illustrationen zu ausgewählten, zentralen Szenen und einem Lebenslauf des Dichters. – Block etwas gelockert, papierbedingt gebräunt, Seite 483 mit Knickspuren. Gelegentlich leicht stockfleckig.

Lot 2112, Auction  126, Tolstoi, Leo, Wirt und Knecht

Tolstoi, Leo
Wirt und Knecht
Los 2112

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Tolstoi, Leo. Wirt und Knecht. Aus dem Russischen von Alexis Markow. 130 S. Halbleinen mit goldgeprägtem RTitel. Berlin, H. Steinitz, 1895.
Seltene erste Ausgabe der Übersetzung. Tolstois Erzählung (im Deutschen bekannter unter dem Titel Herr und Knecht) erschien im selben Jahr. – Sehr gutes Exemplar. – Dabei: Derselbe. Patriotismus oder Frieden? Vom Verfasser autorisierte Übersetzung aus dem Manuskript von Sophie Behr. 40 S. 21 x 14 cm. Halbleinen (angestaubt und leicht fleckig). Berlin, A. Deubner, 1896. - Erste deutsche Ausgabe. - Vortitel mit Besitzvermerk.

Lot 2113, Auction  126, Trivialromane, Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen

Trivialromane
Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen
Los 2113

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Trivialromane. Sammlung von 23 satirisch-humoristischen Heftromanen und Kladderadatsch-Kalendern. Mit zahlreichen Textholzstichen. 19 x 13 cm. Teils farbig illustrierte OBroschuren bzw. 1 Pappband d. Z. Berlin, A. Hofmann, 1857-1896.
Enthält: 2 Bände aus der Humoristische(n) Eisenbahn- u. Reise-Bibliothek (Schultze und Müller in Dresden und in der sächsischen Schweiz. [1861]. - Hinter den Coulissen. 1857). - 8 Bände aus der Reihe Schultze u. Müller (Schultze u. Müller in Amerika, in Wien und Pest, auf der Weltausstellung in Paris, auf dem Kriegs-Schauplatze [3 Hefte in 1 H.], auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1896, in Wien auf der Wiener Weltaustellung und in Pesth, auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung, in Dänemark und Schweden). - Ludwig Herold. Böse Zungen. Ein humoristisches Wörterbuch über Frauen. 2 Bände. (1874). - 9 Jahrgänge Humoristisch-satyrischer [bzw. satirischer] Volkskalender des Kladderadatsch (1852-1855, 1857, 1872, 1873, 1876, 1877). - 2 Bände aus A. Hofmann's Reise-Bibliothek (Entre nous. Humoristische Skizzen. 2 Bände). - Unter den Autoren der Erzählungen, humoristischen Reiseberichte und ähnlich Kurzweiligem finden sich die Namen Reinhardt, Ring, Scholz, Kalisch, Trojan u. v. a. – Meist in gutem Erhaltungszustand, teils mit deutlichen Altersspuren (Bindung gelockert), teils unaufgeschnitten und nahezu verlagsfrisch, insgesamt jedoch schöne Reihe dieser größtenteils sehr seltenen Titel der Unterhaltungsliteratur aus dem Kaiserreich.

Lot 2114, Auction  126, Twain, Mark, The Writings of Mark Twain

Twain, Mark
The Writings of Mark Twain
Los 2114

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,222)

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Twain, Mark. The writings. Author's edition de luxe. 25 Bände. Mit 25 Portraits oder Frontispices und 25 Vortiteln in Heliogravüre. Titel in Schwarz und Rot. 21 x 14,5 cm. OLeinen (vereinzelt leicht berieben und bestoßen, teils mit kleinen Lichträndern oder kleineren Flecken, Bände XXIV und XXV ausgeblichen) mit RSchild und KGoldschnitt. London, Chatto & Windus, 1899-1907.
Eines von 600 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflag: 620). Druckvermerk von Mark Twain signiert. Diese schöne, vollständige Ausgabe von Mark Twains (1835-1910) kompletten Romanen, Essays und Skizzen zeugt von der anhaltenden Popularität und Kraft seiner Werke. – Teils unaufgeschnitten, Vorsätze mit hs. Besitzvermerk. Mit geringen Gebrauchsspuren.

Lot 2116, Auction  126, Vairasse d'Ailliers, Denis, Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes

Vairasse d'Ailliers, Denis
Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes
Los 2116

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Utopischer Staatsroman
(Vairasse d'Ailliers, Denis). Historie der neu-gefundenen Völcker Severambes, welche einen Theil des dritten festen Landes, so man sonsten das Sud-Land, nennet, bewohnen. Deme beygefügt Die Seltzamen Begebenheiten Herrn T. S(mith's). Eines Englischen Kauff-Herrens: Welcher von den Algierischen See-Räubern zum Sclaven gemacht, und in das inwendige Land von Africa geführet worden. (Bearbeitet und mit einem Nachwort von A. Roberts). 1 Bl., 362, 100 S. Mit gestochenem Frontispiz. 19,5 x 16 cm. Pappband d. Z. (gering berieben, Rücken etwas ausgeblichen) mit modernem RSchild. Nürnberg, J. F. Rüdiger, 1717.
Winter, Compendium Utopiarum I, 105. Paulitschke 679 (nur Anhang). Vgl. Cox II, 473 (englische Ausgabe 1679) und Cox I, 362 (englische Ausgabe des Anhangs 1670). Faber du Faur 1229. Jantz 2565 (beide deutsche Ausgabe 1689). – Titelauflage der dritten deutschen Ausgabe. Die erste und wichtigste Schrift des französischen Utopismus und einer der bedeutendsten und unterhaltsamsten, wenngleich wenig bekannten utopischen Staatsromane des 17. Jahrhunderts. Das auch für die Entwicklung der Gattung Roman bedeutende Werk wurde noch 1783, über hundert Jahre nach seinem Erscheinen, erneut ins Deutsche übersetzt. Es inspirierte Swift zu "Gulliver's Travels" und Defoe zu seinem "Robinson Crusoe". Nach Erscheinen des ersten Teils in London (1675), wohl von Vairasse in englischer Sprache verfasst, folgte die erste französische Gesamtausgabe in Paris (1677-79). Im Anhang berichtet A. Roberts, Übersetzer und Bearbeiter, das Algerienabenteuer eines "T. Smith". Dieser Text erschien zuerst 1670 in London (Cox I, 362). Das "T. S." auf dem Titel verweist auf Smith. Dagegen ist der im Roman enthaltene "Brief" eines "Thomas Skinner" nur Stilmittel im Dienst der Glaubwürdigkeit der Utopie. Dieses Bemühen um Plausibilität ist entscheidend. Der utopische Staat ruht auf denselben Fundamenten wie der wirkliche. Nicht das Phantastische, sondern das Wahrscheinliche interessiert. Das utopische Experiment zielt auf eine Chance zu größerer Gerechtigkeit. Vairasse wird zum Vorläufer des modernen Sozialismus. Erst unter Führung des Staatsgründers Sevarias (Anagramm: Vairasse) entwickeln sich die Severambier im fiktiven Australien - das reale ist nur bruchstückhaft bekannt - zur Vollkommenheit. Vairasse vergleicht die zu gründenden Institutionen mit tatsächlichen in Europa und bildet die Herrschaftselemente präkolumbischen und orientalischen Staaten nach. Damit kommt seine Utopie der Forderung zeitgenössischer Poetiken nach Abbildung des Tatsächlichen oder Wahrscheinlichen näher als die der Vorläufer Morus, Campanella oder Foigny. Das Frontispiz zeigt die von den Figuren der Gerechtigkeit und des Glaubens umringte, mit dem Lorbeer bekränzte Allegorie der Vernunft als Herrscherin über Lüge und Tyrannei. – Gering gebräunt und vereinzelt leicht stockfleckig, Titel mit hinterlegter Dünnstelle durch Rasur, ohne fl. Vorsätze.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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